Pallotino, Massimo,  
Etruskische Kunst. Zürich : Atlantis-Verlag, 1955. 154 Seiten mit Abbildungen. Leinen mit Schutzumschlag im Schuber. 4to. 318 x 230 mm. 1115 g
* 126 Aufnahmen von Walter Dräyer und Martin Hürlimann. Einleitender Text von Massimo Pallottino. Bilderlegenden von H. u. I. Jucker. Die Übersetzung des Textes von Pallotino aus dem Italienischen besorgte F. Hindermann. Herausgegeben in Verbindung mit dem Kunsthaus Zürich.  
Bestell-Nr.160701
Pallotino | 
Alte Geschichte	|	
Altertum	|	
Antike	|	
Kunstgeschichte	|	
Etrusk
 ETRUSKISCHE KUNST 
  Schon im klassischen Altertum war die Erinnerung an das Volk der Etrusker, das  einen großen Teil Mittelitaliens beherrscht  und auch zur See seine Macht entfaltet  hatte, zu sagenhafter Kunde geworden:  einst als Seeräuber gefürchtet, wurden die  « Tyrrhener» im Prunk ihrer Glanzzeit und  Dekadenz von den griechischen und römischen Schriftstellern bewundert und zugleich als verweichlicht getadelt. Ist es der  Arbeit von Generationen von Forschern gelungen, etliche sichere Daten beizubringen, die im Dunkel der sich widersprechen.  den Vermutungen und Theorien über das  Schicksal dieses Volkes wegleitend sind.  so konnen wir, wo das Wissen einstweilen  noch versagt, doch die Kunst der Etrusker  sehen und im vollen Lichte bewundern.  nachdem sie allzulange nur als Ableger  der großen griechischen Kunst gegolten  hatte. 
Professor Massimo Pallottino, Ordinarius  fur Etruskologie in Rom, stellt das Problem  dieser Kunst, die ihre stärkste Äußerung in  den Fresken der Gräber und in der Vielfalt  der Kleinplastik fand, ebenso wie die Frage  der Herkunft, der Sprache und der Kultur  der Etrusker, in die ihnen gemäße historische Perspektive, um aus dem Neben.  und Nacheinander verwandter Phänomene  das Echte und Unverwechselbare zu scheiden. So tritt auch, über das Historische  hinaus, jenes spezifische Wesen dieser  Kunst hervor, das mit seiner von archaischer Abstraktion und Wucht bis zu expressionistischen Ausbrüchen und naturalistischer Meisterschaft reichenden Skala  von Ausdrücken seltsame Ähnlichkeiten  mit modernen Tendenzen aufweist und  unser Empfinden wie mit vertrauten Worten anspricht. 
Die Ausstellung im Zürcher Kunsthaus, diel  erste dieser Art, die eine solche Fülle von  etruskischen Meisterwerken aus europä  ischen und überseeischen Museen vereinigt, bietet eine einzigartige Gelegenheit,  diese faszinierende Kunst in der besten  Übersicht zu studieren, die beim heutigen  Stand der Forschung möglich ist. Die Auf.  nahmen, die Martin Hürlimann in Zürich  eigens für diesen Band herstellte, wurden  ergänzt durch Photographien von Walter  Dräyer, die wichtige etruskische Stätten  und Landschaften in Italien zeigen.