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Schaffhausen 1968 .:. Edvard Munch
158620
Guyan, Walter Ulrich [Hrsg.], Edvard Munch. Schaffhausen 1968.
Temporarily closed
Nov 13-28, 2024
Description
Guyan, Walter Ulrich [Hrsg.],
Edvard Munch. Schaffhausen: Museum zu Allerheiligen, 1968. 34 Seiten mit Abbildungen auf montierten Tafeln. Kartoniert. 4to. 279 x 238 mm. 204 g
* 30. März - 9. Juni 1968. - Schwache Gebrauchsspuren, etwas gebräunt, obere Ecke des Vorderdeckels mit Knickspur.
Bestell-Nr.158620
Schaffhausen 1968 | Malerei | Painting | Kunstausstellung | Ausstellungskatalog
DIE AUSSTELLUNG EDVARD MUNCH
Einige Vorbemerkungen
Die skandinavische Literatur hat uns in Europa und ausserhalb Europas vor Jahrzehnten aufgewühlt und fasziniert. Die norwegischen Dichter Björnsen Björnstern und Henrik Ibsen wirkten revolutionär durch ihre Ideen, packten uns, wenn wir den Theateraufführungen beiwohnten und sind heute beinahe zu Relikten der Vergangenheit geworden. Der Schwede Strindberg hat uns herausgefordert, weil er in die Tiefe, manchmal auch in die Abgründe der menschlichen Seele eindrang und uns aus seinen dramatischen Werken mit zwiespältigen Gefühlen entliess. Wer, wenn er heute vor dem Porträt Strindbergs, geschaffen durch den norwegischen Maler Edvard Munch, steht, kann sagen, dass ihm Björnsen, Ibsen oder Strindberg noch immer ein Begriff ist?
Der Maler Edvard Munch, ein Zeitgenosse der Dichter und Schriftsteller Skandinaviens, die wir nannten, 1944 gestorben im hohen Alter von 80 Jahren, ist die Verkörperung der künstlerischen Problematik und der in einem einzigen Menschen sich immer wieder treffenden und vereinigenden Konflikte, die für die erste Hälfte unseres Jahrhunderts, wenn man die geschichtlichen Ereignisse betrachtet, so typisch und charakteristisch sind. Darum haben wir uns, Museumsdirektor Guyan und ich, immer wieder mit dem Projekt oder dem Gedanken einer Ausstellung der Werke Edvard Munchs beschäftigt. Vor mir liegt ein Brief vom 26. September 1946. Ein norwegischer Freund, Abgeordneter im Storting und später Vertreter der norwegischen Regierung bei den Vereinten Nationen in New York, der mich in Schaffhausen besuchte, schrieb nach seiner Rückkehr nach Oslo: «Ich habe soeben einen Brief an Dr. Guyan gesandt und ihm berichtet, dass ich mit dem Bürgermeister von Oslo die Möglichkeit einer Ausstellung des Werkes von Edvard Munch in Schaffhausen erörterte. Ich kann nichts versprechen. Es besteht vielleicht eine Möglichkeit, eine solche Ausstellung zu arrangieren. Auf alle Fälle bin ich bereit, soweit als möglich zu helfen und ieh wäre glücklich, von Dir zu lernen, wie man solche Dinge entwickelt.»
Es ist also nicht ganz zufällig, dass wir es wagten, eine Ausstellung Edvard Munchs zu organisieren und auch zu verwirklichen. Eine grosse, umfangreiche Arbeit liegt hinter uns. Mehrere Male waren Professor Guyan und ich in Norwegen, in Dänemark und in Schweden. Anfänglich zögerten die norwegischen Behörden und privaten Leihgeber, dann aber, als sie sich entschieden hatten, halfen sie uns, das Projekt zu verwirklichen.
Unser Dank gebührt dem Stiftungsrat des Munch-Museums in Norwegen, besonders dem früheren Präsidenten, Herrn Rolf Stranger, und der Direktorin des Munch-Museums, Frau Ragna Thiis Stang.
Dank gebührt aber auch dem Generaldirektor des Nationalmuseums in Oslo, Herrn Sigurd Willoch. In diesen Dank schliessen wir den Direktor der Museen in Bergen, Herrn Jan Askeland, und den Chefkonservator des Nationalmuseums in Kopenhagen, Herrn Bjorn Rubow, ein. Ohne die unermüdliche und selbstlose Hilfe unseres Botschafters in Norwegen, Herr Pierre-Henri Aubaret, und seiner Mitarbeiter, hätte diese freundschaftlich-kulturelle Verbindung, die zu einer seltenen Schau über das Werk Edvard Munchs führt, kaum erreicht werden können. Nicht zuletzt danken wir auch Herrn Botschafter Dr. Erwin Bernath in Kopenhagen, und dann besonders allen Leihgebern in Skandinavien, in Deutschland und in der Schweiz, die uns die kostbaren Werke Edvard Munchs anvertrauten und so mithalfen, die unerhörte Strahlungskraft dieses norwegischen Malers, eine Kraft, die ebenso stark anzieht und für Munch einnimmt, wie erstaunt oder gar erschreckt, in einer einzigartigen Ausstellung im Museum zu Allerheiligen in Schaffhausen manifest werden zu lassen.
