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Strich .:. Franz Grillparzers Aesthetik

157374

Strich, Fritz, Franz Grillparzers Ästhetik. Berlin 1905.

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13.-28.11.2024

Description

Strich, Fritz,
Franz Grillparzers Ästhetik. Reprograph. Druck d. Ausg. Berlin 1905. Berlin: Duncker, 1905. VII, 238 Seiten. Broschur. Grossoktav.


* Forschungen zur neueren Literaturgeschichte; 29. - Besitzvermerk von Hannelise Hinderberger auf dem Vortitelblatt. - Umschlag etwas lichtrandig, knitterig und mit kleinen Rissen, stockfleckig und leicht gebräunt, vereinzelte Bleistiftanstreichungen.
Bestell-Nr.157374


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Vorrede.
Meine Abhandlung hat es sich zur Aufgabe gemacht, Grillparzers ästhetische Studien im Gegensatz zu einigen rein systematischen Darstellungen, wie sie Reich,1) Jodl, 2) Fürst, 3) Ehrhard 4) geliefert haben, mit erklärender Heranziehung auch der allgemein philosophischen, psychologischen, historischen und kritischen Aufzeichnungen, wie der Briefe, Tagebücher und der zugänglichen Gespräche 5) einer historischen Betrachtung zu unterziehen, aber auch den großen Zusammenhang all dieser einzelnen Niederschriften aufzuweisen, wie auch die vorkommenden Widersprüche wo möglich zu begründen.
Den Schwerpunkt meiner Arbeit erblicke ich darin, einmal die ästhetisch-philosophischen Quellen aufzudecken, aus denen Grillparzer unmittelbar geschöpft hat, die Dichtungen zu bestimmen, welche vor allem seine Dramaturgie gestalteten, ferner die sonstigen Einflüsse sowie die Gelegenheiten festzustellen, durch die sich die Gedanken etwa als bewußter Gegensatz zu den Anschauungen anderer Denker der Vergangenheit oder Strömungen der Gegenwart gestalteten, endlich die immanente Wandlung und Entwicklung der einzelnen Ideen zu verfolgen.
Auch die ungemein wichtige Frage, um derentwillen eine Dichterästhetik erst ihre eigentliche Bedeutung erhält, das Verhältnis von Theorie und Praxis, ist nicht unberücksichtigt geblieben. Doch möchten diese Dinge nur als eine abrundende Beigabe angesehen werden. Denn da eine gründliche und vollständige Darlegung dieses schwierigen Gegenstandes eine eigene, umfangreiche Bearbeitung erforderlich machen würde, habe ich mich nur in einigen wichtigen Punkten auf längere Ausführungen eingelassen, in anderen mich auf Proben oder Andeutungen beschränkt oder bereits gewonnene Resultate der Forschung zum Vergleich mit der Theorie herangezogen. Daß ich zu letzterem Zwecke zwei neue Arbeiten über Grillparzer von Michael Lex und 0. E. Lessing zu spät kennen lernte, um sie in den bereits fertigen Text hineinzuarbeiten, bedaure ich sehr. Auch habe ich einige Exkurse, die durch die geistvollen Abhandlungen der genannten Verfasser überflüssig oder überholt wurden, lieber herausgenommen und an den betreffenden Stellen kurz auf diese Bücher verwiesen.
Was den Titel und Gegenstand meiner Arbeit betrifft, so muß ich bemerken, daß die Ästhetik der Musik und Malerei von der Behandlung ausgeschlossen wurden, und zwar nicht nur deswegen, weil erstere bereits eingehende Würdigungen von fachmännischer Seite gefunden hat, letztere ihres sehr geringen Materials und ihrer minderen Bedeutung wegen auf eine eigene Bearbeitung kaum Anspruch erheben kann; sondern vor allem darum, weil der Ausgangspunkt meiner Abhandlung Grillparzers Dramaturgie als der wichtigste Bestandteil einer Dramatikerästhetik war und sich erst im Laufe der Arbeit die dringende Notwendigkeit herausstellte, die Dramaturgie sich von dem Hintergrunde der allgemeinen Poetik, diese aber wiederum von dem der gesamten Ästhetik abheben zu lassen. Demnach arbeitete ich am zweckmäßigsten die allgemeine Ästhetik und Poetik ineinander, wobei denn Musik und Malerei nur insoweit berücksichtigt werden konnten, als sie unter den allgemeinen Begriff der Kunst fallen oder sich innerhalb dieses von dem Gebiete der Dichtung abgrenzen. Ebenso kamen im zweiten Teil, der Dramaturgie, Epos und Lyrik nur insoweit in Betracht, als sich diese Gattungen von dem Drama wesentlich unterscheiden und durch die Abgrenzung sich das Drama charakterisiert. Da freilich Grillparzers Denken ganz naturgemäß vor allem auf das Drama gerichtet war, so lösten sich auch die Theorien von Epos und Lyrik fast restlos in die Poetik und Dramaturgie auf.
Was die Methode der Behandlung und die mit großen Schwierigkeiten verbundene Anordnung des Stoffes betrifft, so wird die Arbeit selbst diese zu rechtfertigen haben. Zum Schluß möchte ich noch Herrn Regierungsrat Professor Dr. Glossy in Wien für freundlichst gewährten Einblick in die Schätze des Grillparzerarchivs, sowie den Herren Dr. Bettelheim und Dr. Arnold für ihre liebenswürdige Unterstützung während meines Aufenthaltes in Wien, vor allem aber dem Herausgeber der „Forschungen" selbst, Herrn Professor Dr. Muncker, für Rat und Hilfe meinen wärmsten Dank aussprechen.
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1) Emil Reich, „Grillparzers Kunstphilosophie", Wien 1890. 2) Friedrich Jodl, „Grillparzers ästhetische Anschauungen". Wiener Zeitung 1898, Nr. 280. „Grillparzers Ideen zur Ästhetik". GrillparzerJahrbuch (zitiert: Jahrb.) X, 45. 3) Rudolf Fürst, „Der Kunsttheoretiker Grillparzer und seine Stellung zum Realismus". Bericht über die Lese- und Redehalle der deutschen Studenten in Prag im Jahre 1890. Prag 1891. S. 2941. 4) August Ehrhard, „Franz Grillparzer". Deutsche Moritz Necker. München 1902. 5) Die von Sauer im Verlage des Literarischen Vereins zu Wien herausgegebene Sammlung von Grillparzers Gesprächen habe ich nicht mehr benutzen können, da bei ihrem Erscheinen schon der größte Teil des Buches gedruckt war.


Inhalt.
Einleitung.
Grillparzers Stellung zur Ästhetik 1
Grillparzers ästhetisch-philosophischer Bildungsgang 6

Allgemeine Ästhetik und Poetik.
Kapitel I: Entstehen des Kunstwerks
Kapitel II: Die Schönheit . 30
Anhang: Das Komische 55
Kapitel III: Form und Inhalt 61

Dramaturgie.
Kapitel I: Die äußere Form des Dramas 89
Die Einheiten der Zeit und des Ortes 112
Die Einheit der Handlung 121
Bühne und Publikum 131
Kapitel II: Die innere Form 140
Kapitel III: Das Tragische 183

Schluß.
Das Klassische und Romantische 221
Zusammenfassung 226


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