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Sieber .:. Eine kritische Wuerdigung der Freigeldlehre
158866
Sieber, Hugo, Eine kritische Würdigung der Freigeldlehre. Bern 1940.
Fermé temporairement
13.-28.11.2024
Description
Sieber, Hugo,
Eine kritische Würdigung der Freigeldlehre. Bern: Haupt, 1940. XI,138 Seiten mit Literaturverzeichnis. Kartoniert. Grossoktav. 237 x 162 mm.
* Berner wirtschaftswissenschaftliche Abhandlungen, Heft 30. - Gebrauchsspuren, gebräunt, Bleistiftanstreichungen, Name auf dem Titelblatt. .
Bestell-Nr.158866
Sieber | Freiwirtschaftslehre | Freigeld | Oekonomie
Vorwort
Das Vorhaben, die Freigeldlehre Silvio Gesells und seiner Anhänger kritisch zu würdigen, bedarf einiger Worte der Rechtfertigung. Angesichts der nicht wenig zahlreichen kritischen Stimmen, welche gegen diese Lehre bisher bereits erhoben wurden, möchte man nämlich meinen, dass in dieser Sache schon gesagt worden sei, was zu sagen ist, und geneigt sein, die einzig mögliche Aufgabe einer weitern Arbeit bestenfalls noch in einer Sammlung und systematischen Darstellung der von der bisherigen Kritik verwendeten Argumente zu erblicken. Man möchte annehmen, dass diese Kritik das Brauchbare an den Lehren Gesells bereits erkannt und gewürdigt, das Mangelhafte und Unzutreffende dagegen in hinlänglicher Weise zurückgewiesen haben müsse.
Die Prüfung des vorliegenden kritischen Schrifttums hat uns aber zu der Ueberzeugung gebracht, dass dem noch keineswegs so ist. Das mag verwunderlich erscheinen, ist es jedoch nicht, wenn wir erkennen, dass der Grossteil der bestehenden kritischen Arbeiten weniger aus dem Bedürfnis nach einer Auseinandersetzung mit den freiwirtschaftlichen Theorien, als vielmehr aus demjenigen nach Auseinandersetzung mit der auf diese Theorien verpflichteten freiwirtschaftlichen Partei entstanden ist. Ob es sich nun dabei um Aeusserungen von Repräsentanten einer von den Freigeldlern bekämpften Währungs- oder Konjunkturpolitik oder um die Stellungsnahme anderer Autoren handelt, jedenfalls vermögen die vielen aus derartigen tagespolitischen Bedürfnissen heraus geschriebenen Arbeiten zufolge ihres publizistischen Zweckes den Anforderungen einer hinlänglichen wissenschaftlichen Kritik kaum in befriedigender Weise zu genügen. Wenig geneigt, Brauchbares anzuerkennen, begnügen sich solche Schriften für die Ablehnung von Irrtümern meist mit theoretisch unzulänglichen Argumenten, und ihre Verfasser machen — wie übrigens vielfach auch die Diskussionsredner bei freiwirtschaftlichen Versammlungen — den Freigeldlern die Replik zumeist nur allzu leicht.
