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Heinikel .:. Rosy Rosy

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Heinikel, Rosemarie, Rosy Rosy. Frankfurt a.M. 1971.
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Description
Heinikel, Rosemarie,
Rosy Rosy. Frankfurt a.M. : März-Verlag, 1971. 220 Seiten mit Abbildungen. Englische Broschur.
* Schwache Gebrauchsspuren, Umschlag vorne im Falz mitsamt dem Rücken vom Buchblock gelöst.
Bestell-Nr.157192
Heinikel | Deutsche Literatur

Der Star der deutschen Subkultur schreibt, was ihm zu Rosy Rosy einfällt. Die Erotografie lebt von der Berichterstattung des chaotischen Verkaufs: Rosy braucht kaum Geld zum Leben, aber sie träumt vom Reichwerden, entäußert sich in einer Vielzahl werbeträchtiger Stereotypen als »Münchner Busenwunder« (Frankfurter Rundschau), Fotomodell (Softgirls), Filmemacherin (Krüppelspiele), SDS-Walküre (Bild-Zeitung), Auspeitscherin auf einer Sexmesse. Ihre Ausflüge in die offizielle Kulturindustrie, ins Fernsehen und den Kommerzfilm sind Beutezüge. Rosy Rosy ist ein exemplarischer Fall. Die Medien verwursten sie. Sie läßt sich verwursten, bietet sich dafür an und macht sich dafür zurecht. Aber sie wird nie ganz verwurstet, sondern entkommt, weil sie zu widerspenstig ist. Aus Rosy Rosy läßt sich kein großer »Star« machen. Sie ist aber ebenso unfähig zu Theoriebildung oder politischer Konsequenz. Sie ist naiv, impulsiv, ungebildet. In der Selbstdarstellung wird Distanz zu den öffentlichen Darbietungen gewonnen. Das Busenmädchen hat die soziale Entblößungsrolle angenommen, das Honorar eingestrichen, seine Freiheit aber nicht aufgegeben, sondern den Voyeuren gegenüber erweitert. Anders in den privaten Abenteuern, den Kurz-Love-Stories mit Popstars wie Donovan und Frank Zappa oder den Onanie-Poesien, wo Naivität und Galle eine verblüffende Bindung eingehen. Die rastlose Vorstellungskraft der schreibenden Rosy Rosy nimmt überraschende Wendungen. Fragen werden gestellt, Zynismen und Obszönitäten mit leichter Hand ausgeteilt, die abstruse Sinnlichkeit des Schwabinger Undergrounds erscheint als schweißtreibende Idylle, Treffpunkt von Käuflichen und Gekauften, Zentrum des Massenwahns, der nach neuen Sensationen verlangt und die alten schon nicht ertrug. Es gibt Kapitel, Szenen von Trip-Magie und schwarzer Romantik. Schwarze Messen werden nicht veranstaltet, die Welt selbst ist eine schwarze Messe. Rosy Rosy's Detailkenntnisse und ihr kaltschnäuziges Außenseitertum gehören dazu, dies niederzuschreiben. Gesellschaftskritische Theorien werden nicht geboten. Aber Vorgänge, Zustandsschilderungen und vom Pornografischen ins Poetische aufgehobene Passagen, die einen die Verzweiflung ahnen lassen, Untergang einbegriffen.
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