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Hesse .:. Gold-Bergwerke in Sumatra
159372
Hesse, Elias, Gold-Bergwerke in Sumatra 1680-1683. Haag 1931.
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Description
Hesse, Elias,
Gold-Bergwerke in Sumatra 1680-1683. Haag: Martinus Nijhoff, 1931. X, 195 Seiten mit 2 Tafeln und einer Karte und Register. Halbleinen. 231 x 148 mm.
* Reisebeschreibungen von deutschen Beamten und Kriegsleuten im Dienst der Niederländischen West- und Ost-Indischen Kompagnien 1602-1797, Band X. - Neu herausgegeben nach der zu Leipzig 1690 verbesserten Ausgabe
Bestell-Nr.159372
Hesse | Reisen | Expeditionen | Abenteurer | Suedasien | Sumatra | Siebzehntes Jahrhundert | Metallurgie | Huettenwesen | Bergbau
VORWORT
Elias Hesse — und auch Johan Wilhelm Vogel —stehen einigermassen ausserhalb des Rahmens der Beamten und Kriegsleute, deren hinterlassene Schriften für diese Publikation in Betracht kommen. Beide gehörten zum Dienst des Bergbauamts der Compagnie bei den Goldgräbereien auf Sumatra; Hesse als Bergschreiber, Vogel als Bergmeister und Münzwardein.
Von Hesse's Buch bestehen drei Ausgaben: Dresden 1687, Leipzig 1690, Leipzig 1735, alle in klein-octavo. Die zweite Ausgabe ist, wie der Verfasser in der Vorrede ausdrücklich erklärt, revidiert, verbessert und vermehrt, während die dritte nur ein Abdruck der zweiten ist. Aus diesem Grunde wird daher, die zweite Ausgabe für diesen New druck verwandt.
Auf Vogels Werk müssen wir, obwohl es noch nicht an der Reihe ist, einen Augenblick vorgreifen, weil es sich, was Zeit und Inhalt betrifft, durchaus an Hesse anschliesst. Die erste Ausgabe, Frankfurt und Gotha 1690 in Duodez, ist eine unbedeutende Schrift, die nur kurze Notizen über Aus und Heimreise enthält, Notizen, welche mit einem gehörigen Quantum Nachrichten aus zweiter Hand über Gegenden, die der Verfasser nie besucht hat, aufgefüllt sind. Im Jahr 1704 gab Vogel seine Erinnerungen in neuem Gewand und mit dem Schatz seiner Erfahrungen erweitert aufs neue heraus (Altenburg 8°, wiederabgedruckt 1716). Es ist darum rationell Vogels Werk vom Jahr 1690 nicht auf Hesse's Buch folgen zu lassen, sondern den Neudruck desselben, und zwar des er, weiterten Textes, zu bewahren, bis die Litteratur von ungefähr 1704 an der Reihe ist.
Hesse liess sich (1680) für den Bergbaudienst der Compagnie von dem Bergkommissär Olitzsch anwerben, welcher den Auftrag hatte die Sillida'schen Goldgräbereien in Sumatra (südlich von Padang) zu exploitieren und nutzbar zu machen. Die Compagnie hatte das hierfür nötige Personal in Deutschland gesucht, weil der Bergbau in der damaligen Republik der vereinigten Niederlande eine unbekannte Sache war. Es war ihr bekannt dass einige Fundorte von Gold früher von Malaiern exploitiert wor, den waren, und sie beabsichtigte nun den Betrieb selbst in die Hand zu nehmen und die Leitung desselben Olitzsch und dessen Stabe anzuvertrauen. Aber so ernst sie die Sache auch anfasste, reiche Adern fand sie nicht. Im Januar 1671 war bereits mit der Arbeit begonnen, und im Juli 1687 hatte sie schon (nach Abzug der gewinnbringenden Posten) einen Verlust von 602.261 gulden zu buchen; und von August 1690 bis Juni 1694 sollte sie 64.181 gulden Schaden leiden. Es stellte sich heraus, dass die Betriebskosten zu hoch waren, hatte doch die Compagnie ausser dem Stabe des Bergbaus eine grosse Zahl Arbeiter (Sklaven) zu unterhalten, während überdies die Etablissements durch Militärposten bewacht und öfters beschützt werden mussten. Mangel an Werkzeugen, an Eisen, Stahl oder Holz, an Schmiedekohlen oder an Pulver, lauter Artikel die man nicht nach Bedürfnis beschaffen konnte, verursachten mehrmals grössere Pausen in der Arbeit; klimatische Krankheiten, gegen welche es damals an Abwehrmitteln gebrach, taten das übrige. Um 1694 beschlossen die Bewindhaber die Arbeit abzubrechen. Nachdem sie die Wahrheit der Redensart, "mining is a Chance" zu ihrem Schaden erfahren hatten, schien es ihnen besser das eigne Kapital in weniger gewagten Unternehmungen anzulegen. Hesse gibt ein anschauliches Bild von den durchgemachten Schwierigkeiten; besonders die vielen Sterbefälle unter den Deutschen haben tiefen Eindruck auf ihn gemacht; man sehe die " Lista" derselben am Ende des Buches. Auch die Stürme, die er mit erlebte, und die Gefahren, in welche er dabei geriet, haben in seiner Erinnerung schwer gewogen.