Doch auch die im Verhältnis zu den soeben genannten mehr politischen Schriften an Zahl recht geringen und im Umfang meist kurzen Kritiken rein wissenschaftlichen Charakters scheinen uns noch nicht ein genügendes Urteil über die Freigeldlehre zu vermitteln. Ein wesentlicher Grund dazu scheint uns in der bei aller Originalität und bildhaften Anschaulichkeit wissenschaftlich und methodisch doch recht unzulänglichen Art der Darstellung, Begründung und Beweisführung der freiwirtschaftlichen Lehren durch ihren Begründer Gesell zu liegen. Diese macht, wie schon Böhi feststellt 1), es oft sehr schwer, entgegen den Mängeln, den häufigen Widersprüchen und Unklarheiten in der Darstellung zu einer zutreffenden Erfassung der ihr zugrunde liegenden Anschauungen zu gelangen. Ob der Unerquicklichkeit dieser Aufgabe übersieht der Theoretiker zuweilen die gelegentliche Richtigkeit dieser Anschauungen nur allzu leicht und ist, sofern er es nicht überhaupt ablehnt, auf die Lehre einzutreten, mit dem Vorwurf des Dilettantismus und einer generellen Ablehnung nur allzu rasch zur Hand 2). Ein zweiter Grund für den noch kaum restlos befriedigenden Stand der bisherigen kritischen Literatur liegt des weitern aber auch darin, dass eine Mehrzahl von Autoren ihre kritischen Einwände an heute nicht mehr haltbaren theoretischen, und zwar insbesondere geldtheoretischen Anschauungen zu orientieren pflegen. Mit diesen geraten sie jeweils schon in den Erörterungen über die Begriffsmerkmale des Geldes sowie über die Bestimmung des Geldwertes in einen derartigen Gegensatz zu den hierin bisweilen zutreffenderen und zeitgemässem Ansichten der Freiwirtschafter, dass ihre ganze weitere Kritik notwendig zu einer totalen Ablehnung der gesamten Gesell'schen Lehre gelangen muss. Dass eine solche Ablehnung nicht immer zugleich eine Widerlegung ist, zeigt sich aber meist nur allzu offensichtlich. Gerade die monetären Ereignisse der neuem Vergangenheit haben gezeigt, dass die Freigeldler deren Auswirkungen bisweilen weitaus zutreffender zu beurteilen in der Lage waren als viele ihrer in dieser Hinsicht völlig deroutierten Kritiker. Es dürfte dies ein Fingerzeig dafür sein, dass an der Lehre Gesells wohl nicht gerade alles falsch sein kann und dass man ihr mit einer auf Vorkriegstheorien gründenden generellen Ablehnung jedenfalls kaum völlig gerecht zu werden vermag.
Zusammenfassend gelangen wir so zu der Ansicht, dass der gegenwärtige Stand der Kritik es als durchaus lohnend erscheinen lässt, die Lehren Gesells wieder einmal zum Gegenstand einer einlässlicheren Untersuchung zu machen. Der Titel derselben möge schon darauf hinweisen, dass es sich dabei in gleichem Masse um eine Kritik handeln soll, wie aber auch um eine unvoreingenommene Würdigung dessen, was im Lichte des modernen Standes geld-, zins- und konjunkturtheoretischer Erkenntnisse sowie der neuere Erfahrungen an der Lehre Gesells allfällig als brauchbar erscheinen mag. Dieses Vorhaben bedingt sowohl eine kritische Untersuchung der für die Darstellung der freigeldlerischen Theoreme massgebenden Literatur, wie aber auch eine kritische Stellungsnahme zu den wichtigsten der ihr gegenüber bis heute vorgebrachten Argumente. Die Arbeit beschränkt sich auf die Geld, Kapitalzins- und Konjunkturtheorie und lässt eine Kritik der Freiland-Lehre aus. Unter Hinweis auf die in dieser Hinsicht geleistete gründliche Arbeit 3) unterlässt die vorliegende Arbeit alle dogmengeschichtlichen Gegenüberstellungen mit zirkulationsreformerischen Vorfahren Silvio Gesells (wie Proudhon u. a.) und verzichtet unter Hinweis auf Haber 4) auf eine Mitberücksichtigung der Theorien und Vorschläge anderer moderner Geldreformer.
Wir möchten an dieser Stelle nicht versäumen, unserem verehrten Lehrer, Herrn Prof. Dr. A. Amonn, für die kritische Durchsicht dieser Arbeit den verbindlichsten Dank zum Ausdruck zu bringen. Ebenso fühlen wir uns verschiedenen Anhängern und Gegnern der in diesem Buche kritisierten Lehre dafür zu bestem Dank verpflichtet, dass sie uns mehrfach in zuvorkommender Weise die Beibringung der einschlägigen Spezialliteratur erleichtert haben.
-----
1) Böhi (5), S. 252.
2) So bekennt z.B. J. M. Keynes (36), S. 299, wegen gewisser offenkundiger Mängel der Beweisführung die Bestrebungen Gesells lange nicht anders als die eines Ueberspannten betrachtet zu haben.
