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Kieser .:. Warum ist Russland so stark?
157041
Kieser, Georg, Warum ist Russland so stark? Grundlagen des russischen Widerstandes. Basel 1944.
Fermé temporairement
13.-28.11.2024
Description
Kieser, Georg,
Warum ist Russland so stark? Grundlagen des russischen Widerstandes. Basel: Volksdruckerei, 1944. 205 Seiten. Broschur mit Schutzumschlag.
* Stark gebräunt, Schutzumschlag mit kleinen Rissen.
Bestell-Nr.157041
Kieser | Russland | Sowjetunion | Militaria | Kriegswissenschaft | Militarismus
Vorwort
Seit mehr als 25 Jahren vollzieht sich in einem der größten Reiche der Erde ein Prozeß der sozialen Umwälzung von größter historischer Bedeutung, der auch die übrige Welt in mehr oder weniger starkem Maße beeinflussen wird. Es ist daher nicht verwunderlich, wenn heute in allen Schichten der Bevölkerung ein erhöhtes Interesse für Sowjetrußland besteht. Über kein Land wurden aber soviel tendenziöse und falsche Nachrichten verbreitet wie über den Staat der Sozialistischen Sowjetrepubliken. Die Folge dieser „Berichterstattung" war die stark verbreitete Meinung, die Sowjetunion sei ein Koloß auf tönernen Füßen und sie würde im Kriegsfalle in kürzester Zeit auseinanderfallen.
Als der Krieg ausbrach und die deutschen Armeen der Roten Armee schwere Schläge versetzten, tief in das Feindesland eindrangen und schon Moskau bedrohten, verstärkte sich der Eindruck von der Unvermeidlichkeit des russischen Zusammenbruches. Dann kam die größte Überraschung des zweiten Weltkrieges. Die siegreichen Legionen, die beste Armee der Welt, wurden zum Rückzug, zur Aufgabe des größten Teiles der besetzten Gebiete gezwungen und stehen in der Verteidigung.
Und jetzt vollzieht sich ein Wandel in der Beurteilung der wirtschaftlichen Stärke der Sowjetunion. Denn es ist offensichtlich, daß sie nicht in der Lage wäre, den Krieg fortzusetzen, wenn keine leistungsfähige Industrie vorhanden wäre. Der Krieg ist heutzutage ein allzugewaltiger Verbraucher von Kriegsmaterial jeder Art, als daß in Friedenszeiten ausreichende Mengen davon aufgestapelt werden könnten. Seine Erfordernisse sind außerdem allzu mannigfaltig, um sich nur auf die Rüstungsindustrie zu beschränken. So bildet der Besitz eines mächtigen Produktionsapparates die wichtigste Voraussetzung für die moderne Kriegsführung. Diese Tatsache allein würde genügen, um das Interesse für die Sowjetunion hervorzurufen.
Der erfolgreiche Widerstand lenkte die Aufmerksamkeit auch auf die sozialen und politischen Probleme des Sowjetstaates. Die besten und modernsten Waffen hätten ihm nicht viel genützt, wenn seine Millionenarmeen aus unterdrückten Arbeiter- und Bauernsklaven bestanden hätten. Dies um so mehr, weil sich die Bevölkerung der Sowjetunion aus verschiedenen Völkern und Rassen zusammensetzt. Für das Verständnis der russischen Erfolge im gegenwärtigen Kriege müssen daher nicht nur die wirtschaftlichen, sondern auch die sozialen und politischen Faktoren herangezogen werden, die zusammen die Grundlagen des russischen Widerstandes bilden.
Die Aufgabe dieser Schrift besteht nicht nur in der Schilderung der wirtschaftlichen Verhältnisse in der Sowjetunion, zu denen der Verfasser in seinen früheren Veröffentlichungen „Rußland vor dem zweiten Fünfjahresplan" und „Handbuch der Volkswirtschaft der Sowjetunion" bereits Stellung nahm, sondern vielmehr in der Darstellung der sozialen und politischen Voraussetzungen, die zur erfolgreichen Verteidigung des Sowjetstaates führten. Es ergab sich dabei auch die Notwendigkeit zu einem historischen Überblick über die Außenpolitik der Sowjetunion.
