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Falke .:. Der Marienmaler
159249
Falke, Konrad [d.i. Karl Frey], Der Marienmaler. Novelle. Zürich 1917.
Fermé temporairement
13.-28.11.2024
Description
Falke, Konrad [d.i. Karl Frey],
Der Marienmaler. Novelle. Erstes und zweites Tausend. Zürich: Rascher, 1917. 38 Seiten + 8 Seiten Verlagsanzeigen. Broschur. 215 x 140 mm. 69 g
* Schweizer Schriften für Art und Kunst 47/48. - Gebräunt.
Bestell-Nr.159249
Falke | Schweizer Literatur | Literatur Deutschschweiz
In einem hablichen Schweizerstädtchen gerade Nebengässchen beim langen Schattentor, im ersten iNeoengässchen links, oben im fünften Stock - trieb im zweiten Viertel des sechzehnten Jahrhunderts ein junger Maler sein Wesen. Durch ein Paar klarscharfe Augen blitzte ihm aus dem braunen Krauskopf ein so feuriger Geist in die Welt, dass keiner der andern Hausgenossen gross darüber erstaunt war , wenn sein schmächtiger Körper sich wie im Fluge die vielen wackeligen Stiegen hinaufbewegte, mindestens je einen Tritt überhüpfend : immer brannte ihm etwas auf der Seele, das ihn mit allen Gliedern zur Eile antrieb, weil ihn dünkte, dass es schon getan sein sollte; und erst, wenn er sich in seiner einsamen Höhe angelangt sah und seine Farben reiben und seinen Gedanken nachhangen konnte, hatte er eine in Selbstvergessenheit zufriedene Stunde. Nur der alte Geldjude Abraham, der als Hausherr zu ebener Erde oder besser gesagt, im Keller wohnte, warf ihm, so oft er an seiner stets halboffenen Türe vorüberstürmte, unter dem Sammetkäppchen hervor einen erwartungsvoll schielenden Blick zu : er fragte sich im Stillen, wie manches Jährlein bei diesem absonderlichen Genie die himmlische Eroberungslust vorhalten werde, ehe sie einer behaglicheren Schätzung der irdischen Güter Platz machte. Der Maler freilich dachte an alles andere, als dass sein Lebenslauf jemals diesem oder jenem längst […]
Der Marienmaler. Novelle. Erstes und zweites Tausend. Zürich: Rascher, 1917. 38 Seiten + 8 Seiten Verlagsanzeigen. Broschur. 215 x 140 mm. 69 g
* Schweizer Schriften für Art und Kunst 47/48. - Gebräunt.
Bestell-Nr.159249
Falke | Schweizer Literatur | Literatur Deutschschweiz
In einem hablichen Schweizerstädtchen gerade Nebengässchen beim langen Schattentor, im ersten iNeoengässchen links, oben im fünften Stock - trieb im zweiten Viertel des sechzehnten Jahrhunderts ein junger Maler sein Wesen. Durch ein Paar klarscharfe Augen blitzte ihm aus dem braunen Krauskopf ein so feuriger Geist in die Welt, dass keiner der andern Hausgenossen gross darüber erstaunt war , wenn sein schmächtiger Körper sich wie im Fluge die vielen wackeligen Stiegen hinaufbewegte, mindestens je einen Tritt überhüpfend : immer brannte ihm etwas auf der Seele, das ihn mit allen Gliedern zur Eile antrieb, weil ihn dünkte, dass es schon getan sein sollte; und erst, wenn er sich in seiner einsamen Höhe angelangt sah und seine Farben reiben und seinen Gedanken nachhangen konnte, hatte er eine in Selbstvergessenheit zufriedene Stunde. Nur der alte Geldjude Abraham, der als Hausherr zu ebener Erde oder besser gesagt, im Keller wohnte, warf ihm, so oft er an seiner stets halboffenen Türe vorüberstürmte, unter dem Sammetkäppchen hervor einen erwartungsvoll schielenden Blick zu : er fragte sich im Stillen, wie manches Jährlein bei diesem absonderlichen Genie die himmlische Eroberungslust vorhalten werde, ehe sie einer behaglicheren Schätzung der irdischen Güter Platz machte. Der Maler freilich dachte an alles andere, als dass sein Lebenslauf jemals diesem oder jenem längst […]
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