Schaffhausen, im März 1968.
Walther Bringolf
STADTPRÄSIDENT
Edvard Munch. Schaffhausen: Museum zu Allerheiligen, 1968. 34 Seiten mit Abbildungen auf montierten Tafeln. Kartoniert. 4to. 279 x 238 mm. 204 g
* 30. März - 9. Juni 1968. - Schwache Gebrauchsspuren, etwas gebräunt, obere Ecke des Vorderdeckels mit Knickspur.
Bestell-Nr.158620
Schaffhausen 1968 | Malerei | Painting | Kunstausstellung | Ausstellungskatalog
DIE AUSSTELLUNG EDVARD MUNCH
Einige Vorbemerkungen
Die skandinavische Literatur hat uns in Europa und ausserhalb Europas vor Jahrzehnten aufgewühlt und fasziniert. Die norwegischen Dichter Björnsen Björnstern und Henrik Ibsen wirkten revolutionär durch ihre Ideen, packten uns, wenn wir den Theateraufführungen beiwohnten und sind heute beinahe zu Relikten der Vergangenheit geworden. Der Schwede Strindberg hat uns herausgefordert, weil er in die Tiefe, manchmal auch in die Abgründe der menschlichen Seele eindrang und uns aus seinen dramatischen Werken mit zwiespältigen Gefühlen entliess. Wer, wenn er heute vor dem Porträt Strindbergs, geschaffen durch den norwegischen Maler Edvard Munch, steht, kann sagen, dass ihm Björnsen, Ibsen oder Strindberg noch immer ein Begriff ist?
Der Maler Edvard Munch, ein Zeitgenosse der Dichter und Schriftsteller Skandinaviens, die wir nannten, 1944 gestorben im hohen Alter von 80 Jahren, ist die Verkörperung der künstlerischen Problematik und der in einem einzigen Menschen sich immer wieder treffenden und vereinigenden Konflikte, die für die erste Hälfte unseres Jahrhunderts, wenn man die geschichtlichen Ereignisse betrachtet, so typisch und charakteristisch sind. Darum haben wir uns, Museumsdirektor Guyan und ich, immer wieder mit dem Projekt oder dem Gedanken einer Ausstellung der Werke Edvard Munchs beschäftigt. Vor mir liegt ein Brief vom 26. September 1946. Ein norwegischer Freund, Abgeordneter im Storting und später Vertreter der norwegischen Regierung bei den Vereinten Nationen in New York, der mich in Schaffhausen besuchte, schrieb nach seiner Rückkehr nach Oslo: «Ich habe soeben einen Brief an Dr. Guyan gesandt und ihm berichtet, dass ich mit dem Bürgermeister von Oslo die Möglichkeit einer Ausstellung des Werkes von Edvard Munch in Schaffhausen erörterte. Ich kann nichts versprechen. Es besteht vielleicht eine Möglichkeit, eine solche Ausstellung zu arrangieren. Auf alle Fälle bin ich bereit, soweit als möglich zu helfen und ieh wäre glücklich, von Dir zu lernen, wie man solche Dinge entwickelt.»
Es ist also nicht ganz zufällig, dass wir es wagten, eine Ausstellung Edvard Munchs zu organisieren und auch zu verwirklichen. Eine grosse, umfangreiche Arbeit liegt hinter uns. Mehrere Male waren Professor Guyan und ich in Norwegen, in Dänemark und in Schweden. Anfänglich zögerten die norwegischen Behörden und privaten Leihgeber, dann aber, als sie sich entschieden hatten, halfen sie uns, das Projekt zu verwirklichen.
Unser Dank gebührt dem Stiftungsrat des Munch-Museums in Norwegen, besonders dem früheren Präsidenten, Herrn Rolf Stranger, und der Direktorin des Munch-Museums, Frau Ragna Thiis Stang.
Dank gebührt aber auch dem Generaldirektor des Nationalmuseums in Oslo, Herrn Sigurd Willoch. In diesen Dank schliessen wir den Direktor der Museen in Bergen, Herrn Jan Askeland, und den Chefkonservator des Nationalmuseums in Kopenhagen, Herrn Bjorn Rubow, ein. Ohne die unermüdliche und selbstlose Hilfe unseres Botschafters in Norwegen, Herr Pierre-Henri Aubaret, und seiner Mitarbeiter, hätte diese freundschaftlich-kulturelle Verbindung, die zu einer seltenen Schau über das Werk Edvard Munchs führt, kaum erreicht werden können. Nicht zuletzt danken wir auch Herrn Botschafter Dr. Erwin Bernath in Kopenhagen, und dann besonders allen Leihgebern in Skandinavien, in Deutschland und in der Schweiz, die uns die kostbaren Werke Edvard Munchs anvertrauten und so mithalfen, die unerhörte Strahlungskraft dieses norwegischen Malers, eine Kraft, die ebenso stark anzieht und für Munch einnimmt, wie erstaunt oder gar erschreckt, in einer einzigartigen Ausstellung im Museum zu Allerheiligen in Schaffhausen manifest werden zu lassen.
Schaffhausen, im März 1968.
Walther Bringolf
STADTPRÄSIDENT
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