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Guggenheim .:. Der Friede des Herzens
160620
Guggenheim, Kurt, Der Friede des Herzens. Roman. Zürich 1956.
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Description
Guggenheim, Kurt,
Der Friede des Herzens. Roman. Zürich: Artemis Verlag, 1956. 268 Seiten. Leinen. 209 x 137 mm.
* Mit Zeitungsartikel zu K.G.s 80. Geburtstag. - Etwas gebräunt.
Bestell-Nr.160620
Guggenheim | Schweizer Literatur | Literatur Deutschschweiz
Wie und wann es eigentlich begann, vermöchte ich nicht zu
sagen. Aber ich denke, es war an jenem Regentag im November,
als wir unser vier Herren mit der schwarzen Limousine der Ge-
sellschaft die zwanzig Kilometer vor die Stadt hinausfuhren, um
das in Frage stehende Terrain zu besichtigen. Den Ehrenplatz
rechts im Fond des geräumigen, aber ein wenig veralteten Fahr-
zeugs, nahm, wie es sich gehörte, der Delegierte des Verwal-
tungsrates, Dr. Turnella, ein; neben ihm saß Flack, der bekannte
Architekt und Heimatschützler. Der junge Breithaspel, der die
dicke Schweinsledermappe und die Planrollen trug, und ich, als
der Geschäftsführer der Liegenschaftenverwaltung, hatten auf
den beiden versenkbaren Sitzen Platz genommen. Vor uns, am
Steuer, aber durch eine Glasscheibe von uns getrennt, eine dun-
kelblaue Dächlikappe auf dem Kopf, amtete der Chauffeur
Heeb. Wie gesagt, es regnete in Strömen, und die beiden Schei-
benwischer hatten sozusagen alle Hände voll zu tun, um die
Tropfen und die herab rieselnden Bächlein von der Windschutz-
scheibe fernzuhalten. Es war mir ausgesprochen unangenehm,
gerade vor Dr. Turnella zu sitzen; mir war, er betrachte meine
schlechtgeschnittenen Haare im Nacken; wieder einmal hatte
ich den verhaßten Gang zum Coiffeur Tag für Tag hinausge-
schoben - und als heute morgen von der Direktion die Mit-
teilung kam, der Augenschein finde um neun Uhr statt, da
war es natürlich zu spät. Flack und der Gewaltige unterhielten
sich mit lauter Stimme über das Bauvorhaben, eine große Siede-
lung von halbstädtischem Charakter, zu deren Anlage sich die
Versicherungsgesellschaft entschlossen hatte, um die in diesen
Jahren der Hochkonjunktur übermäßig angewachsenen Kapi-
Der Friede des Herzens. Roman. Zürich: Artemis Verlag, 1956. 268 Seiten. Leinen. 209 x 137 mm.
* Mit Zeitungsartikel zu K.G.s 80. Geburtstag. - Etwas gebräunt.
Bestell-Nr.160620
Guggenheim | Schweizer Literatur | Literatur Deutschschweiz
Wie und wann es eigentlich begann, vermöchte ich nicht zu
sagen. Aber ich denke, es war an jenem Regentag im November,
als wir unser vier Herren mit der schwarzen Limousine der Ge-
sellschaft die zwanzig Kilometer vor die Stadt hinausfuhren, um
das in Frage stehende Terrain zu besichtigen. Den Ehrenplatz
rechts im Fond des geräumigen, aber ein wenig veralteten Fahr-
zeugs, nahm, wie es sich gehörte, der Delegierte des Verwal-
tungsrates, Dr. Turnella, ein; neben ihm saß Flack, der bekannte
Architekt und Heimatschützler. Der junge Breithaspel, der die
dicke Schweinsledermappe und die Planrollen trug, und ich, als
der Geschäftsführer der Liegenschaftenverwaltung, hatten auf
den beiden versenkbaren Sitzen Platz genommen. Vor uns, am
Steuer, aber durch eine Glasscheibe von uns getrennt, eine dun-
kelblaue Dächlikappe auf dem Kopf, amtete der Chauffeur
Heeb. Wie gesagt, es regnete in Strömen, und die beiden Schei-
benwischer hatten sozusagen alle Hände voll zu tun, um die
Tropfen und die herab rieselnden Bächlein von der Windschutz-
scheibe fernzuhalten. Es war mir ausgesprochen unangenehm,
gerade vor Dr. Turnella zu sitzen; mir war, er betrachte meine
schlechtgeschnittenen Haare im Nacken; wieder einmal hatte
ich den verhaßten Gang zum Coiffeur Tag für Tag hinausge-
schoben - und als heute morgen von der Direktion die Mit-
teilung kam, der Augenschein finde um neun Uhr statt, da
war es natürlich zu spät. Flack und der Gewaltige unterhielten
sich mit lauter Stimme über das Bauvorhaben, eine große Siede-
lung von halbstädtischem Charakter, zu deren Anlage sich die
Versicherungsgesellschaft entschlossen hatte, um die in diesen
Jahren der Hochkonjunktur übermäßig angewachsenen Kapi-
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Guggenheim, Kurt, Der Friede des Herzens. Roman. Zürich 1956.