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Henze .:. Kunstjahr 2009
159901
Henze, Wolfgang u.a., Kunstjahr 2009. Die Zeitschrift, die Bilanz zieht. Regensburg [2010].
Fermé temporairement
13.-28.11.2024
Description
Henze, Wolfgang u.a.,
Kunstjahr 2009. Die Zeitschrift, die Bilanz zieht. Regensburg: Lindinger + Schmid, [2010]. 319 Seiten mit Abbildungen und Register. Kartoniert. 4to. 1811 g
* Herausgegeben von Lindinger, Gabriele / Schmid, Karlheinz / Henze-Ketterer, Ingeborg / Henze, Wolfgang. Redaktion: Restorff, Jörg - Vorderdeckel und erste Seiten mit Druck-/Schlagspur.
Bestell-Nr.159901 | ISBN: 978-3-929970-73-9
Henze | Zeitschriften | Periodicals | Kunst
Vom Künstler des Jahres zur Kunst des Jahres
Nein, diesmal (und auch fortan) gibt's im KUNSTJAHR keinen »Künstler des Jahres«, weil die weltweit praktizierten Rankings ohnehin umstritten sind und wir, die Herausgeber dieser Bilanz, nicht in den Verdacht geraten wollen, aus eigennützigen Motiven einen Maler oder einen Bildhauer zu promoten. Schon in den vergangenen Jahren zeigte sich immer wieder, dass es ungeheuer schwer ist, Kriterien festzulegen. Gewiss: Unsere kollektiv getroffenen Entscheidungen etwa für Olafur Eliasson (2008) oder Erwin Wurm (2007) wirkten überzeugend, weil diese Künst1er in den entsprechenden Jahren international beachtete Erfolge feiern konnten. Doch letztlich klingt der Titel der Auszeichnung nach Superlativ, nach Überflieger, ungefähr so, als habe man es geschafft, den besten Artisten aus jenen Tausenden herauszufiltern, die heutzutage bildnerisch tätig sind. Eigentlich unmöglich.
Künstler des Jahres 2009 sind also alle Künstler, die in den zurückliegenden Monaten aufgefallen sind, die mit ihrer Arbeit für Aufmerksamkeit und Nachdenklichkeit gesorgt haben, die nachhaltig am Kunstbegriff arbeiten, ohne den historischen Kontext zu ignorieren. Dass die früher extrem wichtig genommenen innovativen Aspekte eines Bildes oder einer Skulptur nicht mehr vorrangig sind, ist längst klar: Vieles wurde gefunden oder erfunden; die formale Modifikation, inhaltlich vom jüngsten Zeitgeist durchströmt, scheint die Chance der Gegenwart zu sein. Das dokumentiene nicht zuletzt die 53. Biennale in Venedig, die im Sommer 2009 für den Gesprächsstoff schlechthin sorgte. Diese traditionsreiche Großausstellung spielt denn in dieser KUNSTJAHR-Ausgabe, wieder von Chefredakteur Jörg Restorff umsichtig zusammengestellt, eine zentrale Rolle und sie lieferte mit Tobias Rehberger, in Venedig mit einem der Goldenen Löwen ausgezeichnet (siehe Seite 122 bis Seite 126), auch das Cover-Motiv für diese 320-Seiten Dokumentation.
Vom Künstler des Jahres mithin zur Kunst des Jahres. Wie sieht sie aus, die Kunst 2009, so fragten wir uns. Gibt es einen Trend, etwas Dauerhaftes? Oder alles nur modisch, für den schnellen Konsum geschaffen? Die Antworten, logisch, wollen im Zusammenhang mit der aktuellen weltwirtschaftlichen Situation gesehen werden. Allzu gerne berichten viele Medien derzeit vom Ende der Hochzeit, gar vom Aus für den Kunstmarkt Und natürlich gibt es immer wieder Auktionsergebnisse, die beweisen, dass die teils skandalös überzogenen Preise für jüngste Kunst nun nach und nach korrigiert und wieder auf ein vernünftiges Maß gebracht werden. Doch den »Supergau« oder den »Totalcrash« zu attestieren, das scheint uns, dem kompletten HerausgeberQuartett, völlig absurd. Wenn es im Kunstbetrieb eine wirklich bemerkenswerte Bewegung gibt, die auf die sogenannte »Krise« reagiert, dann ist es eine (minimale) Markt-Verschiebung von der als Kapitalanlage riskanten jungen Kunst über die etablierte Gegenwartskunst hin zur wertbeständigen Klassischen Moderne, die 2009 (auch aus Gründen der Verunsicherung auf den internationalen Aktienmärkten) durchaus profitieren konnte. Die KUNSTJAHR-Redaktion berücksichtigte diese Entwicklung in der vorliegenden Ausgabe.
Wir wünschen Ihnen, unseren Lesern, eine informative und unterhaltsame Lektüre.
