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Haller / Jaeggi / Miiller .:. Eine deformierte Gesellschaft

158875
Haller, Michael, Max Jäggi, Roger Miiller [Hrsg.], Eine deformierte Gesellschaft. Die Schweizer und ihre Massenmedien. Basel 1981.
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Description
Haller, Michael, Max Jäggi, Roger Miiller [Hrsg.],
Eine deformierte Gesellschaft. Die Schweizer und ihre Massenmedien. Basel: Lenos-Verlag, 1981. 342 Seiten. Broschur. 200 x 120 mm.
* Reihe Mediaprint, 3. - Schwache Gebrauchsspuren.
Bestell-Nr.158875 | ISBN: 3-85787-096-6 | 978-3-85787-096-5
Haller Jaeggi Miiller | Helvetica | Schweiz | Journalismus | Journalistik | Publizistik | Mediengeschichte | Massenmedium | Massenmedien | Soziologie

Politologen, Medienwissenschaftler, Publizisten — und vor allem eine Reihe engagierter Journalisten legen die erste Bestandesaufnahme über den Zustand der Schweizer Medienlandschaft vor: Beschreibungen und Analysen zeigen auf, warum die Medien weit schlechter geworden sind als ihr Ruf, warum das Elend mit den Medien ein Elend der Schweizer Demokratie bedeutet. Der Ruf der Politiker „Rettet die Medien", heisst für die Autoren: Rettet die demokratische Basis dieser Gesellschaft.
Vorwort Die Schweizer und ihre Medien: eine glückliche Ehe — oder doch eher ein gestörtes, gar kaputtes Verhältnis?
Sicher ist, dass der Schweiz und ihrer Medienlandschaft tiefgreifende Veränderungen bevorstehen: fortschreitende Konzentration im Bereich der Tagespresse, Verbreitung neuer, marktgerechter Zeitschriften, Kommerzialisierung des Radios, Propagierung neuer Videotechniken, Ausbau weiträumiger Kabelsysteme und die Überflutung mit Programmen, die per Satellit vom Himmel kommen. Und irgendwo zwischen Basel und Chiasso der ohnehin gestresste, dauerberieselte Zeitgenosse, der sich im Grunde nur über die paar wichtigen Ereignisse vom Vortag, vielleicht noch über den Parlamentsbeschluss, die Börsenkurse und den Raubüberfall von vorgestern informieren will: Wird er da nicht zunehmend mit Apathie reagieren und eines Tages einfach aussteigen wollen aus dieser Kommunikationsgesellschaft, in der bald alle mit allen reden, sich aber fast nichts mehr zu sagen haben?
Jedoch: Werden die Medien wirklich so bedrohlich, dass nur noch die Verweigerung hilft — oder sind sie nicht viel eher Unterhaltungsprodukte einer sich langweilenden Freizeitgesellschaft, dazu da, für den Alltagsfrust zu entschädigen? Oder sind sie, die sogenannten Hüter der Demokratie, in Wahrheit nichts weiter als unterschiedlich gut verpackte Werbeträger, wohl unentbehrlich für die Konsumgüterindustrie und einige Grossverlage, entbehrlich hingegen für diejenigen, die sie benutzen? Wenn schon rundum der Verdacht aufkommt, die Mehrzahl der Massenmedien sei im Grunde überflüssig, dann liegt dies möglicherweise am insgesamt miesen Journalismus, auch an der schlechten Qualität publizistischer Konzepte, wer weiss. Schlechte Filme und Bücher sind ja auch entbehrlich, gute hingegen gelten als Träger und Inhalt des kulturellen Geschehens, sind Ausdruck unserer Kultur. Auch die Massenmedien, weil Medien, sind ja Ausdruck und Spiegelungen des gesellschaftlichen Lebens. Der schlechte Zustand der Medien gilt darum als Symptom für dessen Krankheitszustand: keine informiere, weit mehr eine deformierte Gesellschaft.
Diese Mutmassungen standen am Anfang dieses Buches. Erstmals sollte eine kritische Bestandesaufnahme der Schweizer Medienlandschaft versucht, ihre Topographie ausgemessen werden — nicht um ihrer selbst willen, sondern um Deutungs- und Erklärungshilfen zu finden für die tiefgreifenden Störungen im gesellschaftlichen Zusammenleben und, vor allem, um Leitbilder zu entwerfen, an denen sich die Sanierung der bedrohten Medienlandschaft zu orientieren hätte. Auch hatten wir den Eindruck, dass über die Köpfe der unmittelbar betroffenen Medienmacher hinweg Wirtschaftsgruppen und Politiker in sogenannten Expertengruppen die künftige Mediengesamtordnung wie den Grenzverlauf eines eroberten Landes untereinander aushandeln: Wir, die Medienschaffenden, sollen mal wieder im Namen von Demokratie und Freiheit eingespannt werden in neue Markt- und Multimediakonzepte, die, so steht zu befürchten, den gesellschaftlichen Krisenzustand nicht beheben, ihn höchstens überdecken wie das Valium die Depression.
Dass es nicht bei der Idee blieb, sondern daraus das vorliegende Buch wurde, haben wir der spontanen Bereitschaft vieler Kollegen und Fachleute zu verdanken, die als Autoren mitwirkten. Wir möchten uns bei ihnen herzlich bedanken — nicht nur für ihr engagiertes Mitmachen, sondern auch fürfa i rs stur, uh rre für mg traut manchen genüber den Herausgebern, die manchen fast eigensinnig dieses Buchkonzept haben umsetzen wollen.
im November 1981
Bern und Zürich,
Michael Haller
Max Jäggi
Roger Miiller
Détails du produit
158875
1 Article