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Goethe .:. und seine Zeit

152953
Wetzel, Christoph und Gerhard Wiese [Red.], Goethe und seine Zeit. Eine biographisch-synoptische Darstellung. Salzburg 1982.
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Description
Wetzel, Christoph und Gerhard Wiese [Red.],
Goethe und seine Zeit. Eine biographisch-synoptische Darstellung. Salzburg: Andreas & Andreas, 1982. 480 Seiten mit 300 Abbildungen und Register. Grüner Samteinband mit Goldprägung und Deckelvignette. 4to. 2255 g

Bestell-Nr.152953 | ISBN: 3-85012-153-4
Goethe | Biographien Literatur | Sekundaerliteratur Goethe | Literaturgeschichte
https://comenius-antiquariat.ch/buch/152953.html
Vorwort
Das Thema "Goethe und seine Zeit" besitzt einen vertrauten Klang. Zugleich enthält es im Hinblick auf das Verhältnis zwischen „Goethe" und „seiner (der ihn prägenden? durch ihn geprägten? repräsentierten? der über ihn hinweggegangenen? hinter ihm zurückgebliebenen?) Zeit" genügend offene oder gewandelte Fragen, die den erneuten Versuch einer Antwort rechtfertigen. Die Fragestellungen zur GoetheZeit kommen in der nachfolgenden Einführung zur Sprache. Hier geht es zunächst dartun, einige Hinweise zur Darbietungsweise des Hauptteiles zu geben. Er enthält auf knapp 400 Seiten eine illustrierte Chronik von Leben und Werk Goethes, verbunden mit einer entsprechenden Darstellung acht weiterer Schriftsteller, deren Leben und Werk dem Lebenszeitraum Goethes angehören (Schiller, Hölderlin bis zu seiner Umnachtung, E.T.A. Hoffmann, Kleist), in diesen Zeitraum hereinragen (Lessing) oder in ihm zur ersten Entfaltung gelangen (Grillparzer, Heine, Balzac). Einbezogen sind Ereignisse der jeweiligen Wirkungsgeschichte, soweit sie in den Zeitraum bis 1832 fallen.
Es dürfte unbestritten sein, dass eine Darstellung Goethes aufs engste mit der Schillers zu verbinden ist, spätestens vom Jahr 1794 an, dem Beginn ihrer engen Zusammenarbeit auf dem Feld der Philosophie und Ästhetik, der literarischen Produktion, der Theaterarbeit und Publizistik. Doch sind es nicht derartige persönliche Beziehungen, auf die sich die Auswahl der zu Goethe in Parallele gesetzten Biographien gründet. Vielmehr hat dieses biographisch-synoptische Verfahren bis zu einem gewissen Grade experimentellen Charakter. Es zielt darauf ab die Entfaltung der klassischen bürgerlichen Literatur in Deutschland und deren Brechungen in einer Art und Weise vorzutragen, dass das Voranschreiten in Jahresabschnitten durch das darin enthaltene retardierende Moment zum Vergleich jeweiliger Lebenssituationen anhält. Damit gewinnt der chronikalische, durch einen vornehmlich kultur- und philosophiegeschichtlichen Fragen gewidmeten essayistischen Teil abgerundete Bericht den Charakter einer in 84 Jahres-Räume gegliederten Ausstellung.
Dieser Vergleich deutet an, dass Sie nicht allein als Leser, sondern ebenso als Betrachter angesprochen sind. Die Bebilderung der Chronik folgt wie die textliche Gestaltung von einigen Ausnahmen wie etwa der Darstellung der Versammlung der französischen Generalstände 1789 abgesehen dem chronikalischen Prinzip. Sie dokumentiert in ihrer Abfolge (das heisst unter welchen biographischen oder historischen Voraussetzungen) etwa eine Gestalt oder ein Ereignis "bildwürdig" geworden ist. Sie verdeutlicht ferner (bezogen auf die angebliche Aufeinanderfolge von „Stilrichtungen") die „Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen). Die Auswahl der Abbildungen unterliegt nicht zuletzt kunstsoziologischen Gesichtspunktern. Gemeint ist damit das Spektrum unterschiedlicher Anlässe, durch die ein Bild oder eine Plastik entsteht, und unterschiedlicher Adressaten, auf die sich das Werk ursprünglich bezieht. Die biographisclhe Anlage der textlichen Gestaltung bedingt hierbei eine Betonung der Beziehung zwischen Kunst und Privatbereich am Beispiel des Porträts. Eine weitere Aufgabe der Bildfolge besteht darin, den jeweils persönlichen individuellen Lebens- und Schaffensbereich zu ausserhalb liegenden Ereignissen und Erscheinungen in Beziehung, zu setzen.
Diese wenigen Hinweise mögen zeigen,, dass die Bebilderung nicht allein von der Frage nach dem Dargestellten, sondern zugleich vom Interesse an dem (zunächst zeitlich definierten) „historischen Ort" der Darstellung geleitet wird. Dies gilt aber ebenso für die biographischen Jahres-Fragmente, durch die mehr oder weniger bekannten Tatsachen aus dem Leben der ausgewählten Schriftsteller innerhalb der „Jahres-Räume" unserer „Ausstellung" zueinander und zum kulturgeschichtlichen Umfeld in ein Verhältnis treten, das Einsichten in die gesellschaftliche Vermittlung des individuellen Lebens und Schaffens anzuregen vermag. Zu wünschen ist hierbei, dass das vorliegende Buch nicht zuletzt durch die Art und Weise seiner Darbietung zu einer so weit als möglich unbefangenen Haltung des Beobachtens ermuntert, verbunden mit der Lust an der Entfaltung des historischen Vorstellungsvermögens.
Christoph Wetzel
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