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Piovene .:. Madame la France

157457
Piovene, Guido, Madame La France. Begegnungen mit dem heutigen Frankreich. München 1968.
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13.-28.11.2024

Description
Piovene, Guido,
Madame La France. Begegnungen mit dem heutigen Frankreich. München : Piper, 1968. 495 Seiten mit Register. Leinen mit Farbkopfschnitt und Schutzumschlag.
* Aus dem Italienischen von Herbert Schlüter.
Bestell-Nr.157457
Piovene | Frankreich

Madame la France ist eine Chronik des französischen Lebens — eine Chronik, deren jede Zeile die Farbe des Augenblicks besitzt, in dem sie geschrieben wurde; sie ist hervorgegangen aus einer klug komponierten Auswahl von Korrespondentenberichten, von persönlichen Eindrücken und Reflexionen. Geschrieben während eines vollen Jahrzehnts, nach dem Krieg, handelt diese Chronik von der hohen Politik wie von Pariser Kriminalfällen, vom Glanz der Theater und des Films, von den Landschaften und Schlössern Frankreichs, von seiner Gesellschaft, seiner Literatur und Presse, und von seinem General de Gaulle. Aus diesem Nebeneinander einzelner Mosaiken ergibt sich auf glückliche Weise, ohne allen methodischen Zwang, jene fast exotisch anmutende Mischung, die das Wesen Frankreichs ausmacht: die Verschmelzung von Modernem und Altem, von Paris und tiefer Provinz, von Traditionen aristokratischer, volkstümlicher und bürgerlichradikalsozialistischer Prägung; eines Landes, in dem der Mangel an politischer Stabilität ausgeglichen wird durch ein noch immer starres soziales Gefüge, durch die Lebenskraft und Geschlossenheit der bürgerlichen Schicht; eines Landes, in dem der Wechsel der Mode manches insgeheim Fortdauernde verbirgt und in dem selbst technische Neuerungen und die Massenzivilisation zu anderen Lösungen und Lebensformen führen als die amerikanische, die sich sonst der gesamten westlichen Welt aufgedrängt hat; in dieser Verschiedenheit drückt sich kein politischer Opportunismus, sondern ein wesentlicher Zug des französischen Nationalcharakters aus. Piovene zeigt ein Frankreich jenseits der Klischees. Er läßt in ihm und seiner reichen vielschichtigen Kultur mehr als nur die Hypothese einer Politik sehen: eine Hypothese der europäischen Kultur. Piovene ist in seiner Vorliebe für die Psychologie komplexer, ambivalenter Naturen überdies ein Reiseschriftsteller mit wachem, scharfem Blick, wie schon sein Buch über Italien zeigte, und versteht es, seinen Gegenstand zu analysieren, ohne ihn zu zergliedern. Er vermeidet es, ihn mit allzu harten und direkten Definitionen einzufangen, er umkreist ihn vielmehr, hofiert ihn gleichsam, nähert sich ihm mit einer leichten, gewinnenden Gebärde. Die Fülle und Breite der Information und Kommentierung ist enorm; hier spricht kein Spezialist, sondern ein Mann mit dem Blick für das Allgemeine, für die Zusammenhänge des politischen und kulturellen Lebens Frankreichs, ein Journalist und Schriftsteller von Kultur, Bildung und einem kritischen Verständnis für die Sorgen und Schönheiten eines großen Landes.
Vorwort
INHALT
9
I Erste Eindrücke und Theaterbesuche 15 — Über die französische Intelligenz 17 — Kleinbürgerliches Zeremoniell 19 — Das Bürgerliche 21 - Den Teufel im Leib 24 De Gaulle und die Parteien 27 Triumphierender Konformismus 28 —»Der Misanthrop« 32 - De Gaulle und die Weltlage 35 — Der Generalstab der Gaullisten 36 — Französische Weihnachten 37
II Neuorientierung 4o — Die Jugend zwischen Kafka und Erbauungsschriften 42 — Theatersaison44 Die 1947/48 - Rede von Compiegne 46 — Das Geheimnis von Montmorency 48 Claudel und Sartre 53 Nationales Schriftstellerkomitee 55 — Das ökonomische Bewußtsein 58 —Onkel Baptiste auf dem Lande 61 — Prinzessin Elisabeth und Edith Piaf 63 — Französische Kritik 65 — Die zweihundert Familien 66 — Möbel und Perlen der Bürger 69 —Der Revenant 72 — David und iranische Kunst 74 — Der Geldadel der Cöte d'Azur 77 — Picassos Schloß in Antibes 85 — UNO im Palais de Chaillot 87 Camus, Anouilh, Roussin, Malaparte 91 — Le Corbusier: Kathedrale von Sainte Baume 95
