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Hebel .:. Ein Wort gibt das andere

156046
Hebel, Johann Peter, Ein Wort gibt das andere. Erzählungen. Frankfurt am Main 1982.
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Nov 13-28, 2024

Description
Hebel, Johann Peter,
Ein Wort gibt das andere. Erzählungen. Frankfurt am Main : Büchergilde Gutenberg, 1982. 207 Seiten mit Abbildungen. Leinen mit Schutzumschlag. Grossoktav.
* Illustrationen von Dieter Masuhr. Nachwort von Volkmar Braunbehrens. - Schutzumschlag mit Rissen.
Bestell-Nr.156046 | ISBN: 3-7632-2652-4 | 978-3-7632-2652-8
Hebel | Illustrierte Buecher | Buchillustration | Deutsche Literatur

»Seine Geschichten sind das Beste, was je ein deutscher Erzähler gemacht hat.«
Dieser Satz findet sich in einer kurzen Betrachtung von Hermann Hesse über den >Kalendermacher< Johann Peter Hebel. Hermann Hesse steht mit seinem Urteil keineswegs allein; fast gleichlautende Formulierungen gibt es von Hugo von Hofmannsthal, Ernst Bloch, Walter Benjamin, Theodor Heuss usw. Kein Schriftsteller des 18. oder 19. Jahrhunderts hat eine ähnliche Begeisterung und Breitenwirkung bis in die Gegenwart erzielt wie Johann Peter Hebel. Ein Grund liegt sicher in seiner Erzählweise. Der Kalendermacher Hebel mußte für Gebildete und für den einfachen Mann schreiben, der kaum Geschriebenes zur Hand nimmt. Seine Lösung bestand darin, einen ganz eigenen Erzählton zu finden, der leicht, gesprächshaft einladend und zugleich äußerst kunstreich in jeder Einzelheit einer höchst sorgfältig ausgearbeiteten erzählerischen Planung entspricht, die aus der kleinsten Anekdote oder dem geringen Schwank eine kunstvolle Geschichte gestaltet.
Dabei ist die Welt, die Hebel schildert, alles andere als eine heile Welt. Es geht nicht nur pfiffig und witzig und verschlagen in ihr zu, sondern auch brutal, zynisch, schadenfroh. Sicher die Hälfte seiner Geschichten sind Kriminalerzählungen, und sie verhelfen auch nicht immer dem Recht zum Happy-End. Der grausame Henkerstod, die am Galgen baumelnden Körper, Mord und Totschlag kommen in vielen Geschichten vor. Aber seine Geschichten zwingen keine Meinung auf. Sie sind hintersinnige Beschreibungen über den Lauf der Welt.

Masuhrs Zeichnungen lassen sich am besten verstehen als Zwiegespräch und Gegenrede. Er liest Hebel nicht als einen Autor aus der Zeit der Französischen Revolution, sondern er versteht ihn, als würde er mitten unter uns leben. Das wiederum zwingt den Leser, die Texte ohne den historischen Bezug zur Hebel-Zeit zu lesen. Über den Dialog des Künstlers mit dem Autor wird der Leser/Betrachter in das Gespräch einbezogen, selbst wieder zur Gegenrede herausgefordert.
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