Staatsgalerie Stuttgart .:. Der barocke Himmel

Knorre, Eckhard von [Red.],
Der barocke Himmel. Handzeichnungen deutscher und ausländischer Künstler in Deutschland. Stuttgart: Staatsgalerie, Graph. Sammlung, 1964. 59 Seiten Text + 54 Seiten s/w Abbildungen, Frontispiz mit einer montierten Tafel. Englische Broschur. 4to.

---

* Staatsgalerie Stuttgart, Graph. Sammlung, Sept. - Nov. 1964. [Ausstellungskatalog].
Bestell-Nr.157076

---

Staatsgalerie Stuttgart | Kunst Zeichnung | Kunstausstellung | Ausstellungskatalog

---

VORWORT
Die Handzeichnungen der alten Meister in der Graphischen Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart sind wissenschaftlich noch nicht systematisch bearbeitet und daher weithin unbekannt. Das liegt an der Entwicklung der Sammlung und an der Wertschätzung der Handzeichnung überhaupt. Ihre Anerkennung als autonome künstlerische Leistung hat sich erst in unserem, das Ursprüngliche und das Spontane liebenden Jahrhundert durchgesetzt, nachdem in der Spätrenaissance schon einmal von seiten der Kunsttheorie ein fundamentaler Vorstoß gelungen war, der sich in der Gründung einer alle Künste umfassenden Akademie unter dem Namen „Accademia del Disegno", zuerst 1563 in Florenz, manifestierte. Aus deren komplexer Idee von der Zeichnung als dem Ursprung der Kunst haben die Meister des Barock ihre im Stil wie im Material zweckentsprechend differenzierten Zeichnungen geschaffen.
Die Angaben über Darstellung, Meister, Zweck und Herkunft, die hier erstmals veröffentlicht werden, waren von Grund auf neu zu leisten, da die alten Inventare ein Opfer des Krieges wurden. Nach der Überwindung der schweren Schäden und der durch die Auslagerung der Bestände bedingten Notbehelfe ist es dankbar zu begrüßen, daß die wissenschaftliche Tätigkeit heute in Stuttgart wieder mehr im Vordergrund der Museumsarbeit stehen kann.
Die Verwirklichung einer Absicht bedarf eines letzten glücklichen Anstoßes: für diese Ausstellung und ihren Katalog, der am Anfang weiterer Publikationen von Handzeichnungen alter Meister stehen soll, war sie durch den 80. Deutschen Katholikentag gegeben. Dem Vorschlag Bruno Busharts folgend, aus dem reichen Bestand der Barock-Zeichnungen zu schöpfen, formulierte sich im Gespräch aller Beteiligten das Thema der Ausstellung „Der barocke Himmel". Ohne Zwang umfaßt es die Zeichnungen einer eng zusammenhängenden Gruppe in Deutschland tätiger Künstler, während sich für das Gebiet des Porträts, der Landschaft, der Vedute, des Stillebens und des Genres eine andere Künstlergruppe herausstellt.
Die Wichtigkeit der Thematik in der Barockkunst und ihre heute oft schwierige Erfassung, ließen es sinnvoll erscheinen, entgegen dem Brauch eines nach Künstlern geordneten Kataloges einen Sachkatalog nach Themen anzulegen und ihm ein alphabetisches Künstler-Verzeichnis mit Querverweisen zu koordinieren.
Die Voraussetzung für alles war, daß sich Bruno Bushart nach zwölfjähriger Tätigkeit an der Staatsgalerie Stuttgart noch im Augenblick seiner Berufung zum Direktor der Augsburger Kunstsammlungen entschloß, seine aus profunder Kenntnis der süddeutschen Barockkunst getroffenen „Neuzuschreibungen" unserer BarockZeichnungen zu fixieren und womöglich als gesicherte „Neubestimmungen" zu präzisieren. Darin ergänzte er sich ideal mit Heinrich Geissler, der in der deutschen Zeichenkunst des späten 16. und frühen 17. Jahrhunderts zu Hause ist. Die Biographien der Künstler und die Redaktion des Kataloges besorgte mit Umsicht Eckhard von Knorre.
G. Thiem

---

INHALTSVERZEICHNIS
Vorwort Seite 7
Einleitung von Bruno Bushart Seite 9
Biographien der Künstler Seite 13
Ikonographischer Katalog der Zeichnungen Seite 23
Altes Testament Seite 24
Marienleben und Kindheit Jesu Seite 28
Öffentliches Leben und Passion Jesu Seite 31
Verehrung Mariä Seite 35
Heilige Seite 38
Religiöse Allegorie und Verherrlichung der Kirche Seite
Antike und Mythologie Seite 51
Weltliche Allegorie und Apotheose der Herrscher Seite 55
Verzeichnis der Abbildungen Seite 59
Abbildungen in chronologischer Folge

---