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von Dach .:. Racine

157350
Dach, Charlotte von, Racine in der deutschen Literatur des 18. Jahrhunderts. Bern, Leipzig 1941.
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Nov 13-28, 2024

Description
Dach, Charlotte von,
Racine in der deutschen Literatur des 18. Jahrhunderts. Bern, Leipzig: Haupt, 1941. XV, 273 Seiten mit Literaturverzeichnis. Broschur mit transparentem Schutzumschlag. Grossoktav. 455 g
* Sprache und Dichtung; H. 68. - Bern, Phil. I. Sektion. Diss., 1938. - Etwas gebräunt.
Bestell-Nr.157350
von Dach | Romanistik | Racine | Germanistik | Dissertation | Biographien Literatur | Literaturgeschichte | Sekundaerliteratur Racine | Achtzehntes Jahrhundert

VORWORT
So sehr die Literatur eines Volkes Ausdruck eines ganz bestimmten Nationalgeistes, einer einzigartigen nationalen Gemüthaftigkeit ist, so lässt sie sich doch niemals bloss aus diesen Elementen bestimmen. Es ist dem Geist der Dichtung wesentlich. dass er sowohl national scharf sammelt und nach aussen bindet, als auch, dass er diese Grenzen sprengt und als übernationaler Wert das Verschiedene und Gegensätzliche zu schöner Harmonie und Allgemeingültigkeit sich durchdringen lässt. In breitem Strome oder verborgenem vielfältigem Gerinnsel fliesst der Inhalt und das Wesen des einen geistigen Bezirkes in den andern über, und jeder wird dem andern zur Spiegelfläche, in welcher er sein Eigenwesen erkennt.
Die vorliegende Arbeit ist ein Versuch solchen Erkennens, indem sie französischen und deutschen Geist einander gegenüberstellt: Racine einerseits und den deutschen Geist, wie er sich in der Literatur des 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts ausprägt, andererseits. Die Problemstellung ist in ihrer allgemeinen und speziellen Art gerechtfertigt. Allgemein: französische Kultur, französischer Geist, französische Literatur sind Kräfte. mit denen sich das geistige Deutschland geradezu naturnotwendig auseinandersetzen muss. Frankreich ist neben der Antike und Shakespeare eine der ewigen Bildungsmächte deutschen Wesens. Vom mittelalterlichen französischen Epiker und Troubadour zieht sich die Linie der Einwirkung und der Auseinandersetzung im deutschen Denken und in der deutschen Dichtung bis zum heutigen Tag. Zu keiner Zeit aber zeigt sich Frankreichs Bedeutung einzigartiger und eindrücklicher als im 18. Jahrhundert. Deutschland steht fast vollständig unter dem Einfluss der westlichen Kultur.
Vor allem aber ist es die Leistung des grand siècle, welche für ein ganzes Jahrhundert und darüber hinaus zum Magnet für den deutschen Geist wird: die französische klassische Tragödie. Speziell: das Thema greift als Vertreter dieser gewaltigen Bildungsmacht R a c i n e heraus. Es darf dies insofern, als Racine die reinste Verkörperung der tragischen Kunst der klassischen Epoche ist und also die Problemstellung am vollkommensten rechtfertigt. Nicht Racine wird aber die Hauptperson der Darstellung sein. sondern die deutsche Literatur. Es geht darum, den Geist ihrer Entwicklung, ihre Kraft, ihr Wesen in ihrem Verhalten gegen diese fremde Macht zu erkennen. Es wird nicht so sehr die Tatsache des Einflusses der Racine'schen tragischen Kunst wichtig sein, als die Reaktion des deutschen Geistes, also die Kritik, die Nachahmung. die Umformung, die Weiterentwicklung. die Ablehnung. Es werden dabei nicht nur deutsche geistige Parallelen wichtig sein. sondern auch Gegenbewegungen. Das heisst für unser Problem, dass sich zwangsläufig ein weiterer Vergleich aufdrängen wird: der mit Shakespeare. Shakespeare wird zu allen Zeiten der französischen Tragödie diametral entgegengestellt. Shakespeare und der deutsche Geist ist also in hohem Grade wichtig für die Frage Racine und der deutsche Geist. Das Thema der Arbeit führt sozusagen in ein unangebautes Feld der Literaturwissenschaft. Ausser einer Arbeit über die vorklassischen deutschen Racineübersetzungen von Hans Uehlin, einem Aufsatz Rudolf Alexander Schröders über «Racine und die deutsche Humanität» und einiger Spezialuntersuchungen über Goethe und Racine besteht meines Wissens keine vergleichende Darstellung umfassender Art. Hinsichtlich des Materials muss auf Vollständigkeit verzichtet werden, da es mir leider trotz aller Bemühung nicht möglich war, gewisse Quellen, vorklassische und klassische Uebersetzungen. in die Hände zu bekommen. Was die Kritik und Charakteristik der vorklassischen Uebersetzungen anbelangt, verweise ich auf die Arbeit Uehlins. Es wird nur noch in einigen Fällen nötig sein, die dort aufgereihten Uebersetzungen etwas eingehender zu betrachten.
INHALT
Seite
Bibliographie VII
Vorwort . 1
Einleitung 3

I. TEIL
Von der Jahrhundertwende bis zum Sturm und Drang
Einführung. 9
I. Kapitel: Gottsched und seine Zeit
1. Gottsched 14
2. Bodmer, Breitinger und Haller . 33
3. Joh. Elias Schlegel 46
II. Kapitel : Lessing . 55
III. Kapitel: Wieland 84

II. TEIL
Die Zeit des Sturms und Drangs
Einleitung 101
l. Kapitel: Herder 108
II. Kapitel: Die junge Generation um Goethe . 125

III. TEIL
Die deutsche Klassik
I. Kapitel: Goethe. 13
II. Kapitel: Schiller 208

Ausblick 271
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