Paulsen, Wolfgang.
Christoph Martin Wieland. Der Mensch und sein Werk in psychologischen Perspektiven. Bern: Francke, 1975. 268 Seiten mit Register. Leinen mit 2 Schutzumschlägen. Grossoktav. 238 x 162 mm. 542 g
* Schutzumschläge lichtrandig und mit kleinem Riss.
Bestell-Nr.161379
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Literaturgeschichte
Dieses Buch will keine biographische Darstellung Wielands und seines Werkes im traditionellen, positivistischen Sinn des Wortes sein, sondern die Entwicklung des Dichters aus der Lebensgeschichte des Menschen deuten. Der Darstellung liegt eine langjährige Beschäftigung mit dem Werk zugrunde, aus der die Einsicht gewonnen wurde, daß hier ein erster «moderner» Mensch die Dichtung gebraucht hat, um mit sich selbst ins reine zu kommen. Damit ergibt sich die Aufgabe, hinter dem Zeitstil die persönliche Problematik (und Sprache) sichtbar werden zu lassen. Die Schwergewichte liegen daher auf dem jungen Wieland, aber doch so, daß sich aus der Darstellung des werdenden Dichters psychologisch alles weitere ergibt. Nach einer Einleitung über die Möglichkeiten psychologischer Literaturkritik setzt die vorliegende Studie ein mit einem ausgebreiteten Psychogramm, versucht daraufhin eine Ortsbestimmung des Werkes und unterwirft im letzten Teil den Agathon, als das wichtigste Lebensdokument Wielands, einer genaueren Analyse, mit ständigen Ausblicken auf die sich ergebenden Konsequenzen für das übrige Werk. Eine Fülle von Einsichten ließ sich auf diese Weise gewinnen, von denen viele die Anmerkungen erheblich zu bereichern vermochten. Im ganzen kann man sagen, daß mit diesem Buch der erste Versuch gemacht wird, psychologische Kriterien der Literaturwissenschaft auf einen Frühklassiker wie Wieland anzuwenden, wobei diese Kriterien aber aus den Texten selbst und nicht aus irgendwelchen psychologischen Theorien gewonnen wurden.
INHALT
Einleitung: Der ‹moderne› Wieland. Bemerkungen zur Methodenfrage 7
Erster Teil: Der biographische Hintergrund
I. Der einsame Wieland
Il. Der Ausbruch in die Welt
III. Biberach oder die Rückkehr des verlorenen Sohnes
Zweiter Teil: Historische Kulissen
IV. Die Welt der Wielandschen Dichtung
V. Psychologie und Entwicklungsroman
Dritter Teil: Die Geschichte des Agathon
VI. Die Struktur des Romans
VII. Punctum saliens: Von Chaerephon bis Hippias
VIII. Psyche und Danae.
IX. Mutter Musarion und Vater Archytas
Anmerkungen
Register