Schieweck, Erich,
Die überholte Weltrevolution. Neue Perspektiven für die Beziehungen zwischen Ost und West. Düsseldorf : Econ-Verlag, 1959. 214 Seiten. Leinen mit Schutzumschlag.
* Name auf dem Vorsatzblatt.
Bestell-Nr.157248
Schieweck |
Politik |
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Sozialismus |
Chruschtschow |
Antikommunismus
Die Weltrevolution der Technik hat die Weltrevolution des Sozialismus überholt. Dabei ist der Kapitalismus, wenn man so will, sozialistischer, der Sozialismus aber kapitalistischer geworden.
Mit dieser Tatsache hatte sich der sowjetische Ministerpräsident Chruschtschow im Verlauf seiner Reise durch die Vereinigten Staaten auf Schritt und Tritt auseinanderzusetzen. Dabei ließ er jedoch keinen Zweifel darüber bestehen, daß der sowjetische Siebenjahresplan aufzufassen sei als das Signal für einen Wettlauf um den Wohlstand der beiden großen Mächtegruppen in West und Ost, welcher der künftigen Weltpolitik das Gepräge geben wird.
Wie sind die Chancen in diesem Wettlauf auf dem wirtschaftlichen Feld verteilt? Erich Schieweck, ein Mann der Wirtschaft, unternimmt es, Tatsachen und Zahlen festzustellen, die man kennen muß, wenn man zu einer sachlichen Antwort auf die Frage kommen will, die sich uns allen stellt.
Der Verfasser hat aus seiner wirtschaftlichen Praxis, die ihn schon vor dem zweiten Weltkrieg in Geschäftsbeziehungen mit dem Osten brachte, Erfahrungen sammeln können, die ihn in den Stand setzten, auch die gerade in der Politik mit dem Osten so wichtigen Imponderabilien zu beurteilen. Auf der anderen Seite kennt er, ebenfalls aus der Erfahrung des Praktikers, die Möglichkeiten der freien Welt und damit die Voraussetzungen, unter denen der Westen imstande ist, seinen zivilisatorischen Vorrang zu behaupten, zum mindesten in der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung mit den kollektivistischen Mächten Schritt zu halten. Je entschiedener sich die freien Völker in ihrer Freiheitlichen Ordnung behaupten und ihre Art des Lebens bewahren, je mehr sie die sozialen und soziologischen Folgerungen aus der Weltrevolution der Technik ziehen, desto mehr ist mit Entwicklungen im Osten zu rechnen, die eine friedliche und faire Zusammenarbeit mit dem Westen erleichtern. Das ist die Schlußfolgerung, zu der die Betrachtungen der neun Kapitel dieses Buches in einer keineswegs dogmatischen und von vorgefaßten Thesen verstellten, sondern auf praktische Erfahrung gestützten Argumentation hinführen. Es ist die Schlußfolgerung, die Verfasser und Verlag zur Diskussion stellen. In dem Schlußkapitel wird überdies die Möglichkeit einer Mittlerstellung Deutschlands untersucht. Auch dies geschieht unter dem Gesichtswinkel der Idee, unter die das Buch gestellt ist und die Erich Schieweck folgendermaßen formulierte: « Soll das sittliche und moralische Vermögen der Menschen zurückbleiben hinter dem technischen Fortschritt? ... Das ist die Frage, die heute den Völkern gestellt ist — den Völkern im Westen wie im Osten. »
INHALTSVERZEICHNIS
Vorwort des Verlages 7
1. Die echte Weltrevolution 9
2. Die Welt—Bevölkerungsrevolution
3. Die Welt=Agrarrevolution 44
4. Der Wandel der Ideologien 66
5. Die Revolution im Erziehungs= und Bildungswesen 95
6. Die Großmächte der Weltrevolution 114
7. Die neuen Weltmächte 126
8. Die unvollendete Welt=Finanzierungsrevolution 151
9. Hat Deutschland noch eine europäische Aufgabe? 186