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Grothe .:. Der Herzog von Morny
157717
Grothe, Gerda, Der Herzog von Morny. Der zweite Mann im Reich Napoleons III. Berlin 1966.
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Description
Grothe, Gerda,
Der Herzog von Morny. Der zweite Mann im Reich Napoleons III. Berlin : Propyläen Verlag, 1966. 343 Seiten mit 22 Abbildungen und Register. Leinen mit Farbkopfschnitt und Schutzumschlag. Grossoktav.
* Schutzumschlag mit kleinen Rissen.
Bestell-Nr.157717
Grothe | Geschichte | Historische Biographien | Monographien | Charles Louis Napoleon Bonaparte | XIX Jahrhundert
Von einer Königin heimlich geboren, von unbemittelten Bürgern adoptiert, von einer aristokratischen Großmutter, mit der er dem Standesregister zufolge nicht verwandt war, für ein Milieu erzogen, das es nicht mehr gab — wessen Ursprünge können romantischer sein !
Von einem Bankier aus dem Hintergrund finanziell betreut, von einem durch den Sturz Napoleons I. sozial entwurzelten General, seinem Vater, dessen Namen er nicht trug, beaufsichtigt, von einem genialen Diplomaten, seinem Großvater, protegiert — welche Anfänge können abenteuerlicher sein !
Zeitlebens verband der Herzog von Morny die ihm anerzogenen Lebenswerte des 18. Jahrhunderts mit einem Instinkt für die Probleme des 19. Jahrhunderts. Nachdem er seinem Halbbruder, Napoleon III., durch einen kühnen Staatsstreich den Weg zur Macht gebahnt hatte, trat er auch offiziell in die große Welt ein, der er insgeheim entstammte. Diese Welt eröffnete ihm eine glanzvolle Karriere als Politiker, Diplomat und Industrieller, und zugleich feierte sie ihn als Kunstkenner und Künstlermäzen, als Autor von Geist und Komponisten voller Einfälle. Der Gründer des neuzeitlichen Eisenbahnnetzes Frankreichs und Organisator des modernen französischen Bankwesens war nebenbei nicht nur der berüchtigste Börsenspekulant im Kaiserreich seines Bruders, sondern auch Librettist und Komponist höchst amüsanter und erfolgreicher Vaudevilles.
Viele seiner politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen zeigen die Handschrift staatsmännischer Überlegenheit, andere verraten die Grenzen seiner schillernden Persönlichkeit. Solange sich individueller und allgemeiner Nutzen deckten, erwies sich der Herzog von Morny als unermüdlicher Verfechter der Interessen Frankreichs; stand der Nutzen der Allgemeinheit im Gegensatz zu seinen egoistischen Plänen und Absichten, entschied er sich bedenkenlos für den eigenen Vorteil.
Verlorenheit an den Augenblick, Flucht vor jeder Bindung, Unfähigkeit zur Treue bestimmten über seine erotische Don-Juan-Existenz hinaus alle Bereiche seines Lebens. Aus dem Abstand eines Jahrhunderts aber bleibt der Herzog von Morny als Innenminister, Parlamentspräsident, Sonderbotschafter am Zarenhof, Wirtschaftsmagnat großen Stils und Held der Boudoirs eine der mächtigsten und faszinierendsten Gestalten des zweiten Kaiserreichs.
Die Autorin Gerda Grothe, in Berlin geboren und nach mehrjährigem Studienaufenthalt in Paris heute wieder in Berlin, hat neun Jahre als Universitätsdozentin für neuere Geschichte gearbeitet. Diese Biographie über den Herzog von Morny, das Ergebnis jahrelanger Forschungen, wird schon in wenigen Monaten in französischer Sprache erscheinen.
Der Herzog von Morny. Der zweite Mann im Reich Napoleons III. Berlin : Propyläen Verlag, 1966. 343 Seiten mit 22 Abbildungen und Register. Leinen mit Farbkopfschnitt und Schutzumschlag. Grossoktav.
* Schutzumschlag mit kleinen Rissen.
Bestell-Nr.157717
Grothe | Geschichte | Historische Biographien | Monographien | Charles Louis Napoleon Bonaparte | XIX Jahrhundert
Von einer Königin heimlich geboren, von unbemittelten Bürgern adoptiert, von einer aristokratischen Großmutter, mit der er dem Standesregister zufolge nicht verwandt war, für ein Milieu erzogen, das es nicht mehr gab — wessen Ursprünge können romantischer sein !
Von einem Bankier aus dem Hintergrund finanziell betreut, von einem durch den Sturz Napoleons I. sozial entwurzelten General, seinem Vater, dessen Namen er nicht trug, beaufsichtigt, von einem genialen Diplomaten, seinem Großvater, protegiert — welche Anfänge können abenteuerlicher sein !
Zeitlebens verband der Herzog von Morny die ihm anerzogenen Lebenswerte des 18. Jahrhunderts mit einem Instinkt für die Probleme des 19. Jahrhunderts. Nachdem er seinem Halbbruder, Napoleon III., durch einen kühnen Staatsstreich den Weg zur Macht gebahnt hatte, trat er auch offiziell in die große Welt ein, der er insgeheim entstammte. Diese Welt eröffnete ihm eine glanzvolle Karriere als Politiker, Diplomat und Industrieller, und zugleich feierte sie ihn als Kunstkenner und Künstlermäzen, als Autor von Geist und Komponisten voller Einfälle. Der Gründer des neuzeitlichen Eisenbahnnetzes Frankreichs und Organisator des modernen französischen Bankwesens war nebenbei nicht nur der berüchtigste Börsenspekulant im Kaiserreich seines Bruders, sondern auch Librettist und Komponist höchst amüsanter und erfolgreicher Vaudevilles.
Viele seiner politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen zeigen die Handschrift staatsmännischer Überlegenheit, andere verraten die Grenzen seiner schillernden Persönlichkeit. Solange sich individueller und allgemeiner Nutzen deckten, erwies sich der Herzog von Morny als unermüdlicher Verfechter der Interessen Frankreichs; stand der Nutzen der Allgemeinheit im Gegensatz zu seinen egoistischen Plänen und Absichten, entschied er sich bedenkenlos für den eigenen Vorteil.
Verlorenheit an den Augenblick, Flucht vor jeder Bindung, Unfähigkeit zur Treue bestimmten über seine erotische Don-Juan-Existenz hinaus alle Bereiche seines Lebens. Aus dem Abstand eines Jahrhunderts aber bleibt der Herzog von Morny als Innenminister, Parlamentspräsident, Sonderbotschafter am Zarenhof, Wirtschaftsmagnat großen Stils und Held der Boudoirs eine der mächtigsten und faszinierendsten Gestalten des zweiten Kaiserreichs.
Die Autorin Gerda Grothe, in Berlin geboren und nach mehrjährigem Studienaufenthalt in Paris heute wieder in Berlin, hat neun Jahre als Universitätsdozentin für neuere Geschichte gearbeitet. Diese Biographie über den Herzog von Morny, das Ergebnis jahrelanger Forschungen, wird schon in wenigen Monaten in französischer Sprache erscheinen.
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