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Dejacque .:. Utopie der Barrikaden
155715
Déjacque, Joseph, Utopie der Barrikaden. Berlin 1980.
Fermé temporairement
13.-28.11.2024
Description
Déjacque, Joseph,
Utopie der Barrikaden. 1. Auflage. Berlin : Kramer, 1980. 227 Seiten mit Abbildungen. Klappenbroschur. Kleinoktav.
* Bibliothek der Utopien. - Herausgegeben und eingeleitet von Theo Bruns. Aus dem Französischen von Beate Kirst und Theo Bruns
Bestell-Nr.155715 | ISBN: 978-3-87956-109-4
Dejacque | Utopien | Utopia | Anarchismus | Utopischer Sozialismus
Revolution, ja; aber welche? Die, die eine Macht durch eine andere Macht, einen Menschen durch andere Menschen ersetzt? Eine noch traurigere Geschichte! Wir alle haben das Recht und — zum günstigen Augenblick. — die Pflicht zu handeln , uns der Muskeln zu bedienen, die uns die Natur gegeben hat, um durch Gewalt die Ketten der Sklaverei zu sprengen, die uns durch Gewalt an Hals und Handgelenke genietet wurden. Einzeln vermögen wir wenig, gemeinsam — sind wir stark. Was uns fehlt, um erfolgreich zu handeln, was die allerwenigsten besitzen, ist die Idee; ist der Glaube, die Leidenschaft, der Fanatismus dieser Idee. Glaube, Leidenschaft, Fanatismus, ohne welche man keine Berge versetzen, keine Wunder bewirken kann. Die Idee, ohne welche die Kraft unfruchtbar ist und nur sät, um Katastrophen zu ernten. Die Kraft ohne Idee ist eine Lokomotive, die mit voller Dampfkraft auf einen schienenlosen Weg gelenkt wird, bis sie sich überschlägt und zerschmettert wird; sie ist ein Schiff ohne Lotse und Kompaß, das unter vollen Segeln inmitten der Klippen über dem Abgrund treibt, der es verschlingen wird. Also keine Aktion, kein Aufstand, keine Revolution ohne soziales Ziel, wenn wir nicht „ein Verbrechen durch ein anderes Verbrechen" ersetzen wollen. Joseph Déjacque
Aus der Einleitung:
Déjacque ist ein Verschollener. Nicht einmal seine Lebensdaten sind mit letzter Sicherheit verbürgt. Kein Lexikon erwähnt ihn, nicht einmal in der Revolutionsgeschichtsschreibung hat er einen Platz gefunden. Selbst anarchistischen Kreisen ist er so gut wie unbekannt. Nur Max Nettlau widmete ihm ein Kapitel in seiner Geschichte der Anarchie; Landauer schrieb einige sympathisierende Artikel über diesen Vorläufer des kommunistischen Anarchismus.
Déjacque hat sich dem Vergessen durch zwei Tatbestände empfohlen: er war Arbeiter und er war militanter Anarchist.
Er bezeichnet sich selbst als „untersten Proletarier": das Proletariat war der Adressat all seiner Schriften, in welchen er denen eine Sprache gab, die wohl als Klasse, selten aber als Personen von den offiziösen Geschichtsschreibern wahrgenommen wurden. Eine Sprache, die heute ungewohnt klingt, die von prägnanten Formeln zu überquellenden Bildern wechselt, die pathetisch und schroff sein kann; die manchmal holprig sein mag, aber stets eine Leidenschaftlichkeit atmet, der gegenüber unsere heutigen Strategiediskussionen kalter Asche gleichen. Der Sinn mancher Sätze erschließt sich oft nicht beim Lesen, sondern erst, wenn man sie spricht. Seine Rhetorik mündet immer wieder in den Aufruf zur Revolte.
Déjacque war zu seiner Zeit — während und nach der 48er Revolution — eine Ausnahmeerscheinung: während der durch Proudhon repräsentierte Anarchismus ultragemäßigt und pazifistisch war, während der eine Teil der frühen Kommunisten in quasireligiöser Sektenbildung versandete und der andere ganz auf den Staat vertraute, war Dejacque (vielleicht nach Coeurderoy) der Einzige, der die kommunistische Forderung nach Gemeineigentum, die antiautoritäre Staatskritik und die militante Aktion zu einer Einheit verschmolz. […]
Inhalt
Theo Bruns: Einleitung 9
Joseph Deacque
Die Revolutionäre Frage 25
Antwort an die Zeitung ,Der Republikaner'
Den Proletariern 30
Einleitung 31
Von der Revolution 35
Von der Regierung 36
Von der direkten Gesetzgebung 38
Von der Religion 50
Vom Eigentum 53
Von der Familie 57
Schlußfolgerung 61
Anmerkungen 65
Les Lazaréennes
Am Grabe eines Proskribierten 69
Der Gesang der Verdammten 73
Freibeutergesang 79
Brief an P. J. Proudhon 89
Die Humanisphäre, anarchische Utopie 101
Nieder mit den Bossen 191
Der Sklavenkrieg 201
Anmerkungen 207
Utopie der Barrikaden. 1. Auflage. Berlin : Kramer, 1980. 227 Seiten mit Abbildungen. Klappenbroschur. Kleinoktav.