Hesse' s eigentliches Thema, der Bergbau der Compagnie, macht sein Buch zu einer merkwürdigen Erscheinung in der Litteratur der Reisebeschreibungen. Es liest sich ausserdem flott und leicht. Ehrlich sind die Bernerkungen, die er über den Bantamsehen Krieg zum besten gibt. Bei Hesse findet sich, auch das verdient Beachtung, die älteste Angabe über die erste historisch bekannte Eruption des Vulkans Krakatau in der Sundastrasse, über welche Vogel — doch erst in seiner Ausgabe vom Jahr 1704 nähere Einzelheiten geben sollte.
Einige weitläufige Auseinandersetzungen, die gar zu sehr an die älteren Werke von Saar, von Andersen und von Mandelslo erinnern, sind in diesem Neudruck gestrichen. Im Übrigen mag das Buch sich selbst durch seinen Inhalt empfehlen.
S. P. L'H. N.
Gold-Bergwerke in Sumatra 1680-1683. Haag: Martinus Nijhoff, 1931. X, 195 Seiten mit 2 Tafeln und einer Karte und Register. Halbleinen. 231 x 148 mm.
* Reisebeschreibungen von deutschen Beamten und Kriegsleuten im Dienst der Niederländischen West- und Ost-Indischen Kompagnien 1602-1797, Band X. - Neu herausgegeben nach der zu Leipzig 1690 verbesserten Ausgabe
Bestell-Nr.159372
Hesse | Reisen | Expeditionen | Abenteurer | Suedasien | Sumatra | Siebzehntes Jahrhundert | Metallurgie | Huettenwesen | Bergbau
VORWORT
Elias Hesse — und auch Johan Wilhelm Vogel —stehen einigermassen ausserhalb des Rahmens der Beamten und Kriegsleute, deren hinterlassene Schriften für diese Publikation in Betracht kommen. Beide gehörten zum Dienst des Bergbauamts der Compagnie bei den Goldgräbereien auf Sumatra; Hesse als Bergschreiber, Vogel als Bergmeister und Münzwardein.
Von Hesse's Buch bestehen drei Ausgaben: Dresden 1687, Leipzig 1690, Leipzig 1735, alle in klein-octavo. Die zweite Ausgabe ist, wie der Verfasser in der Vorrede ausdrücklich erklärt, revidiert, verbessert und vermehrt, während die dritte nur ein Abdruck der zweiten ist. Aus diesem Grunde wird daher, die zweite Ausgabe für diesen New druck verwandt.
