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Bahr .:. Adalbert Stifter
159174
Bahr, Hermann. Adalbert Stifter. Eine Entdeckung. Zürich, Leipzig, Wein 1919.
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Nov 13-28, 2024
Description
Bahr, Hermann.
Adalbert Stifter. Eine Entdeckung. Zürich, Leipzig, Wein: Amalthea, 1919. 48 Seiten. Pappband (gebunden). 225 x 148 mm. 146 g
* Amalthea-Bücherei; 1. - Erste Ausgabe. WG II/99. - Gebräunt, Rücken mit kleinen Beschädigungen.
Bestell-Nr.159174
Bahr | Germanistik | Erstausgaben | Biographien Literatur | Literaturgeschichte | Sekundaerliteratur Adalbert Stifter | Adalbert Stifter | Erstausgaben
Schlecht gescannte erste Textseite:
n der Nacht vom 27. auf den 28. Januar 1868 griff der krpnke
Hofrat Stifter, sinnlos vor Schmerz, nach dem Rasiermesser
auf -dem Nachtkästchen und schnitt sich den Hals durch, Ip
Eile geholt, kam sein alter Freund, der Domherr Josef Sfhrppp,
aus der nahen Pfarrkirche gerade noch zurecht, urp ' ihrp das
Sakrament zu spendene Bevor es tagte, hatte der edle M@nn
ausgelitten. Am 30. Januar ist er: mit allen einem
Hofrat, dem verdienten Schulmann, dem vaterländischen
Dichter schuldigen Ehren begraben worden. Die Meisten in dem
Leichenzug hatten ihn nur noch als kränkelnden, verärgerten,
schon etwas wunderlichen alten Herrn gekannt, den men
morgens in Holzschuhen an der Donau sein Hündchen äußefln
führen und, am Nachmittag bei schönem Wetter sieh über dep
Freinberg -bemüheri sah. Manche wußten auch, daß 91' sich als
Kaktuszüchter einen Namen gemacht h@tteø Die paqv Linzer
Schöngeister aber waren ihm in den letzten Jahren eher aus-
gewichen: er hörte sich gar zu getn reden, sprach une!träglicb
breit und fand kein Ende€ Auch war er eines Sträflichen Hoch-
mtlts gegen die Stadt verdächtig: er habe sich hier „wie -in
einern Kerkervt' gefülllt, mit Kepler vergliqhep; der augh einst
mit AI korrigieren lassen:
In der Nacht vom 27. auf den 28. Januar 1868 griff der kranke Hofrat Stifter, sinnlos vor Schmerz, nach dem Rasiermesser auf dem Nachtkästchen und schnitt sich den Hals durch. In Eile wurde sein alter Freund, der Domherr Josef Schropp, aus der nahen Pfarrkirche geholt, um ihm das Sakrament zu spenden. Bevor es Tag wurde, hatte der edle Mann sein Leben gelassen. Am 30. Januar wurde er mit allen ihm gebührenden Ehren als Hofrat, verdienter Schulmann und vaterländischer Dichter beerdigt. Die meisten Teilnehmer des Trauerzugs kannten ihn nur noch als kränkelnden, verärgerten und etwas wunderlichen alten Herrn, den man morgens in Holzschuhen mit seinem Hündchen an der Donau spazieren sah und am Nachmittag bei schönem Wetter über den Freinberg wandern. Einige wussten auch, dass er sich einen Namen als Kaktuszüchter gemacht hatte. Die feineren Geister in Linz hatten ihn jedoch in den letzten Jahren eher gemieden: Er redete zu viel, sprach unerträglich langsam und fand kein Ende. Außerdem wurde er verdächtigt, eine schändliche Abneigung gegen die Stadt zu hegen. Er habe sich hier "wie in einem Kerker gefühlt", verglichen mit Kepler; der einst ebenfalls.
Adalbert Stifter. Eine Entdeckung. Zürich, Leipzig, Wein: Amalthea, 1919. 48 Seiten. Pappband (gebunden). 225 x 148 mm. 146 g
* Amalthea-Bücherei; 1. - Erste Ausgabe. WG II/99. - Gebräunt, Rücken mit kleinen Beschädigungen.
Bestell-Nr.159174
Bahr | Germanistik | Erstausgaben | Biographien Literatur | Literaturgeschichte | Sekundaerliteratur Adalbert Stifter | Adalbert Stifter | Erstausgaben
Schlecht gescannte erste Textseite:
n der Nacht vom 27. auf den 28. Januar 1868 griff der krpnke
Hofrat Stifter, sinnlos vor Schmerz, nach dem Rasiermesser
auf -dem Nachtkästchen und schnitt sich den Hals durch, Ip
Eile geholt, kam sein alter Freund, der Domherr Josef Sfhrppp,
aus der nahen Pfarrkirche gerade noch zurecht, urp ' ihrp das
Sakrament zu spendene Bevor es tagte, hatte der edle M@nn
ausgelitten. Am 30. Januar ist er: mit allen einem
Hofrat, dem verdienten Schulmann, dem vaterländischen
Dichter schuldigen Ehren begraben worden. Die Meisten in dem
Leichenzug hatten ihn nur noch als kränkelnden, verärgerten,
schon etwas wunderlichen alten Herrn gekannt, den men
morgens in Holzschuhen an der Donau sein Hündchen äußefln
führen und, am Nachmittag bei schönem Wetter sieh über dep
Freinberg -bemüheri sah. Manche wußten auch, daß 91' sich als
Kaktuszüchter einen Namen gemacht h@tteø Die paqv Linzer
Schöngeister aber waren ihm in den letzten Jahren eher aus-
gewichen: er hörte sich gar zu getn reden, sprach une!träglicb
breit und fand kein Ende€ Auch war er eines Sträflichen Hoch-
mtlts gegen die Stadt verdächtig: er habe sich hier „wie -in
einern Kerkervt' gefülllt, mit Kepler vergliqhep; der augh einst
mit AI korrigieren lassen:
In der Nacht vom 27. auf den 28. Januar 1868 griff der kranke Hofrat Stifter, sinnlos vor Schmerz, nach dem Rasiermesser auf dem Nachtkästchen und schnitt sich den Hals durch. In Eile wurde sein alter Freund, der Domherr Josef Schropp, aus der nahen Pfarrkirche geholt, um ihm das Sakrament zu spenden. Bevor es Tag wurde, hatte der edle Mann sein Leben gelassen. Am 30. Januar wurde er mit allen ihm gebührenden Ehren als Hofrat, verdienter Schulmann und vaterländischer Dichter beerdigt. Die meisten Teilnehmer des Trauerzugs kannten ihn nur noch als kränkelnden, verärgerten und etwas wunderlichen alten Herrn, den man morgens in Holzschuhen mit seinem Hündchen an der Donau spazieren sah und am Nachmittag bei schönem Wetter über den Freinberg wandern. Einige wussten auch, dass er sich einen Namen als Kaktuszüchter gemacht hatte. Die feineren Geister in Linz hatten ihn jedoch in den letzten Jahren eher gemieden: Er redete zu viel, sprach unerträglich langsam und fand kein Ende. Außerdem wurde er verdächtigt, eine schändliche Abneigung gegen die Stadt zu hegen. Er habe sich hier "wie in einem Kerker gefühlt", verglichen mit Kepler; der einst ebenfalls.
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159174
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