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Huxley .:. Dreissig Jahre danach oder Wiedersehen mit der Wackeren neuen Welt

159001
Huxley, Aldous, Dreissig Jahre danach oder Wiedersehen mit der Wackeren neuen Welt. München 1960.
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13.-28.11.2024

Description
Huxley, Aldous,
Dreissig Jahre danach oder Wiedersehen mit der Wackeren neuen Welt. München: Piper, 1960. 154 Seiten. Leinen mit Farbkopfschnitt. 204 x 124 mm. 264 g
* Übersetzt von Herberth E. Herlitschka. - Huxley kommt hier zum Schluss, dass sich viele seiner Voraussagen bestätigt haben und dass uns die Schreckenswelt jedenfalls näher gerückt ist, als man es damals (1931) befürchtete.
Bestell-Nr.159001
Huxley | Englische Literatur | Utopien | Utopia | Philosophie | Soziologie

INHALT
Vorwort 7
Übervölkerung 9
Quantität, Qualität, Moralität 24
Uberorganisierung 28
Propaganda in einer Demokratie 43
Propaganda unter einer Diktatur 53
Verkaufskünste 64
Gehirnwäsche 78
Chemische Uberredung 90
Unterbewußte Uberredung 101
Hypnopädie 111
Erziehung zur Freiheit 125
Was läßt sich tun? 141
VORWORT
Des Witzes Seele kann zur leibhaftigen Unwahrheit werden. So elegant und einprägsam Kürze auch sein mag, kann sie naturgemäß nie allen Tatsachen eines vielfältigen Sachverhalts gerecht werden. Über einen solchen vermag man sich nur mittels Weglassens und Vereinfachens kurz zu fassen. Weglassungen und Vereinfachungen helfen uns, zu verstehn — aber in vielen Fällen das Falsche; denn was wir erfassen, sind vielleicht nur die säuberlich formulierten Vorstellungen des Vereinfachers, nicht die ungeheure, vielverzweigte Wirklichkeit, von der diese Vorstellungen ein so willkürlicher Auszug sind.
Doch das Leben ist kurz und des Lernens kein Ende: niemand hat Zeit für alles. In der Praxis sind wir gewöhnlich gezwungen, zwischen einer ungebührlich kurzen und gar keiner Darlegung zu wählen. Zu kürzen ist also ein notwendiges Übel, und Aufgabe des Kürzenden ist es, so gut er kann mit einer Arbeit fertig zu werden, welche, wenn auch an sich schlecht, doch besser ist als nichts. Er muß zu vereinfachen lernen, aber nicht bis zum Verfälschen. Er muß lernen, sich auf das Wesentliche eines Sachverhalts zu konzentrieren, ohne zu viele näher bestimmende Nebenumstände der Wirklichkeit unbeachtet zu lassen. Auf diese Weise ist er vielleicht imstande, zwar nicht die volle Wahrheit (denn die volle Wahrheit über irgendeinen wichtigen Gegenstand ist unvereinbar mit Kürze), aber beträchtlich mehr zu sagen als die gefährlichen Viertel- und Halbwahrheiten, welche immer die gangbare Münze des Denkens waren.
Das Thema der Freiheit und ihrer Feinde ist riesengroß, und was ich hier geschrieben habe, ist sicherlich zu kurz, um ihm gerecht zu werden, aber ich habe wenigstens viele Seiten des Problems berührt. Eine jede ist vielleicht in der Darlegung ein wenig zu sehr vereinfacht worden; diese aufeinanderfolgenden übermäßigen Vereinfachungen summieren sich jedoch zu einem Bild, welches, wie ich hoffe, eine Andeutung der Riesenhaftigkeit und Vielfältigkeit der Sache selbst vermittelt.
Weggelassen aus dem Bild (nicht weil sie unwichtig sind, sondern bloß aus Bequemlichkeit und weil ich sie bei frühem Gelegenheiten erörterte) sind die mechanischen und militärischen Feinde der Freiheit — die Waffen und Werkzeuge, welche die Macht der Weltbeherrscher über ihre Untertanen so mächtig gestärkt haben, und die immer ruinöseren kostspieligen Vorbereitungen für immer sinnlosere selbstmörderische Kriege. Beim Lesen der folgenden Kapitel sollte man sich als Hintergrund den Ungarischen Aufstand und seine Niederschlagung denken, die Wasserstoffbomben, die Kosten dessen, was jede Nation »Verteidigung« nennt, und diese endlosen Kolonnen uniformierter junger Männer, weißer, schwarzer, brauner und gelber, die gehorsam ihrem gemeinsamen Massengrab zumarschieren.

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