III Viele Trüffeln, aber keine Milch 100 — Malapartes »Kapital«, Claudels »Mittagswende« Io2 Dior, Sieger der
Saison io6 — Besuch bei Fernand Crommelynck 108 —Französischer und italienischer Realismus 113 — Von Molire bis Josephine Baker 117 Sartre versus Mauriac 120 —Georges Bernanos 123 - »Der seidene Schuh« 129 —Henri de Montherlant 132 — Teppich und Garten, Rasen und Gobelin 136 — Das wunderbare Geheimnis der Provence 138 — Literarischer Erotismus 141 — Die bretonischen PseudoHeiligen 143 —Bretonischer Mystizismus 148 — Der Sommelier 151 — Stravinsky, Jouhandeau, Chambord 153 — Die große JoyceAusstellung 156 — Erlebnisse der Provinz 161 — Die Kathedrale von Chartres 163 — Colettes >Cheri< 165 — Die Gerontokratie 167 — Folklore als soziale Einheit? 169 — Polemisches Theater 173
IV Vescors 179 — Die großen Alten: Gide und Claudel 182 —Winterliches Paris 188 — Spuk und Magie 190 — »Othello« und »Tartüff« 190 —Balzac und das heutige Frankreich 194 — Neue Theatererfolge 202 - Im Hause Kandinskys 204 — Monsieur et Madame Marcel Jouhandeau 2°8 —Versailles: Idee der Nation 214 - Jeanne d'Arc heute 217 - Simone Weil 219 - Die »Form« bei Henri Focillon 223 — Rene Huyghe und Germain Bazin 226 - Die Vitalität des Religiösen 229 — Die LoireSchlösser 23o — Zwei Protestanten in Amboise 234 - Die Brüder von Solesmes 239 - Der physische Patriotismus der Franzosen 245 - Wieder erten in Amboise 234 — Die Brüder von Solesmes 239 Der physische Patriotismus der Franzosen 245 — Wieder erstarkender Petainismus 248 — Der Jansenismus Mauriacs 250 — Julien Green 255
V Einreise nach Frankreich 261 — Der Streit von Cocteau und Mauriac 265 — Das Nationale Volkstheater 268 —Aufführungen in der Comedie Francaise 272 — Beobachtungen in Paris 276 — Gespräch über Amerika 280 — Pariser Notizbuch 283 — Parfüm von Grasse 285 — Das Schloß von Gourdon 291 — Die Camargue 296 — Besuch bei Marie Mauron 302 — In Les Baux bei Louis Jou 307 — Die Provence und Arles 312 — Bücher und Sa
gen der Provence 318 FontainedeVaucluse und Avignon 323 — Grand Canyon du Verdon 327 — Die Kapelle von Vence 328 Das New YorkCityBallett in Paris 33o — G. Bernanos: Dialoge der Karmeliterinnen 336 — Die Idee des »Nationalen Volkstheaters « 339 — Pirandellos B edeu tung in Frankreich 340 SaintGermaindesPres 343 Straßburg 348 — Das Elsaß 352 — Nancy und Colmar 357 Savoyen 361 — Die Kirche von Assy 367
VI Eine Ausstellung über Paul Valery 372 — »Die Mondvögel« von Marcel Ayme 376 — Paris im Winter 377 —PascalAusstellung in Les Granges de PortRoyal 378 — Frankreich im Jahre 1956 383 — Die Suezkrise 386 — Nationalstolz und Bildung der Franzosen 388 — Schwächung des Kommunismus 391 — Politische Unruhe im Volk 392 — OdilonRedonAusstellung 395 — Wahlen in Paris 397
VII Gesellschaftliches Leben 399 — Besuch bei Francois Mauriac 403 — FaulknerÜbersetzung von Albert Camus 407—Arbeiterpriester und katholische Schriftsteller 411 — Museen in Paris 414 — Das graphologische Institut von Monsieur B. 419 — Der Graf von Paris 423 — Regierungskrise 428 — Eine GauguinAuktion 43o — BordeauxWeine 434 — Eine Ausstellung phantastischer Maler in Bordeaux 439 — Die Sdiloßkapelle von Angers 441 — Die Abtei von Royaumont 445 — Die Normandie 449 — Das volkstümliche Paris 453 — Neuilly 459
VIII Theater im Abstieg 465 — Der »Domaine Musical« in der Salle Gaveau 467 — Die politische Situation 47o — Regierungskrisen 472 — Algerienunruhen 474 — De Gaulle an der Macht 476 — In AixenProvence 479 - Stadtflucht 484 Besuch im Landhaus Sacha Guitrys 486 — Abschied von Paris 488
Namen- und Ortsverzeidmis 490

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