Barth, Karl,
Gotteserkenntnis und Gottesdienst nach reformatorischer Lehre. 20 Vorlesungen (Gifford-Lectures) über das Schottische Bekenntnis. Zollikon: Evangelische Buchhandlung, 1938. 226 Seiten. Leinen mit Farbkopfschnitt. Grossoktav.
* Einband lichtrandig und etwas fleckig, gewölbt/ leicht verzogen, Schnitt mit teilweise in die Ränder übergreifenden Stockflecken.
Bestell-Nr.156481
Barth |
Christentum |
Theologie |
Evangelische |
Protestantismus |
Reformierte
Inhalt.
Vorwort 5
Die Schottische Konfession von 1560 9
1. Vorlesung: Die „Natürliche Theologie" und die Lehre der 41
Reformation
2. Vorlesung: Der eine Gott 50
3. Vorlesung: Der majestätische, der persönliche Gott 60
4. Vorlesung: Die Ehre Gottes und die Ehre des Meschen 67
5. Vorlesung: Der Weg des Menschen 76
6. Vorlesung : Gottes Offenbarung in Jesus Christus . 84
7. Vorlesung : Gottes Entscheidung und des Menschen Erwählung 94
8. Vorlesung: Gottes Werk und des Menschen Heil . 103
9. Vorlesung : Das Reich Gottes in der Zukunft und in der
Gegenwart des Menschen . 112
10. Vorlesung: Die Freiheit zum Glauben 120
11. V orlesung : Die Wirklichkeit des christlichen Lebens 126
12. Vorlesung: Die Ordnung des christlichen Lebens . 134
13. Vorlesung: Die Wahrheit des christlichen Lebens 143
14. Vorlesung : Das Geheimnis der Kirche 154
15. Vorlesung: Die Gestalt der Kirche 163
16. Vorlesung: Die Regierung der Kirche 173
17. Vorlesung : Der kirchliche Gottesdienst als göttliches Handeln 183
18. Vorlesung: Der kirchliche Gottesdienst als menschliches
Handeln . 193
19. Vorlesung: Der politische Gottesdienst 203
20. Vorlesung : Die Wohltat des Trostes und der Hoffnung 216
Vorwort,
Die nötige Auskunft über die Entstehung dieses Buches,
das gleichzeitig englisch (bei Hodder und Stoughton in
London) erscheint, findet sich auf der Titelseite und in der
ersten Vorlesung. Hier auch Nachrichten über die eigentümlichen Beziehungen zur „Natürlichen Theologie", in die
ich durch meine Beauftragung mit den Gifford-Lectures
geraten bin!
Bei der den Vorlesungen vorangeschickten Wiedergabe
der Schottischen Konfession habe ich mich an den englischen Grundtext gehalten, wie er in der kritischen Ausgabe
von Theodor Hesse (Bekenntnisschriften und Kirchenordnungen der durch Gottes Wort reformierten Kirche, Chr.
Kaiser Verlag, München 1938, Heft 2) geboten ist. Leider
lag diese Ausgabe erst nach Abschluß meiner Vorlesungen
vor — es sei hier angelegentlich auf sie und auf die ganze
Sammlung aufmerksam gemacht! — sodaß ich bei der
Ausarbeitung meiner Vorlesungen in der ersten Hälfte dem
lateinischen Text in E. F. K. Müllers Bekenntnisschriften
der reformierten Kirche (Leipzig 1903), in der zweiten
Hälfte dem englisch-lateinischen Text einer inzwischen in
Schottland selbst (von G. D. Henderson, Edinburg 1937)
besorgten Ausgabe zu folgen hatte. Die Schottische Konfession war nämlich bis 1937 in Schottland selbst, wie
ich bei meiner Ankunft dort teils betrübt, teils belustigt
feststellte, ungefähr ebenso unbekannt und unzugänglich
wie bis vor kurzem die Helvetische Konfession in der
Schweiz! Ich wollte auch mit diesem Buch, vor allem mit
der Wiedergabe der Konfession als solcher, dazu helfen
dürfen, daß diese Texte wieder gelesen und ernstlich studiert werden. Eilige Leser sollen also lieber meine Vorlesungen als die Konfession selbst ungelesen lassen und wer
beides lesen und dann die Konfession selbst für das Beste
an diesem Buch halten sollte, der trifft auch meine eigene
Meinung.
Was die Vorlesungen betrifft, so möchte ich auch an
dieser Stelle hervorheben, daß es sich in ihnen nicht um
eine historische Analyse, sondern um eine theologische
Paraphrase, d. h. um eine kritisch-produktive Wiederholung des zugrunde gelegten Textes handelt. Unnötig, liebe
Rezensenten, darauf aufmerksam zu machen, daß — ich
habe des Raumes wegen verhältnismäßig selten selber ausdrücklich darauf hingewiesen — die Selbsterklärungen von
John Knox wohl da und dort etwas anders gelautet haben
möchten als meine Paraphrasen! Was habe ich getan? Ich
habe mich Punkt für Punkt über den einstigen Sinn des
Bekenntnisses unterrichtet, um dann — und darin sah ich
meine Aufgabe, die eigentliche Aufgabe theologischer
Lehre — wieder Punkt für Punkt zu sagen, in welcher
Weise ich die Aussagen des Bekenntnisses als heute Lebender und selbst Denkender mit verantworten muß und kann.
Wer sich dafür interessiert, der mag sich hier veranschauliehen, was ich unter Treue gegenüber dem kirchlichen
Bekenntnis — im Unterschied zu einer Orthodoxie oder
Positivität, die mir immer fremd (um nicht zu sagen wider
wärtig) gewesen ist — verstehe und nicht verstehe.
Die Kürze, in der manches behandelt werden mußte, ist
bedauerlich. Sie erklärt sich technisch daraus, daß die Vorlesungen in Aberdeen im Raum einer Kollegstunde auch noch laufend ins Englische übersetzt werden mußten. Aber ich bin ja andern Ortes ausführlich genug gewesen und werde es wohl wieder sein.
Mein ehrerbietiger Gruß gilt der Universität Aberdeen, die mich in wahrhaftem Liberalismus zu dieser Arbeit eingeladen hat und deren Gastfreundschaft mir unvergeßlich bleiben wird.
Bergli, Oberrieden (Kt. Zürich), im August 1938.