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Giedion .:. Die Entstehung der Kunst

157188
Giedion, Sigfried, Ewige Gegenwart. Die Entstehung der Kunst. Köln 1964.
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13.-28.11.2024

Description
Giedion, Sigfried,
Ewige Gegenwart. Die Entstehung der Kunst. Köln: DuMont Schauberg, 1964. 433 Seiten mit 350 Abbildungen, Literaturverzeichnis und Register. Leinen mit Schutzumschlag im Schuber. 4to.
* Widmungskarte auf das Vorsatzblatt geklebt.
Bestell-Nr.157188
Giedion | Vorgeschichte | Fruehgeschichte | Kunstgeschichte | Hoehlenmalerei | Praehist

Es gibt wenig Bücher, die für die Erkenntnis unseres Ursprungs von so universaler Bedeutung sind wie dieses Werk des berühmten Schweizer Gelehrten über die »Entstehung der Kunst«. Denn der Anfang der Kunst ist der Anfang des menschlichen Bewußtseins, ist unser >Anfang<. Keine Erörterung der alten Menschheitsfrage >Woher kommen wir ?< wird künftig dieses Buch außer acht lassen können.
»Kunst ist Uraussage. Sie entsteht am Beginn des Verlangens nach Ausdruck. Sie geht der Architektur voraus. Wenigstens zehntausend Jahre bevor der erste rechteckige Ziegel geformt wurde, hatte die Malerei bereits einen hohen Grad von Vollendung. Kunst entstand mit dem homo sapiens, als das menschliche Gehirn sein volles Ausmaß erreichte. Sie wächst aus des Menschen innerster Leidenschaft, ein Medium zu schaffen, um seinem Innenleben Ausdruck zu geben.«
Giedion bietet die bisher umfassendste Darstellung der prähistorischen Kunst, der europäischen wie außereuropäischen. Seine souveräne Kenntnis des gesamten Quellenmaterials und der wissenschaftlichen Einzelforschung ermöglicht es ihm, nun erstmals eine ins Detail gehende systematische Deutung der Urkunst zu geben. Viele überraschende Zusammenhänge zwischen räumlich und zeitlich weit auseinanderliegenden Funden werden sichtbar, zwischen Lebens- und Denkgewohnheiten des Urmenschen und denen noch lebender primitiver Völker. Giedion gelingt es, die bildlichen und abstrakten Zeichen der prähistorischen Kunst als Symbole zu erkennen und nach ihrem Sinn zu unterscheiden. Er erschließt uns damit die geistige Welt des prähistorischen Menschen, seine Hoffnungen und Ängste, sein Verhältnis zu Raum und Zeit, zu Tod und Leben.
Wir hören die Sprache eines uns ebenso fremden wie verwandten Geistes. Gerade das Andersartige dieses Denkens und Empfindens läßt uns unsere heutigen Denkgewohnheiten und Vorstellungen in ihrer Besonderheit erkennen, in ihrer historischen Relativität. Giedion fragt daher immer wieder nach dem, was uns heute noch mit unserem Ursprung verbindet. Er entwickelt sein Thema in der ständigen Spannung zwischen unserer Gegenwart und dem Anfang der Menschheit, in der Polarität von Ereignissen, die Jahrhunderttausende voneinander entfernt liegen. »Das Geschehen des Heute liegt transparent über den Formationen des Vergangenen.« Der Autor beweist dies an zahlreichen Beispielen aus der Kunst unseres Jahrhunderts, und dadurch werden seine Darstellung und Deutung der prähistorischen Kunst zur aufregenden Entdeckung unseres Wesens und unserer Gegenwart.
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