3) Wegelin (57), ferner Langelütke (39).
4) Haber (24).
Inhaltsverzeichnis
Literaturverzeichnis
l. Teil Allgemeines zur gesamten Freiwirtschaftslehre 1
Kurze übersichtliche Gesamtdarstellung der Freiwirtschaftlichen Lehre 1
Biographische und literarische Hinweise 5
II. Teil; Zur freiwirtschaftlichen Geldtbeorie 8
Der Begriff und die Funktionen des Geldes
Der Begriff des Geldes / Voraussetzungen des Geldes / Träger der
Geldfunktion
Der Geldwert 14
Der Begriff des Geldwertes / Die Bestimmung des Geldwertes /
Die Veränderungen des Geldwertes (Begriff, Mechanismus, Messung,
Folgen)
Die freiwirtscbaftliche Kritik der Goldwährung und das Postulat der
Geldwert-Etabilisierung durch Indexwährung und Schwundgeld 27
Die Kritik der Goldwährung / Das Postulat der Indexwährung I
Das Postulat des Schwundgeldes (Freigeldes)
Zur volkswirtschaftlichen Zweckmässigkeit eines stabilisierten Geldwertes 33
Zur Zweckmässigkeit eines stabilisierten Geldwertes ohne Berücksichtigung seiner Auswirkungen auf die Wechselkurse / Die Stabilität des Geldwertes und die Wechselkurse
Zur Möglichkeit des Papiergeldes 43
Die Indexwährung als Mittel einer Politik des unveränderlichen Geldwertes 52
Die Technik der Indexwährung / Grundsätzliche Einwände gegen
die Indexwährungspolitik / Andere Einwände / Ergebnis
Das Schwundgeld als Mittel zur Stabilisierung der Umlaufsgeschwindigkeit 75
Gesells Begründung der Notwendigkeit einer konstanten Umlaufsgeschwindigkeit / Die Technik des Schwundgeldes Kritik des
Schwundgeldes (zur Notwendigkeit seiner Einführung, die Natur
des Schwundes, die Wirkung des Schwundes auf die Umlaufsgeschwindigkeit, Schwierigkeiten der technischen Durchführung, Ausweichs- und Überwälzungsmöglichkeiten)
III. Teil : Zur freiwirtschaftlichen Zinstheorie
Darstellung der Gesell'schen Lehre vom Zins und der Forderung
seiner Beseitigung durch Schwundgeld und Indexwährung 88
Kritik der Erklärung des Zinses aus einer Eigenschaft des Geldes 92
Kritik der Voraussetzungen (Dauerhaftigkeit des Geldes und die
Überlegenheit des Geldangebotes über das der Waren) / Kritik der
Annahme eines Tauschzinses („Urzinses") / Zu monetären Erklärungsversuchen des Zinses ohne Verwendung der Tauscbzinshypothese
Kritik der Schwundgeldreform als Mittel zur Beseitigung des Zinses 105
Vorbemerkung / Zur Frage der Zweckmässigkeit einer Senkung und
Beseitigung des Zinses Die Wirkung des Schwundes als Mittel
zur Verminderung der Kapitalhortung, als Investitions- und Leihzwang und als Sparzwang
Kritik der Indexwährung als Mittel zur Senkung und Beseitigung des Zinses 113
Die Art und Weise der von der Indexwährung behaupteten zinspolitischen Wirksamkeit / Der Zins in der konjunkturfreien Wirtschaft
IV. Teil : Zur freiwirtschaftlichen Konjunkturtheorie 117
Darstellung der freiwirtschaftlichen Konjunkturlehre und der Forderung der Beseitigung von Wirtschaftskrisen durch Indexwährung und Schwundgeld 117
Kritik der freiwirtschaftlichen Konjunkturlehre 122
Vorbemerkung / Konjunkturfreie Wirtschaftslage und Stabilität des
Geldwertes / Konjunkturschwankungen und Bewegungen des Geld
wertes
Kritik der Indexwährung alg Mittel zur Beseitigung der Konjunkturschwankungen 131
Kritik des Schwundgeldes als Mittel zur Beseitigung der Konjunkturschwankungen. 135
Eine kritische Würdigung der Freigeldlehre. Bern: Haupt, 1940. XI,138 Seiten mit Literaturverzeichnis. Kartoniert. Grossoktav. 237 x 162 mm.