Wolfgang Henze
Ingeborg Henze-Ketterer
Gabriele Lindinger
Karlheinz Schmid
Kunstjahr 2009. Die Zeitschrift, die Bilanz zieht. Regensburg: Lindinger + Schmid, [2010]. 319 Seiten mit Abbildungen und Register. Kartoniert. 4to. 1811 g
* Herausgegeben von Lindinger, Gabriele / Schmid, Karlheinz / Henze-Ketterer, Ingeborg / Henze, Wolfgang. Redaktion: Restorff, Jörg - Vorderdeckel und erste Seiten mit Druck-/Schlagspur.
Bestell-Nr.159901 | ISBN: 978-3-929970-73-9
Henze | Zeitschriften | Periodicals | Kunst
Vom Künstler des Jahres zur Kunst des Jahres
Nein, diesmal (und auch fortan) gibt's im KUNSTJAHR keinen »Künstler des Jahres«, weil die weltweit praktizierten Rankings ohnehin umstritten sind und wir, die Herausgeber dieser Bilanz, nicht in den Verdacht geraten wollen, aus eigennützigen Motiven einen Maler oder einen Bildhauer zu promoten. Schon in den vergangenen Jahren zeigte sich immer wieder, dass es ungeheuer schwer ist, Kriterien festzulegen. Gewiss: Unsere kollektiv getroffenen Entscheidungen etwa für Olafur Eliasson (2008) oder Erwin Wurm (2007) wirkten überzeugend, weil diese Künst1er in den entsprechenden Jahren international beachtete Erfolge feiern konnten. Doch letztlich klingt der Titel der Auszeichnung nach Superlativ, nach Überflieger, ungefähr so, als habe man es geschafft, den besten Artisten aus jenen Tausenden herauszufiltern, die heutzutage bildnerisch tätig sind. Eigentlich unmöglich.
Künstler des Jahres 2009 sind also alle Künstler, die in den zurückliegenden Monaten aufgefallen sind, die mit ihrer Arbeit für Aufmerksamkeit und Nachdenklichkeit gesorgt haben, die nachhaltig am Kunstbegriff arbeiten, ohne den historischen Kontext zu ignorieren. Dass die früher extrem wichtig genommenen innovativen Aspekte eines Bildes oder einer Skulptur nicht mehr vorrangig sind, ist längst klar: Vieles wurde gefunden oder erfunden; die formale Modifikation, inhaltlich vom jüngsten Zeitgeist durchströmt, scheint die Chance der Gegenwart zu sein. Das dokumentiene nicht zuletzt die 53. Biennale in Venedig, die im Sommer 2009 für den Gesprächsstoff schlechthin sorgte. Diese traditionsreiche Großausstellung spielt denn in dieser KUNSTJAHR-Ausgabe, wieder von Chefredakteur Jörg Restorff umsichtig zusammengestellt, eine zentrale Rolle und sie lieferte mit Tobias Rehberger, in Venedig mit einem der Goldenen Löwen ausgezeichnet (siehe Seite 122 bis Seite 126), auch das Cover-Motiv für diese 320-Seiten Dokumentation.
Vom Künstler des Jahres mithin zur Kunst des Jahres. Wie sieht sie aus, die Kunst 2009, so fragten wir uns. Gibt es einen Trend, etwas Dauerhaftes? Oder alles nur modisch, für den schnellen Konsum geschaffen? Die Antworten, logisch, wollen im Zusammenhang mit der aktuellen weltwirtschaftlichen Situation gesehen werden. Allzu gerne berichten viele Medien derzeit vom Ende der Hochzeit, gar vom Aus für den Kunstmarkt Und natürlich gibt es immer wieder Auktionsergebnisse, die beweisen, dass die teils skandalös überzogenen Preise für jüngste Kunst nun nach und nach korrigiert und wieder auf ein vernünftiges Maß gebracht werden. Doch den »Supergau« oder den »Totalcrash« zu attestieren, das scheint uns, dem kompletten HerausgeberQuartett, völlig absurd. Wenn es im Kunstbetrieb eine wirklich bemerkenswerte Bewegung gibt, die auf die sogenannte »Krise« reagiert, dann ist es eine (minimale) Markt-Verschiebung von der als Kapitalanlage riskanten jungen Kunst über die etablierte Gegenwartskunst hin zur wertbeständigen Klassischen Moderne, die 2009 (auch aus Gründen der Verunsicherung auf den internationalen Aktienmärkten) durchaus profitieren konnte. Die KUNSTJAHR-Redaktion berücksichtigte diese Entwicklung in der vorliegenden Ausgabe.
Wir wünschen Ihnen, unseren Lesern, eine informative und unterhaltsame Lektüre.
Wolfgang Henze
Ingeborg Henze-Ketterer
Gabriele Lindinger
Karlheinz Schmid
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