Mit der Herausgabe dieses Werkes soll bezweckt werden, dem unvoreingenommenen Leser die Erklärung für die jetzt so oft gestellte Frage: „Warum ist Rußland so stark ?" in knapper, gemeinverständlicher und objektiver Weise zu vermitteln, dem Bedürfnis entgegenzukommen, sich über die Entwicklung in Sowjetrußland zu informieren und schließlich das Interesse für das Studium der Verhältnisse in der Sowjetunion zu vertiefen, wo zum erstenmal in der Geschichte ein gewaltiger Versuch unternommen wurde, eine neue soziale Ordnung auf gemeinwirtschaftlicher Grundlage aufzubauen.
Der Verfasser.
Februar 1944.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 5
1. Kapitel: Der Ursprung des deutsch-russischen Krieges 9
2. Kapitel: Die Außenpolitik der Sowjetunion . 18
Die Außenpolitik Rußlands 1918 bis 1920 . 18
Die Außenpolitik der Sowjetunion 1921 bis 1932 26
Die Zusammenarbeit der Sowjetunion mit den demokratischen Mächten (1933 bis 1938) 45
Von Blünchen bis zum deutsch-russischen Pakt 55
Vom deutsch-russischen Pakt bis zum Ausbruch des Krieges 64
3. Kapitel: Rußland im ersten Weltkrieg 70
4. Kapitel: Die wirtschaftlichen Grundlagen des russischen Widerstandes 79
Das Wesen der russischen Planwirtschaft 99
Die Kapitalfrage 113
Technische Kader 118
Die Landwirtschaft . 122
Das Eisenbahnwesen in der Sowjetunion 142
5. Kapitel: Die sozialen Grundlagen des russischen Widerstandes 149
1. Kulturelle Fortschritte 149
2. Sozialpolitische Erfolge I Die «Roten Direktoren» 155
Der Betriebsrat und die einzelnen Kommissionen . 160
1. Die Lohnkommission 162
2. Die Kommission für Sozialversicherung . 169
3. Die Kommission für Wohnungswesen . 174
4. Die Kommission für Arbeitsschutz 182
5. Die Kulturkommission des Betriebsrates 185
Soziale Leistungen 188
1. Krankenversicherung . 189
2. Mutterschutz und Säuglingsfürsorge . 193
3. Altersversicherung 194
6. Kapitel: Die politischen Grundlagen des russischen Widerstandes 196
1. Die Nationalitätenpolitik 196
2. Die Frauenfrage 200
3. Volk und Regierung 203
Warum ist Russland so stark? Grundlagen des russischen Widerstandes. Basel: Volksdruckerei, 1944. 205 Seiten. Broschur mit Schutzumschlag.
* Stark gebräunt, Schutzumschlag mit kleinen Rissen.
Bestell-Nr.157041
Kieser | Russland | Sowjetunion | Militaria | Kriegswissenschaft | Militarismus
Vorwort
Seit mehr als 25 Jahren vollzieht sich in einem der größten Reiche der Erde ein Prozeß der sozialen Umwälzung von größter historischer Bedeutung, der auch die übrige Welt in mehr oder weniger starkem Maße beeinflussen wird. Es ist daher nicht verwunderlich, wenn heute in allen Schichten der Bevölkerung ein erhöhtes Interesse für Sowjetrußland besteht. Über kein Land wurden aber soviel tendenziöse und falsche Nachrichten verbreitet wie über den Staat der Sozialistischen Sowjetrepubliken. Die Folge dieser „Berichterstattung" war die stark verbreitete Meinung, die Sowjetunion sei ein Koloß auf tönernen Füßen und sie würde im Kriegsfalle in kürzester Zeit auseinanderfallen.
Als der Krieg ausbrach und die deutschen Armeen der Roten Armee schwere Schläge versetzten, tief in das Feindesland eindrangen und schon Moskau bedrohten, verstärkte sich der Eindruck von der Unvermeidlichkeit des russischen Zusammenbruches. Dann kam die größte Überraschung des zweiten Weltkrieges. Die siegreichen Legionen, die beste Armee der Welt, wurden zum Rückzug, zur Aufgabe des größten Teiles der besetzten Gebiete gezwungen und stehen in der Verteidigung.
