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Knobel .:. Die Schweiz im Nebelspalter
160426
Knobel, Bruno, Die Schweiz im Nebelspalter. Karikaturen 1875 bis 1974. Rorschach [1975].
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Description
Knobel, Bruno,
Die Schweiz im Nebelspalter. Karikaturen 1875 bis 1974. 2. Auflage. Rorschach: Nebelspalter-Verlag, [1975]. 310 Seiten mit Abbildungen. Pappband (gebunden). 4to. 330 x 242 mm. 1511 g
Bestell-Nr.160426
Knobel | Helvetica | Schweiz | Karikaturen | Nebelspalter | Satire
Erste Absicht war es, zum Anlass des hundertjährigen Bestehens des «Nebelspalters» einen Querschnitt durch jenes Bildmaterial zu geben, mit welchem (neben Texten) das Blatt während eines Jahrhunderts das Zeitgeschehen kommentierend karikiert hat.
Aus 5200 Heften mit etlichen Hunderttausend Karikaturen eine winzige Auswahl zu treffen, eine Auswahl überdies, die sich möglichst gleichmässig auf die ganze Zeitspanne von hundert Jahren verteilt, erforderte allerdings eine äusserst strenge Selektion. Dafür hätte es verschiedene Auswahlkriterien gegeben; man hätte z. B. nur die künstlerisch wertvollsten oder die für den Zeitgeschmack repräsentativsten Bilder berücksichtigen oder jene Karikaturen vorziehen können, mit denen sich das Blatt exponiert, extremen Beifall oder ebensolche Ablehnung verdient hat usw.
Ich entschloss mich für einen andern Weg: Ich ging davon aus, dass im «Nebelspalter» seismographisch jene Erschütterungen aufgezeichnet worden seien, die von Vorgängen und Ereignissen im Volke ausgelöst wurden, und ich durfte annehmen, dass vor allem Ereignisse auch wenn sie aus heutiger Sicht eher unwichtig scheinen das Volk am meisten beschäftigt und den Widerstreit der Meinungen am heftigsten entfacht hatten, über welche jeweils die grösste Zahl bildhafter Kommentare erschienen ist. Vor allem solche habe ich berücksichtigt.
Da es sich dabei aber oft um Vorfälle handelte, die heute weitgehend vergessen oder höchstens dem professionellen Historiker noch geläufig sind, drängte sich da und dort eine etwas ausführliche Kommentierung der Bilder auf. Aber auch wo es um bekanntere Vorgänge ging, war es oft nötig, den Augenblick der im Rahmen einer längeren Entwicklung erfolgten karikaturistischen Momentaufnahme erläuternd zu fixieren. Und bei manchen Vorfällen kann der heutige Zeitgenosse ein Bild nur verstehen, wenn ihm auch die damaligen Randbedingungen in Erinnerung gerufen werden.
So ergab sich denn fast zwangsläufig, dass dem Bildmaterial ein grösserer Kommentar beizugeben war. Er mag auf den ersten Blick wie eine Art Geschichtsschreibung anmuten, ist jedoch keine zumindest keine lückenlose, sondern eine verbale Aufzeichnung des Pulses einer schweizerischen Öffentlichkeit angesichts von Ereignissen, die vielleicht und zum Teil einmal zur Geschichte gehören werden.
Eine Erkenntnis drängt sich angesichts dieser Dokumentation zweifellos auf: Wie jung doch eigentlich unsere angeblich älteste Demokratie, nämlich wie neu noch unser demokratisches politisches Instrumentarium ist!
Und eine Erkenntnis vor allem für die Angehörigen der jungen Generation: Wie weit in der Vergangenheit zurück scheint so vieles zu liegen das Aufkommen des Telefons, die Trennung von Kirche und Staat, die Vereinheitlichung von Mass und Gewicht etc. das in Wahrheit nicht älter ist, als ein Mensch im Durchschnitt werden kann!
Die vorliegende Sammlung zeigt aber auch, wie viele Erscheinungen, die uns heute zu schaffen machen und uns völlig neu erscheinen überfremdung, Umweltschutz, bedrückende Zukunftsvisionen usw. dem Schweizer schon vor fünfzig oder achtzig Jahren ein «helvetisches Malaise» verursacht haben.