* Bibliothek der Utopien. - Herausgegeben und eingeleitet von Theo Bruns. Aus dem Französischen von Beate Kirst und Theo Bruns
Bestell-Nr.155715 | ISBN: 978-3-87956-109-4
Dejacque | Utopien | Utopia | Anarchismus | Utopischer Sozialismus
Revolution, ja; aber welche? Die, die eine Macht durch eine andere Macht, einen Menschen durch andere Menschen ersetzt? Eine noch traurigere Geschichte! Wir alle haben das Recht und — zum günstigen Augenblick. — die Pflicht zu handeln , uns der Muskeln zu bedienen, die uns die Natur gegeben hat, um durch Gewalt die Ketten der Sklaverei zu sprengen, die uns durch Gewalt an Hals und Handgelenke genietet wurden. Einzeln vermögen wir wenig, gemeinsam — sind wir stark. Was uns fehlt, um erfolgreich zu handeln, was die allerwenigsten besitzen, ist die Idee; ist der Glaube, die Leidenschaft, der Fanatismus dieser Idee. Glaube, Leidenschaft, Fanatismus, ohne welche man keine Berge versetzen, keine Wunder bewirken kann. Die Idee, ohne welche die Kraft unfruchtbar ist und nur sät, um Katastrophen zu ernten. Die Kraft ohne Idee ist eine Lokomotive, die mit voller Dampfkraft auf einen schienenlosen Weg gelenkt wird, bis sie sich überschlägt und zerschmettert wird; sie ist ein Schiff ohne Lotse und Kompaß, das unter vollen Segeln inmitten der Klippen über dem Abgrund treibt, der es verschlingen wird. Also keine Aktion, kein Aufstand, keine Revolution ohne soziales Ziel, wenn wir nicht „ein Verbrechen durch ein anderes Verbrechen" ersetzen wollen. Joseph Déjacque
Aus der Einleitung:
Déjacque ist ein Verschollener. Nicht einmal seine Lebensdaten sind mit letzter Sicherheit verbürgt. Kein Lexikon erwähnt ihn, nicht einmal in der Revolutionsgeschichtsschreibung hat er einen Platz gefunden. Selbst anarchistischen Kreisen ist er so gut wie unbekannt. Nur Max Nettlau widmete ihm ein Kapitel in seiner Geschichte der Anarchie; Landauer schrieb einige sympathisierende Artikel über diesen Vorläufer des kommunistischen Anarchismus.
Déjacque hat sich dem Vergessen durch zwei Tatbestände empfohlen: er war Arbeiter und er war militanter Anarchist.
Er bezeichnet sich selbst als „untersten Proletarier": das Proletariat war der Adressat all seiner Schriften, in welchen er denen eine Sprache gab, die wohl als Klasse, selten aber als Personen von den offiziösen Geschichtsschreibern wahrgenommen wurden. Eine Sprache, die heute ungewohnt klingt, die von prägnanten Formeln zu überquellenden Bildern wechselt, die pathetisch und schroff sein kann; die manchmal holprig sein mag, aber stets eine Leidenschaftlichkeit atmet, der gegenüber unsere heutigen Strategiediskussionen kalter Asche gleichen. Der Sinn mancher Sätze erschließt sich oft nicht beim Lesen, sondern erst, wenn man sie spricht. Seine Rhetorik mündet immer wieder in den Aufruf zur Revolte.
Déjacque war zu seiner Zeit — während und nach der 48er Revolution — eine Ausnahmeerscheinung: während der durch Proudhon repräsentierte Anarchismus ultragemäßigt und pazifistisch war, während der eine Teil der frühen Kommunisten in quasireligiöser Sektenbildung versandete und der andere ganz auf den Staat vertraute, war Dejacque (vielleicht nach Coeurderoy) der Einzige, der die kommunistische Forderung nach Gemeineigentum, die antiautoritäre Staatskritik und die militante Aktion zu einer Einheit verschmolz. […]
Inhalt
Theo Bruns: Einleitung 9
Joseph Deacque
Die Revolutionäre Frage 25
Antwort an die Zeitung ,Der Republikaner'
Den Proletariern 30
Einleitung 31
Von der Revolution 35
Von der Regierung 36
Von der direkten Gesetzgebung 38
Von der Religion 50
Vom Eigentum 53
Von der Familie 57
Schlußfolgerung 61
Anmerkungen 65
Les Lazaréennes
Am Grabe eines Proskribierten 69
Der Gesang der Verdammten 73
Freibeutergesang 79
Brief an P. J. Proudhon 89
Die Humanisphäre, anarchische Utopie 101
Nieder mit den Bossen 191
Der Sklavenkrieg 201
Anmerkungen 207
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