* Berner wirtschaftswissenschaftliche Abhandlungen, Heft 30. - Gebrauchsspuren, gebräunt, Bleistiftanstreichungen, Name auf dem Titelblatt. .
Bestell-Nr.158866
Sieber | Freiwirtschaftslehre | Freigeld | Oekonomie
Vorwort
Das Vorhaben, die Freigeldlehre Silvio Gesells und seiner Anhänger kritisch zu würdigen, bedarf einiger Worte der Rechtfertigung. Angesichts der nicht wenig zahlreichen kritischen Stimmen, welche gegen diese Lehre bisher bereits erhoben wurden, möchte man nämlich meinen, dass in dieser Sache schon gesagt worden sei, was zu sagen ist, und geneigt sein, die einzig mögliche Aufgabe einer weitern Arbeit bestenfalls noch in einer Sammlung und systematischen Darstellung der von der bisherigen Kritik verwendeten Argumente zu erblicken. Man möchte annehmen, dass diese Kritik das Brauchbare an den Lehren Gesells bereits erkannt und gewürdigt, das Mangelhafte und Unzutreffende dagegen in hinlänglicher Weise zurückgewiesen haben müsse.
Die Prüfung des vorliegenden kritischen Schrifttums hat uns aber zu der Ueberzeugung gebracht, dass dem noch keineswegs so ist. Das mag verwunderlich erscheinen, ist es jedoch nicht, wenn wir erkennen, dass der Grossteil der bestehenden kritischen Arbeiten weniger aus dem Bedürfnis nach einer Auseinandersetzung mit den freiwirtschaftlichen Theorien, als vielmehr aus demjenigen nach Auseinandersetzung mit der auf diese Theorien verpflichteten freiwirtschaftlichen Partei entstanden ist. Ob es sich nun dabei um Aeusserungen von Repräsentanten einer von den Freigeldlern bekämpften Währungs- oder Konjunkturpolitik oder um die Stellungsnahme anderer Autoren handelt, jedenfalls vermögen die vielen aus derartigen tagespolitischen Bedürfnissen heraus geschriebenen Arbeiten zufolge ihres publizistischen Zweckes den Anforderungen einer hinlänglichen wissenschaftlichen Kritik kaum in befriedigender Weise zu genügen. Wenig geneigt, Brauchbares anzuerkennen, begnügen sich solche Schriften für die Ablehnung von Irrtümern meist mit theoretisch unzulänglichen Argumenten, und ihre Verfasser machen — wie übrigens vielfach auch die Diskussionsredner bei freiwirtschaftlichen Versammlungen — den Freigeldlern die Replik zumeist nur allzu leicht.
