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Roehrig .:. Sand oder der Freiheit eine Gasse

158541
Röhrig, Tilman, Sand oder der Freiheit eine Gasse. Roman. Bergisch Gladbach 1993.
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13.-28.11.2024

Description
Röhrig, Tilman,
Sand oder der Freiheit eine Gasse. Roman. Bergisch Gladbach: Lübbe, 1993. 319 Seiten mit Abbildungen und Literaturverzeichnis. Leinen mit Schutzumschlag. 219 x 140 mm. 520 g
* Illustrationen von Axel Bertram.
Bestell-Nr.158541 | ISBN: 3-7857-0672-3 | 978-3-7857-0672-5
Roehrig | Biogra Romane | Kotzebue August | Sand Karl Ludwig

»Wer kann mir etwas tun?«
An einem Märztag des Jahres 1819 taumelt ein junger Mann mit langen Haaren, gekleidet in einen schwarzen Rock und mit einem Dolch in der Hand, auf die Straßen von Mannheim hinaus. Er hat soeben einen der angesehensten Bürger der Stadt erstochen, den Lustspieldichter und russischen Staatsrat August von Kotzebue. Vor den Augen der gaffenden Menge stößt er sich selbst die Klinge in die Brust, um seinem Leben ein Ende zu setzen.
Doch der Jüngling überlebt. Sein Name, stellt sich heraus, ist Carl Ludwig Sand; er ist Student der Theologie zu Jena. Und sein Motiv war, nach eigenem Bekenntnis, keine niedere Rachsucht, sondern ein hehres Ideal: Einen Feind des Vaterlandes wollte er töten, um so der Freiheit eine Gasse zu bahnen, den Helden der Vergangenheit gleich, die ihr eigenes Leben für das Wohl der Heimat opferten.
Ist es wirklich vorstellbar, daß dieser Student den Mord aus eigenem Antrieb begangen hat? Man wittert eine Verschwörung. Es ist die Zeit der romantischen deutschnationalen Freiheitsbewegung, im Gefolge der napoleonischen Kriege, in der gerade unter den jungen Menschen überall der Ruf nach der deutschen Einheit laut wird. Die Weisung wird ausgegeben, daß das Leben Sands unter allen Umständen gerettet werden müsse, um ihm den Prozeß zu machen.
In langen Gesprächen zwischen Carl Ludwig Sand und dem Untersuchungsrichter entwickelt sich, einem klassischen Drama gleich, die Geschichte einer geistigen Verführung, als Carl sich erinnert, wie er zu seinem Entschluß kam.
Es ist die Tragödie eines jungen Menschen mit hohen Idealen, der etwas in die Tat umsetzte, von dem seine Lehrer nur gepredigt hatten, ohne je die Folgen zu bedenken.
Denn am Ende, als er zum Richtplatz schreitet, hat Sand das Gegenteil dessen erreicht, was er hatte bezwecken wollen: Das Fanal der Freiheit, das er zu entzünden gedachte, wird in den Händen der Reaktion zur Brandfackel, die alles liberale Denken in Deutschland auf Jahrzehnte hinaus vernichtet.

Tilman. Röhrig Jahrgang 1945, hat sich als Autor historischer Jugendbücher einen Namen gemacht. Neben anderen Auszeichnungen erhielt er 1984 Für seinen Roman In dreihundert Jahren vielleicht den Deutschen Jugendbuchpreis. In seinem ersten Roman Für erwachsene Leser, der auf mehr als dreijährigen Recherchen beruht, hat er ein Thema aufgegriffen, das gerade heute von brennender Akutalität ist.
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