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Masters .:. Die Toten von Spoon River

159616
Masters, Edgar Lee, Die Toten von Spoon River. Zürich, Stuttgart 1959.
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13.-28. November 2024

Beschreibung
Masters, Edgar Lee,
Die Toten von Spoon River. Ungekürzte Ausgabe. Zürich, Stuttgart : Artemis Verlag, 1959. 261 Seiten. Leinen mit Schutzumschlag. 214 x 133 mm. 414 g
* Originaltitel: Spoon River anthology; aus dem Amerikanischen übertragen von Wolfgang Martin Schede. Nachwort von Fritz Güttinger. - Etwas gebräunt, Vorsatzblatt herausgetrennt.
Bestell-Nr.159616
Masters | Nordamerikanische Literatur | Lyrik | Gedichte | Poesie | Sterben | Friedhof

« Mr. Masters, von dem wir noch nie gehört haben», beginnt 1916 eine Besprechung im ,Times Literary Supplement', «hat etwas Schwieriges vollbracht, das zu vollbringen sich lohnte. Er hat eine neue Form geschaffen, die seinem Stoff vollkommen angepaßt ist ... Tote, die über ihr Leben sprechen, tun dies in einer sehr nackten Sprache, bar jeder überflüssigen Zier, und Mr. Masters hat eine solche Sprache für sie geschaffen, als habe er mit ihnen in ihrer andern Welt gelebt... Er hat einen Stil gefunden, der keinem andern gleicht, den Stil der Stimme aus dem Grab.»
Unter den zweihundertundvierundvierzig Menschen, die auf dem Flügel von Spoon River begraben liegen und gewissermaßen ihre Stimme aus dem Grabe erheben, um die Summe ihrer Lebenserfahrung an die Stelle der frommen Grabinschrift zu setzen, gibt es kaum mehr als ein halbes Dutzend, die von ihrem Leben sagen, es war gut. Dennoch steht hinter dieser Häufung von Unglück und Verbrechen kein zerrissenes, pessimistisches Weltbild. Auch diejenigen, die ihre verlorene und verfehlte Vergangenheit beklagen, tragen ja zur Verherrlichung des Lebens bei, indem sie namhaft machen, was sie in ihrem Leben nicht sein durften. Der Grundton dieses Gedichtwerkes mit der romanhaften Fülle von Geschehnissen ist die unbedingte Lebensgläubigkeit. DerTod erst erschließt zwar die verzweifelte Lebensgeschichte jedes einzelnen, ist aber doch nur der Hintergrund, vor dem das gesteigerte Lebensgefühl noch einmal aufglimmt. Was sich in dieser amerikanischen Kleinstadt des Mittelwestens abspielt, geschieht in jedermanns Stadt. Und die lokal-chronistischen Ereignisse der Spoon River-Anthologie erweitern sich ebenso wie diejenigen in Thornton Wilders « Unsere kleine Stadt» zur allgemeinverbindlichen Aussage, zur «philosophization of life».
Als die «Toten von Spoon River» erstmals in Amerika erschienen, war ihr Autor, Edgar Lee Masters, ein junger in Chicago lebender Rechtsanwalt, die umstrittenste Persönlichkeit des literarischen Jahres. Inzwischen bezeugen die vielen Auflagen dieses Werkes Masters' heutigen Ruhm als literarischer Klassiker, der mit den « Toten von Spoon River» einen neuen Literaturstil begründet hat.
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