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Zeller .:. Geist der Freiheit

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Zeller, Eberhard, Geist der Freiheit. Der 20. Juli. München 1954.
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Beschreibung
Zeller, Eberhard,
Geist der Freiheit. Der 20. Juli. 2. durchgesehene und vermehrte Auflage. München : Rinn, 1954. 454 Seiten mit Literaturverzeichnis und Register. Leinen mit Lesebändchen, Farbkopfschnitt und Schutzumschlag. 614 g
* Schutzumschlag ausgeleiert, mit Rissen und Fehlstellen, etwas gewlbt, Einband schwach stockfleckig
Bestell-Nr.155517
Zeller | Antifaschismus

Diesem Buch könnte als Motto voranstehen, was man vor Jahren in einer Arbeit über Gneisenau las: „Und doch hat das Wissen von Ereignissen nur dann einen Sinn, hat alles Geschehen nur dann weiterzeugende Kraft, wenn man darin das Wollen und Tun eines großen Herzens spürt."
Der Verfasser ist zum ersten Male hervorgetreten mit einer Darstellung aus der Mittelmeergeschichte, einer Biographie Hannibals, die bei den Kennern Aufsehen erregte und große Bewunderung fand.
Die hier vorgelegte Arbeit über den Zwanzigsten Juli 1944 läßt, frei von Haß und Parteiengeist, mit den Mitteln einer des Gegenstandes würdigen Sprache, deren Zucht und Haltung an antike Vorbilder erinnert, mit einer seltenen Gabe der Vergegenwärtigung und einer bis in die Einzelheiten nie nachlassenden Spannung Menschen und Tatsachen vor uns so lebendig erstehen, daß sie die Deutung dem Leser überlassen darf. Es ist kein Tendenz- oder Memoirenwerk und hat nichts zu schaffen mit der weithin üblich gewordenen plakatartigen Schwarzweiß- (und Weißschwarz) Zeichnung der Ereignisse. Allein der Anmerkungsteil, in dem der Ertrag der in jahrelanger Mühe angestellten Nachforschungen ausgebreitet und die ganze Fülle gedruckter und mündlicher Quellen auf das sorgfältigste ausgewertet ist, zeigt, wie hoch das Buch über der Tagesliteratur steht. Es verrät eine Nähe zum wahren Sachverhalt, die jede klischeehafte Wendung, aber auch jedes Pathos ausschließt, das uns heute nur in den Ohren schmerzen würde. Die Darstellung Zellers vermag allein durch das Niveau, das sie hält, den Lesenden zu ergreifen und in Bann zu halten. Es ist sicher einer ihrer vornehmsten Züge, daß über der Genauigkeit des Details nie die große Linie, der Stil des Buches zu Schaden kommt.
Es erweist sich als fruchtbar, daß das Thema mehr vom Menschlichen als von der politischen Seite her angegangen ist. Dabei erkennt man, daß die handelnden Personen des Dramas keiner heroischen oder romantischen Erhöhung bedürfen, daß sie allerdings auch mit den Begriffen des Spießbürgers und Utilitaristen nicht zu fassen sind. Dieser „Adel deutscher Nation", der für Gewissen und Ehre, für den Geist der Freiheit mit dem Leben zahlte, reichte durch alle Schichten des Volkes.
Das Thema ist nicht die deutsche Widerstandsbewegung als Ganzes, sondern Geschichte und Vorgeschichte des Zwanzigsten Juli 1944. Ist dadurch ein Vorwiegen der Offiziere gegeben, so geht der Verfasser aber auch den tieferen und weiterreichenden Voraussetzungen des Zwanzigsten Juli nach. Die Bildnisse der Männer aus dem sozialistischen Lager oder dem Kreis um den Grafen Moltke, des Protestanten Bonhoeffer oder des Jesuiten Delp gehören gewiß zu den unvergeßlichsten Seiten des Buches. Die Darlegung ihrer Gedanken und Anstrengungen läßt die Tat Stauffenbergs erst im richtigen Licht erscheinen.
Je mehr die Wunden vernarben und die damalige Trennungslinie zwischen Freund und Feind in der Vergangenheit versinkt, desto deutlicher hebt sich das Gewesene als unteilbares Schicksal ab, desto greifbarer wird — dieses Buch beweist es —, was im Ereignis des Zwanzigsten Juli sinnbildhaftes Handeln, „Wollen und Tun eines großen Herzens" war und sich verbindet mit heutigem und künftigem Schicksal.
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