• Non EU

  • Nouveau

ЗВАНЦЕВ .:. НИЖЕГОРОДСКАЯ РЕЗЬБА

161009
ЗВАНЦЕВ, М. П., НИЖЕГОРОДСКАЯ РЕЗЬБА. МОСКВА 1969.
35,00 CHF
Quantité

 

protection des données

  frais de transport

Pas de livraisons vers l'UE !

  Google Mail

Gmail bloque mes réponses automatiques - communication avec utilisateurs de Gmail restreinte

Description
ЗВАНЦЕВ, М. П.,
НИЖЕГОРОДСКАЯ РЕЗЬБА. МОСКВА: ИЗДАТЕЛЬСТВО «ИСКУССТВО», 1969. 162 Seiten mit Abbildungen. Leinen mit Schutzumschlag. 4to. 295 x 225 mm.
* Mit Zusammenfassungen in Englisch, Deutsch und Französisch.
Bestell-Nr.161009
ЗВАНЦЕВ | Architektur | Handwerk | Holzschnitzerei | Reliefschnitzerei

Gleich zu Beginn des XIX. Jahrhunderts entstand auf einem verhältnismäßig begrenzten Teil des Territoriums Rußlands, und zwar in den der Wolga anliegenden Gouvernements Nishni Nowgorod, Wladimir und Kostroma das Holzschnitzereigewerbe. Diese wunderschöne Art der russischen volkstümlichen dekorativen Kunst kam als Grundlage der architektonischen Gestaltung von Bauernhäusern zur Blüte und erlosch gegen Ende des Jahrhunderts. In ihrer entwickelten Form kennt diese architektonische Dekoration nicht ihresgleichen sowohl in der russischen als auch in der westeuropäischen Kunst.
Mit geschnitzten Brettern wurden hauptsächlich die Vorder- und seltener Seitenfassaden der Bauernhäuser verziert. Reliefs wurden in die Bretter von erfahrenen Meistern eingeschnitzt, die als Mitglieder der Zimmermannartels Bauernhäuser bauten. Als Werkzeuge dienten dem Holzschnitzer verschieden profilierte Meißel und manche andere Instrumente. Es wurden 7-8 Zentimeter dicke Fichtenholzbretter verwendet, die Höhe des Reliefs machte gewöhnlich die Hälfte von der Stärke des Brettes aus. Über den Kraftaufwand eines Holzschnitzers kann man nach dem Umfang seiner Arbeit urteilen: die Gesamtlänge der geschnitzten Bretter an vielen Bauernhäusern betrug 100 und mehr als 100 Meter.
In die Bretter, die das Bauernhaus verzierten, wurde ein Pflanzenornament in Form eines wellenartigen Astes mit nach beiden Seiten symmetrisch abzweigenden Schnörkeln eingeschnitzt. Dies wirkt in den meisten Fällen als klassisches Bärenklaublätterornament, aber in wesentlich umgearbeiteter Form.
In das Ornament wurden Baujahr, Name des Hausbesitzers und mitunter Initialen des Baumeisters sowie Darstellungen von verschiedenen Märchenwesen eingefügt: Wassernymphen, Paradiesvögel, Pfauen, Löwen, Drachen sowie Tauben, Fische u. a. m. Die meisten dieser figürlichen Darstellungen sind sehr alt, sie rühren von dem Heidentum her. Sie wurden zu magischen Zwecken, vorwiegend als Schutzengel bei der Ausschmückung der Bauernhäuser, verwendet.
Die Pflanzenornamente wie auch Darstellungen der magischen Figuren an den meisten Denkmälern der Holzschnitzerei faszinieren durch hervorragende Kompositions- und Dekorationsgabe des Holzschneiders, durch technische Vollkommenheit seiner Arbeit. Viele Gestalten, die aus der alten Zeit herkommen bzw. in der Natur bisher nicht anzutreffen waren, waren dem Holzschneider fremd und unverständlich. Deshalb trugen ihre Darstellungen einen Hauch von Komik und harmlosem Scherz.
Zur Blüte kommt die geschnitzte Dekoration in den sechziger und achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Die geschnitzte Dekoration, deren Fotografien im Album enthalten sind, kam zum Entstehen angesichts dessen, daß die Dachkonstruktion der Bauernhäuser durch eine Dachform abgelöst wurde, wie sie damals in Städten üblich war.
Die Ornamentik und die figürlichen Darstellungen der Holzschnitzerei bildeten sich unter dem Einfluß vieler Faktoren heraus. Hier sind die von altersher in Rußland bestandenen reichen Traditionen der Holzschnitzerei, ein eventueller Einfluß und unmittelbare Entlehnung von Steinreliefs zu erwähnen, die an den alten Tempeln in der gleichen Gegend (Denkmäler der Wladimir-Ssusdaler Baukunst) erhalten sind; erwähnt werden müssen als Quelle Zeichnungen und Gravuren aus den alten Meßbüchern und schließlich die zweifellose Einwirkung der architektonischen Gestaltung der städtischen Häuser und vorwiegend Kirchen zu Beginn des XIX. Jahrhunderts.
Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts fing die Reliefschnitzerei an zu erlöschen und der Schnitzerei anderen Typs Platz zu machen. Die Ursache dafür war das Streben der Dorf-Bourgeoisie, ihre Häuser den städtischen Bauten anzupassen, damit diese sich äußerlich von den Bauernhäusern abheben.
Die Schnitzereien, die im Album abgebildet sind, zeugen von einer großen Dekorationsgabe des russischen Volkes. Sie sind noch in manchen Dörfern des ehemaligen Gouvernements Nishni Nowgorod, heute Gebiet Gorki, anzutreffen. Eine große Anzahl dieser Schnitzereien wird in den Museen Moskaus, Leningrads und Gorkis aufbewahrt.
Détails du produit
161009
1 Article