Doch auch die im Verhältnis zu den soeben genannten mehr politischen Schriften an Zahl recht geringen und im Umfang meist kurzen Kritiken rein wissenschaftlichen Charakters scheinen uns noch nicht ein genügendes Urteil über die Freigeldlehre zu vermitteln. Ein wesentlicher Grund dazu scheint uns in der bei aller Originalität und bildhaften Anschaulichkeit wissenschaftlich und methodisch doch recht unzulänglichen Art der Darstellung, Begründung und Beweisführung der freiwirtschaftlichen Lehren durch ihren Begründer Gesell zu liegen. Diese macht, wie schon Böhi feststellt 1), es oft sehr schwer, entgegen den Mängeln, den häufigen Widersprüchen und Unklarheiten in der Darstellung zu einer zutreffenden Erfassung der ihr zugrunde liegenden Anschauungen zu gelangen. Ob der Unerquicklichkeit dieser Aufgabe übersieht der Theoretiker zuweilen die gelegentliche Richtigkeit dieser Anschauungen nur allzu leicht und ist, sofern er es nicht überhaupt ablehnt, auf die Lehre einzutreten, mit dem Vorwurf des Dilettantismus und einer generellen Ablehnung nur allzu rasch zur Hand 2). Ein zweiter Grund für den noch kaum restlos befriedigenden Stand der bisherigen kritischen Literatur liegt des weitern aber auch darin, dass eine Mehrzahl von Autoren ihre kritischen Einwände an heute nicht mehr haltbaren theoretischen, und zwar insbesondere geldtheoretischen Anschauungen zu orientieren pflegen. Mit diesen geraten sie jeweils schon in den Erörterungen über die Begriffsmerkmale des Geldes sowie über die Bestimmung des Geldwertes in einen derartigen Gegensatz zu den hierin bisweilen zutreffenderen und zeitgemässem Ansichten der Freiwirtschafter, dass ihre ganze weitere Kritik notwendig zu einer totalen Ablehnung der gesamten Gesell'schen Lehre gelangen muss. Dass eine solche Ablehnung nicht immer zugleich eine Widerlegung ist, zeigt sich aber meist nur allzu offensichtlich. Gerade die monetären Ereignisse der neuem Vergangenheit haben gezeigt, dass die Freigeldler deren Auswirkungen bisweilen weitaus zutreffender zu beurteilen in der Lage waren als viele ihrer in dieser Hinsicht völlig deroutierten Kritiker. Es dürfte dies ein Fingerzeig dafür sein, dass an der Lehre Gesells wohl nicht gerade alles falsch sein kann und dass man ihr mit einer auf Vorkriegstheorien gründenden generellen Ablehnung jedenfalls kaum völlig gerecht zu werden vermag.
Zusammenfassend gelangen wir so zu der Ansicht, dass der gegenwärtige Stand der Kritik es als durchaus lohnend erscheinen lässt, die Lehren Gesells wieder einmal zum Gegenstand einer einlässlicheren Untersuchung zu machen. Der Titel derselben möge schon darauf hinweisen, dass es sich dabei in gleichem Masse um eine Kritik handeln soll, wie aber auch um eine unvoreingenommene Würdigung dessen, was im Lichte des modernen Standes geld-, zins- und konjunkturtheoretischer Erkenntnisse sowie der neuere Erfahrungen an der Lehre Gesells allfällig als brauchbar erscheinen mag. Dieses Vorhaben bedingt sowohl eine kritische Untersuchung der für die Darstellung der freigeldlerischen Theoreme massgebenden Literatur, wie aber auch eine kritische Stellungsnahme zu den wichtigsten der ihr gegenüber bis heute vorgebrachten Argumente. Die Arbeit beschränkt sich auf die Geld, Kapitalzins- und Konjunkturtheorie und lässt eine Kritik der Freiland-Lehre aus. Unter Hinweis auf die in dieser Hinsicht geleistete gründliche Arbeit 3) unterlässt die vorliegende Arbeit alle dogmengeschichtlichen Gegenüberstellungen mit zirkulationsreformerischen Vorfahren Silvio Gesells (wie Proudhon u. a.) und verzichtet unter Hinweis auf Haber 4) auf eine Mitberücksichtigung der Theorien und Vorschläge anderer moderner Geldreformer.
Wir möchten an dieser Stelle nicht versäumen, unserem verehrten Lehrer, Herrn Prof. Dr. A. Amonn, für die kritische Durchsicht dieser Arbeit den verbindlichsten Dank zum Ausdruck zu bringen. Ebenso fühlen wir uns verschiedenen Anhängern und Gegnern der in diesem Buche kritisierten Lehre dafür zu bestem Dank verpflichtet, dass sie uns mehrfach in zuvorkommender Weise die Beibringung der einschlägigen Spezialliteratur erleichtert haben.
-----
1) Böhi (5), S. 252.
2) So bekennt z.B. J. M. Keynes (36), S. 299, wegen gewisser offenkundiger Mängel der Beweisführung die Bestrebungen Gesells lange nicht anders als die eines Ueberspannten betrachtet zu haben.
3) Wegelin (57), ferner Langelütke (39).
