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Lernet-Holenia .:. Das Finanzamt

158334
Lernet-Holenia, Alexander, Das Finanzamt. Aufzeichnungen eines Geschädigten. Hamburg, Wien 1955.
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Nov 13-28, 2024

Description
Lernet-Holenia, Alexander,
Das Finanzamt. Aufzeichnungen eines Geschädigten. Hamburg, Wien : Zsolnay, 1955. 157 Seiten. Leinen mit Schutzumschlag. 195 x 123 mm.
* Erste Ausgabe WG 49.
Bestell-Nr.158334
Lernet-Holenia | Deutsche Literatur Oesterreich | Erstausgaben | Finanzamt | Steuern | Steueramt | Steuersystem | Steuerzahler | Satire

Dieser mit leichter Hand geschriebene Roman eines Dichters ist der Sympathie der „Geschröpften" aller Länder sicher. Ein peinvolles Thema wird durch Humor und bedenkenlose Situationskomik zur amüsanten und spannenden Lektüre.
Das „Finanzamt" und die „Steuer" zählen seit langem zu den Plagen der Menschheit, und Alexander Lernet-Holenia hat nun in seinem neuen Werk die boshaftesten Rachegeister beschworen: er läßt uns in die innersten Gemächer eines Steueramtes eindringen und erweckt unser helles Gelächter über die Schwächen des Steuersystems und der Menschen, die es handhaben. Wie der Leiter des Amtes, Hofrat Attenöder, sogar das Glück seiner Tochter von der Eintreibung einer Steuerschuld durch den Bräutigam, den Oberreferenten Janotta, abhängig macht, und wie ihm dann das Unglück passiert, daß sich seine zweite Tochter in den raffiniertesten seiner Steuersünder verliebt, wie das alles aber nur zum Anlaß sehr folgenreicher Komplikationen wird — dies schildert hier ein von „heiligem Zorn" erfüllter Dichter. Hofrat Attenöder, seine sonderlichen Gehilfen, seine Vorgesetzten und die ganze Institution, der er angehört, werden mit ätzenden Bonmots überschüttet, selbst der Minister tritt vor unsere Augen, und was sich zwischen ihm und dem Präsidenten des Obersten Verwaltungsgerichtshofs abspielt, was er sich dann gleich darauf von den Vertretern des „Industriellenverbandes" anhören muß, ist wirklich in jeder Hinsicht ohne falsche Scheu erzählt. Wenn schließlich nach vielen Winkelzügen der sich mannhaft gegen alle Schrecknisse zur Wehr setzende Steuerzahler den Sieg davonträgt, so wird dadurch nichts gemildert: wir finden die überaus elegante Satire eines Dichters, der merkbar aus eigenster Erfahrung und den schmerzlichen Erlebnissen zahlloser Leidensgenossen geschöpft hat.
Nach seinem Werk „Der Graf Luna", wo innere menschliche Zeitprobleme gestaltet sind, hat sich Alexander Lernet-Holenia nun einem sehr konkreten Thema zugewandt, dessen Aktualität für uns alle gar nicht brennender sein könnte.
Umschlagentwurf von Rudolf Geyer
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