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Steinmann .:. Tallinna Kunstihoone
155196
Steinmann, George, Ruumi naasmine" = "Die Rückkehr des Raumes" = "The revival of space. Tallinn 1995.
Fermé temporairement
13.-28.11.2024
Description
Steinmann, George,
Ruumi naasmine" = "Die Rückkehr des Raumes" = "The revival of space. Tallinn: Kunsthalle, 1995. 44 Seiten mit Abbildungen. Kartoniert mit Schutzumschlag. 4to quer. 544 g
* Ausstellung von George Steinmann in der Kunsthalle Tallinn, 15. Februar - 5. März 1995. Estnisch-deutsch-englischer Paralleltext.
Bestell-Nr.155196 | ISBN: 3-9520809-0-X
Steinmann | Kunstausstellung | Ausstellungskatalog | Exhibition Catalogue | Architektur | Baltikum | Estland
Anstelle eines Vorwortes.
«Die Kunsthalle Tallinn wurde von der estnischen Künstler-Vereinigung im Juni 1991 gegründet. Sie ist eine nichtgewinnorientierte Institution zur Förderung der zeitgenössischen bildenden Kunst in Estland. Die Kunsthalle ist dem Vorstand der estnischen Künstler-Vereinigung direkt verantwortlich. Sie wird geführt durch die leitende Kuratorin, die beraten wird von einem Ausschuss von sechs Künstler/innen und drei Kunstkritiker/innen.
Während ihrer zweijährigen Existenz hat die Kunsthalle Tallinn eine bedeutende Position im Kunstleben der baltischen und skandinavischen Staaten erreicht. Zur Zeit ist sie die wichtigste nichtgewinnorientierte KunstInstitution in Estland, die systematisch das professionelle zeitgenössische Kunstschaffen fördert. (...) Die wichtigste Aktivität der Kunsthalle ist die Organisation von Ausstellungen und Kunstereignissen. Im Gebäude der Kunsthalle werden jedes Jahr zehn bedeutende Ausstellungen organisiert. Rund zwei Drittel davon sind der zeitgenössischen estnischen Kunst gewidmet, ein Drittel ist internationalen Ursprungs. 1992 hatten die Ausstellungen der Kunsthalle Tallinn 100'000 Besucher.»
Dies die ersten Zeilen der Projekteingabe für das Projekt «Restaurierung der Kunsthalle Tallinn». Im August 1993 war ich gerade neun Monate verantwortlich für kulturelle Projekte im neu geschaffenen «Büro für die Zusammenarbeit mit Osteuropa» in Bern. Ich stand vor der Frage, auf welche Art und Weise die Schweiz die Künstler/innen in Mittel- und Osteuropa am wirksamsten unterstützen konnte in einem Prozess der fundamental sich neu formierenden Gesellschaften.
Die Projekteingabe gab eine mögliche Antwort. Sie informierte über den denkbar schlechten Zustand der Ausstellungsräume in der Kunsthalle, einem bedeutenden funktionalistischen Gebäude aus den Dreissigerjahren, das seit einem Bombardement durch die Sowjets 1944 nie richtig restauriert worden war. Und ersuchte um einen schweizerischen Beitrag an die Restaurierung dieses Ortes der kulturellen Identitätssuche.
War das nicht genau jene Art von Projekten, die wir uns idealerweise wünschten? Der estnische Künstler/innenverband hatte die Kunsthalle Tallinn übernommen, um zeitgenössische estnische und internationale Kunst auszustellen und zu fördern. Allein die finanziellen Mittel fehlten, um die Räume für Kunstausstellungen wieder herzurichten. Konnte die Schweiz nicht genau bei diesem Projekt einer zukunftsgerichteten SelbsthilfeInitiative jene Gelder zur Verfügung stellen, die sie brauchte, um über eine kritische Phase im Transformationsprozess der estnischen Gesellschaft hinwegzukommen? — Das Projekt wurde unterstützt. Der Schweizer Künstler George Steinmann. im Oktober 1992 zum ersten Mal in Tallinn, hat sich mit der Kunsthalle, mit der kulturellen und wirtschaftlichen Situation in Estland auseinandergesetzt — und realisierte in der Folge nicht eine Ausstellung seiner Werke, sondern erarbeitete zusammen mit der Kuratorin ein Projekt zur Restaurierung der Ausstellungsräume. Er versteht die Restaurierung als Kunstwerk. Es geht ihm dabei um exemplarische, authentische Wahrnehmung und Erkenntnisarbeit, letztlich um die Frage nach der Verantwortung der Kunst für Mensch und Umwelt.
«Wir sind konfrontiert mit einer eklatanten Verschiebung der Wahrnehmung, einem neuen Bild der Welt, und Kunst sucht darin ihren Ort», sagt er und unterstreicht den visionären Charakter der schweizerischen Unterstützung für das zeitgenössische estnische Kunstschaffen.