Und jetzt vollzieht sich ein Wandel in der Beurteilung der wirtschaftlichen Stärke der Sowjetunion. Denn es ist offensichtlich, daß sie nicht in der Lage wäre, den Krieg fortzusetzen, wenn keine leistungsfähige Industrie vorhanden wäre. Der Krieg ist heutzutage ein allzugewaltiger Verbraucher von Kriegsmaterial jeder Art, als daß in Friedenszeiten ausreichende Mengen davon aufgestapelt werden könnten. Seine Erfordernisse sind außerdem allzu mannigfaltig, um sich nur auf die Rüstungsindustrie zu beschränken. So bildet der Besitz eines mächtigen Produktionsapparates die wichtigste Voraussetzung für die moderne Kriegsführung. Diese Tatsache allein würde genügen, um das Interesse für die Sowjetunion hervorzurufen.
Der erfolgreiche Widerstand lenkte die Aufmerksamkeit auch auf die sozialen und politischen Probleme des Sowjetstaates. Die besten und modernsten Waffen hätten ihm nicht viel genützt, wenn seine Millionenarmeen aus unterdrückten Arbeiter- und Bauernsklaven bestanden hätten. Dies um so mehr, weil sich die Bevölkerung der Sowjetunion aus verschiedenen Völkern und Rassen zusammensetzt. Für das Verständnis der russischen Erfolge im gegenwärtigen Kriege müssen daher nicht nur die wirtschaftlichen, sondern auch die sozialen und politischen Faktoren herangezogen werden, die zusammen die Grundlagen des russischen Widerstandes bilden.
Die Aufgabe dieser Schrift besteht nicht nur in der Schilderung der wirtschaftlichen Verhältnisse in der Sowjetunion, zu denen der Verfasser in seinen früheren Veröffentlichungen „Rußland vor dem zweiten Fünfjahresplan" und „Handbuch der Volkswirtschaft der Sowjetunion" bereits Stellung nahm, sondern vielmehr in der Darstellung der sozialen und politischen Voraussetzungen, die zur erfolgreichen Verteidigung des Sowjetstaates führten. Es ergab sich dabei auch die Notwendigkeit zu einem historischen Überblick über die Außenpolitik der Sowjetunion.
Mit der Herausgabe dieses Werkes soll bezweckt werden, dem unvoreingenommenen Leser die Erklärung für die jetzt so oft gestellte Frage: „Warum ist Rußland so stark ?" in knapper, gemeinverständlicher und objektiver Weise zu vermitteln, dem Bedürfnis entgegenzukommen, sich über die Entwicklung in Sowjetrußland zu informieren und schließlich das Interesse für das Studium der Verhältnisse in der Sowjetunion zu vertiefen, wo zum erstenmal in der Geschichte ein gewaltiger Versuch unternommen wurde, eine neue soziale Ordnung auf gemeinwirtschaftlicher Grundlage aufzubauen.
Der Verfasser.
Februar 1944.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 5
1. Kapitel: Der Ursprung des deutsch-russischen Krieges 9
2. Kapitel: Die Außenpolitik der Sowjetunion . 18
Die Außenpolitik Rußlands 1918 bis 1920 . 18
Die Außenpolitik der Sowjetunion 1921 bis 1932 26
Die Zusammenarbeit der Sowjetunion mit den demokratischen Mächten (1933 bis 1938) 45
Von Blünchen bis zum deutsch-russischen Pakt 55
Vom deutsch-russischen Pakt bis zum Ausbruch des Krieges 64
3. Kapitel: Rußland im ersten Weltkrieg 70
4. Kapitel: Die wirtschaftlichen Grundlagen des russischen Widerstandes 79
Das Wesen der russischen Planwirtschaft 99
Die Kapitalfrage 113
Technische Kader 118
Die Landwirtschaft . 122
Das Eisenbahnwesen in der Sowjetunion 142
5. Kapitel: Die sozialen Grundlagen des russischen Widerstandes 149
1. Kulturelle Fortschritte 149
2. Sozialpolitische Erfolge I Die «Roten Direktoren» 155
Der Betriebsrat und die einzelnen Kommissionen . 160
1. Die Lohnkommission 162
2. Die Kommission für Sozialversicherung . 169
3. Die Kommission für Wohnungswesen . 174
4. Die Kommission für Arbeitsschutz 182
5. Die Kulturkommission des Betriebsrates 185
Soziale Leistungen 188
1. Krankenversicherung . 189
2. Mutterschutz und Säuglingsfürsorge . 193
3. Altersversicherung 194
6. Kapitel: Die politischen Grundlagen des russischen Widerstandes 196
1. Die Nationalitätenpolitik 196
2. Die Frauenfrage 200
3. Volk und Regierung 203
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