4) Haber (24).
Inhaltsverzeichnis
Literaturverzeichnis
l. Teil Allgemeines zur gesamten Freiwirtschaftslehre 1
Kurze übersichtliche Gesamtdarstellung der Freiwirtschaftlichen Lehre 1
Biographische und literarische Hinweise 5
II. Teil; Zur freiwirtschaftlichen Geldtbeorie 8
Der Begriff und die Funktionen des Geldes
Der Begriff des Geldes / Voraussetzungen des Geldes / Träger der
Geldfunktion
Der Geldwert 14
Der Begriff des Geldwertes / Die Bestimmung des Geldwertes /
Die Veränderungen des Geldwertes (Begriff, Mechanismus, Messung,
Folgen)
Die freiwirtscbaftliche Kritik der Goldwährung und das Postulat der
Geldwert-Etabilisierung durch Indexwährung und Schwundgeld 27
Die Kritik der Goldwährung / Das Postulat der Indexwährung I
Das Postulat des Schwundgeldes (Freigeldes)
Zur volkswirtschaftlichen Zweckmässigkeit eines stabilisierten Geldwertes 33
Zur Zweckmässigkeit eines stabilisierten Geldwertes ohne Berücksichtigung seiner Auswirkungen auf die Wechselkurse / Die Stabilität des Geldwertes und die Wechselkurse
Zur Möglichkeit des Papiergeldes 43
Die Indexwährung als Mittel einer Politik des unveränderlichen Geldwertes 52
Die Technik der Indexwährung / Grundsätzliche Einwände gegen
die Indexwährungspolitik / Andere Einwände / Ergebnis
Das Schwundgeld als Mittel zur Stabilisierung der Umlaufsgeschwindigkeit 75
Gesells Begründung der Notwendigkeit einer konstanten Umlaufsgeschwindigkeit / Die Technik des Schwundgeldes Kritik des
Schwundgeldes (zur Notwendigkeit seiner Einführung, die Natur
des Schwundes, die Wirkung des Schwundes auf die Umlaufsgeschwindigkeit, Schwierigkeiten der technischen Durchführung, Ausweichs- und Überwälzungsmöglichkeiten)
III. Teil : Zur freiwirtschaftlichen Zinstheorie
Darstellung der Gesell'schen Lehre vom Zins und der Forderung
seiner Beseitigung durch Schwundgeld und Indexwährung 88
Kritik der Erklärung des Zinses aus einer Eigenschaft des Geldes 92
Kritik der Voraussetzungen (Dauerhaftigkeit des Geldes und die
Überlegenheit des Geldangebotes über das der Waren) / Kritik der
Annahme eines Tauschzinses („Urzinses") / Zu monetären Erklärungsversuchen des Zinses ohne Verwendung der Tauscbzinshypothese
Kritik der Schwundgeldreform als Mittel zur Beseitigung des Zinses 105
Vorbemerkung / Zur Frage der Zweckmässigkeit einer Senkung und
Beseitigung des Zinses Die Wirkung des Schwundes als Mittel
zur Verminderung der Kapitalhortung, als Investitions- und Leihzwang und als Sparzwang
Kritik der Indexwährung als Mittel zur Senkung und Beseitigung des Zinses 113
Die Art und Weise der von der Indexwährung behaupteten zinspolitischen Wirksamkeit / Der Zins in der konjunkturfreien Wirtschaft
IV. Teil : Zur freiwirtschaftlichen Konjunkturtheorie 117
Darstellung der freiwirtschaftlichen Konjunkturlehre und der Forderung der Beseitigung von Wirtschaftskrisen durch Indexwährung und Schwundgeld 117
Kritik der freiwirtschaftlichen Konjunkturlehre 122
Vorbemerkung / Konjunkturfreie Wirtschaftslage und Stabilität des
Geldwertes / Konjunkturschwankungen und Bewegungen des Geld
wertes
Kritik der Indexwährung alg Mittel zur Beseitigung der Konjunkturschwankungen 131
Kritik des Schwundgeldes als Mittel zur Beseitigung der Konjunkturschwankungen. 135
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