Die Kunsthalle Tallinn als gemeinsames Paradigma nachhaltiger Zusammenarbeit? Hoffentlich. Ein Ort des Werkes allemal.
Reinhard Voegele
Ruumi naasmine" = "Die Rückkehr des Raumes" = "The revival of space. Tallinn: Kunsthalle, 1995. 44 Seiten mit Abbildungen. Kartoniert mit Schutzumschlag. 4to quer. 544 g
* Ausstellung von George Steinmann in der Kunsthalle Tallinn, 15. Februar - 5. März 1995. Estnisch-deutsch-englischer Paralleltext.
Bestell-Nr.155196 | ISBN: 3-9520809-0-X
Steinmann | Kunstausstellung | Ausstellungskatalog | Exhibition Catalogue | Architektur | Baltikum | Estland
Anstelle eines Vorwortes.
«Die Kunsthalle Tallinn wurde von der estnischen Künstler-Vereinigung im Juni 1991 gegründet. Sie ist eine nichtgewinnorientierte Institution zur Förderung der zeitgenössischen bildenden Kunst in Estland. Die Kunsthalle ist dem Vorstand der estnischen Künstler-Vereinigung direkt verantwortlich. Sie wird geführt durch die leitende Kuratorin, die beraten wird von einem Ausschuss von sechs Künstler/innen und drei Kunstkritiker/innen.
Während ihrer zweijährigen Existenz hat die Kunsthalle Tallinn eine bedeutende Position im Kunstleben der baltischen und skandinavischen Staaten erreicht. Zur Zeit ist sie die wichtigste nichtgewinnorientierte KunstInstitution in Estland, die systematisch das professionelle zeitgenössische Kunstschaffen fördert. (...) Die wichtigste Aktivität der Kunsthalle ist die Organisation von Ausstellungen und Kunstereignissen. Im Gebäude der Kunsthalle werden jedes Jahr zehn bedeutende Ausstellungen organisiert. Rund zwei Drittel davon sind der zeitgenössischen estnischen Kunst gewidmet, ein Drittel ist internationalen Ursprungs. 1992 hatten die Ausstellungen der Kunsthalle Tallinn 100'000 Besucher.»
Dies die ersten Zeilen der Projekteingabe für das Projekt «Restaurierung der Kunsthalle Tallinn». Im August 1993 war ich gerade neun Monate verantwortlich für kulturelle Projekte im neu geschaffenen «Büro für die Zusammenarbeit mit Osteuropa» in Bern. Ich stand vor der Frage, auf welche Art und Weise die Schweiz die Künstler/innen in Mittel- und Osteuropa am wirksamsten unterstützen konnte in einem Prozess der fundamental sich neu formierenden Gesellschaften.
Die Projekteingabe gab eine mögliche Antwort. Sie informierte über den denkbar schlechten Zustand der Ausstellungsräume in der Kunsthalle, einem bedeutenden funktionalistischen Gebäude aus den Dreissigerjahren, das seit einem Bombardement durch die Sowjets 1944 nie richtig restauriert worden war. Und ersuchte um einen schweizerischen Beitrag an die Restaurierung dieses Ortes der kulturellen Identitätssuche.
War das nicht genau jene Art von Projekten, die wir uns idealerweise wünschten? Der estnische Künstler/innenverband hatte die Kunsthalle Tallinn übernommen, um zeitgenössische estnische und internationale Kunst auszustellen und zu fördern. Allein die finanziellen Mittel fehlten, um die Räume für Kunstausstellungen wieder herzurichten. Konnte die Schweiz nicht genau bei diesem Projekt einer zukunftsgerichteten SelbsthilfeInitiative jene Gelder zur Verfügung stellen, die sie brauchte, um über eine kritische Phase im Transformationsprozess der estnischen Gesellschaft hinwegzukommen? — Das Projekt wurde unterstützt. Der Schweizer Künstler George Steinmann. im Oktober 1992 zum ersten Mal in Tallinn, hat sich mit der Kunsthalle, mit der kulturellen und wirtschaftlichen Situation in Estland auseinandergesetzt — und realisierte in der Folge nicht eine Ausstellung seiner Werke, sondern erarbeitete zusammen mit der Kuratorin ein Projekt zur Restaurierung der Ausstellungsräume. Er versteht die Restaurierung als Kunstwerk. Es geht ihm dabei um exemplarische, authentische Wahrnehmung und Erkenntnisarbeit, letztlich um die Frage nach der Verantwortung der Kunst für Mensch und Umwelt.
«Wir sind konfrontiert mit einer eklatanten Verschiebung der Wahrnehmung, einem neuen Bild der Welt, und Kunst sucht darin ihren Ort», sagt er und unterstreicht den visionären Charakter der schweizerischen Unterstützung für das zeitgenössische estnische Kunstschaffen.
Die Kunsthalle Tallinn als gemeinsames Paradigma nachhaltiger Zusammenarbeit? Hoffentlich. Ein Ort des Werkes allemal.
Reinhard Voegele
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