Auf Vogels Werk müssen wir, obwohl es noch nicht an der Reihe ist, einen Augenblick vorgreifen, weil es sich, was Zeit und Inhalt betrifft, durchaus an Hesse anschliesst. Die erste Ausgabe, Frankfurt und Gotha 1690 in Duodez, ist eine unbedeutende Schrift, die nur kurze Notizen über Aus und Heimreise enthält, Notizen, welche mit einem gehörigen Quantum Nachrichten aus zweiter Hand über Gegenden, die der Verfasser nie besucht hat, aufgefüllt sind. Im Jahr 1704 gab Vogel seine Erinnerungen in neuem Gewand und mit dem Schatz seiner Erfahrungen erweitert aufs neue heraus (Altenburg 8°, wiederabgedruckt 1716). Es ist darum rationell Vogels Werk vom Jahr 1690 nicht auf Hesse's Buch folgen zu lassen, sondern den Neudruck desselben, und zwar des er, weiterten Textes, zu bewahren, bis die Litteratur von ungefähr 1704 an der Reihe ist.
Hesse liess sich (1680) für den Bergbaudienst der Compagnie von dem Bergkommissär Olitzsch anwerben, welcher den Auftrag hatte die Sillida'schen Goldgräbereien in Sumatra (südlich von Padang) zu exploitieren und nutzbar zu machen. Die Compagnie hatte das hierfür nötige Personal in Deutschland gesucht, weil der Bergbau in der damaligen Republik der vereinigten Niederlande eine unbekannte Sache war. Es war ihr bekannt dass einige Fundorte von Gold früher von Malaiern exploitiert wor, den waren, und sie beabsichtigte nun den Betrieb selbst in die Hand zu nehmen und die Leitung desselben Olitzsch und dessen Stabe anzuvertrauen. Aber so ernst sie die Sache auch anfasste, reiche Adern fand sie nicht. Im Januar 1671 war bereits mit der Arbeit begonnen, und im Juli 1687 hatte sie schon (nach Abzug der gewinnbringenden Posten) einen Verlust von 602.261 gulden zu buchen; und von August 1690 bis Juni 1694 sollte sie 64.181 gulden Schaden leiden. Es stellte sich heraus, dass die Betriebskosten zu hoch waren, hatte doch die Compagnie ausser dem Stabe des Bergbaus eine grosse Zahl Arbeiter (Sklaven) zu unterhalten, während überdies die Etablissements durch Militärposten bewacht und öfters beschützt werden mussten. Mangel an Werkzeugen, an Eisen, Stahl oder Holz, an Schmiedekohlen oder an Pulver, lauter Artikel die man nicht nach Bedürfnis beschaffen konnte, verursachten mehrmals grössere Pausen in der Arbeit; klimatische Krankheiten, gegen welche es damals an Abwehrmitteln gebrach, taten das übrige. Um 1694 beschlossen die Bewindhaber die Arbeit abzubrechen. Nachdem sie die Wahrheit der Redensart, "mining is a Chance" zu ihrem Schaden erfahren hatten, schien es ihnen besser das eigne Kapital in weniger gewagten Unternehmungen anzulegen. Hesse gibt ein anschauliches Bild von den durchgemachten Schwierigkeiten; besonders die vielen Sterbefälle unter den Deutschen haben tiefen Eindruck auf ihn gemacht; man sehe die " Lista" derselben am Ende des Buches. Auch die Stürme, die er mit erlebte, und die Gefahren, in welche er dabei geriet, haben in seiner Erinnerung schwer gewogen.
Hesse' s eigentliches Thema, der Bergbau der Compagnie, macht sein Buch zu einer merkwürdigen Erscheinung in der Litteratur der Reisebeschreibungen. Es liest sich ausserdem flott und leicht. Ehrlich sind die Bernerkungen, die er über den Bantamsehen Krieg zum besten gibt. Bei Hesse findet sich, auch das verdient Beachtung, die älteste Angabe über die erste historisch bekannte Eruption des Vulkans Krakatau in der Sundastrasse, über welche Vogel — doch erst in seiner Ausgabe vom Jahr 1704 nähere Einzelheiten geben sollte.
Einige weitläufige Auseinandersetzungen, die gar zu sehr an die älteren Werke von Saar, von Andersen und von Mandelslo erinnern, sind in diesem Neudruck gestrichen. Im Übrigen mag das Buch sich selbst durch seinen Inhalt empfehlen.
S. P. L'H. N.
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