Bruno Knobel
Die Schweiz im Nebelspalter. Karikaturen 1875 bis 1974. 2. Auflage. Rorschach: Nebelspalter-Verlag, [1975]. 310 Seiten mit Abbildungen. Pappband (gebunden). 4to. 330 x 242 mm. 1511 g
Bestell-Nr.160426
Knobel | Helvetica | Schweiz | Karikaturen | Nebelspalter | Satire
Erste Absicht war es, zum Anlass des hundertjährigen Bestehens des «Nebelspalters» einen Querschnitt durch jenes Bildmaterial zu geben, mit welchem (neben Texten) das Blatt während eines Jahrhunderts das Zeitgeschehen kommentierend karikiert hat.
Aus 5200 Heften mit etlichen Hunderttausend Karikaturen eine winzige Auswahl zu treffen, eine Auswahl überdies, die sich möglichst gleichmässig auf die ganze Zeitspanne von hundert Jahren verteilt, erforderte allerdings eine äusserst strenge Selektion. Dafür hätte es verschiedene Auswahlkriterien gegeben; man hätte z. B. nur die künstlerisch wertvollsten oder die für den Zeitgeschmack repräsentativsten Bilder berücksichtigen oder jene Karikaturen vorziehen können, mit denen sich das Blatt exponiert, extremen Beifall oder ebensolche Ablehnung verdient hat usw.
Ich entschloss mich für einen andern Weg: Ich ging davon aus, dass im «Nebelspalter» seismographisch jene Erschütterungen aufgezeichnet worden seien, die von Vorgängen und Ereignissen im Volke ausgelöst wurden, und ich durfte annehmen, dass vor allem Ereignisse auch wenn sie aus heutiger Sicht eher unwichtig scheinen das Volk am meisten beschäftigt und den Widerstreit der Meinungen am heftigsten entfacht hatten, über welche jeweils die grösste Zahl bildhafter Kommentare erschienen ist. Vor allem solche habe ich berücksichtigt.
Da es sich dabei aber oft um Vorfälle handelte, die heute weitgehend vergessen oder höchstens dem professionellen Historiker noch geläufig sind, drängte sich da und dort eine etwas ausführliche Kommentierung der Bilder auf. Aber auch wo es um bekanntere Vorgänge ging, war es oft nötig, den Augenblick der im Rahmen einer längeren Entwicklung erfolgten karikaturistischen Momentaufnahme erläuternd zu fixieren. Und bei manchen Vorfällen kann der heutige Zeitgenosse ein Bild nur verstehen, wenn ihm auch die damaligen Randbedingungen in Erinnerung gerufen werden.
So ergab sich denn fast zwangsläufig, dass dem Bildmaterial ein grösserer Kommentar beizugeben war. Er mag auf den ersten Blick wie eine Art Geschichtsschreibung anmuten, ist jedoch keine zumindest keine lückenlose, sondern eine verbale Aufzeichnung des Pulses einer schweizerischen Öffentlichkeit angesichts von Ereignissen, die vielleicht und zum Teil einmal zur Geschichte gehören werden.
Eine Erkenntnis drängt sich angesichts dieser Dokumentation zweifellos auf: Wie jung doch eigentlich unsere angeblich älteste Demokratie, nämlich wie neu noch unser demokratisches politisches Instrumentarium ist!
Und eine Erkenntnis vor allem für die Angehörigen der jungen Generation: Wie weit in der Vergangenheit zurück scheint so vieles zu liegen das Aufkommen des Telefons, die Trennung von Kirche und Staat, die Vereinheitlichung von Mass und Gewicht etc. das in Wahrheit nicht älter ist, als ein Mensch im Durchschnitt werden kann!
Die vorliegende Sammlung zeigt aber auch, wie viele Erscheinungen, die uns heute zu schaffen machen und uns völlig neu erscheinen überfremdung, Umweltschutz, bedrückende Zukunftsvisionen usw. dem Schweizer schon vor fünfzig oder achtzig Jahren ein «helvetisches Malaise» verursacht haben.
Bruno Knobel
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160426
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