Schmidt .:. Probezeit

Schmidt, Hans Dieter,
Probezeit. Erzählungen. Darmstadt : Bläschke, 1975. 115 Seiten. Leinen mit Schutzumschlag.

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* Mit handschriftlicher Widmung des Autors an Marianne und Paul Nizon. - Schutzumschlag lichtrandig, etwas gebräunt.
Bestell-Nr.160535 | ISBN: 3-87561-404-6 | 978-3-87561-404-6

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Schmidt | Deutsche Literatur | Autographen | Widmungsexemplar

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Das Buch enthält einundzwanzig Kurzgeschichten, Erzählungen und Beispiele poetischer Prosa aus sechs Jahren. Es sind Geschichten, die sich mit Überrundeten und Vernachlässigten, Vergessenen und Aussenseiter der Gesellschaft beschäftigen, mit Menschen, die leiden. Konzessionslos wird das Gesicht einer Gesellschaft enthüllt, die Wohlstand und Leistungszwang, Fortschritt und sogar Nächstenliebe auf ihre Fahnen geschrieben hat und doch dabei ist, den Menschen aus dem Auge zu verlieren. Die Titelgeschichte erzählt von einem Jungen, der die Probezeit auf dem Gymnasium nicht bestanden hat, während seinem Lehrer der Sprung vom Beamten auf Probe zum Beamten auf Lebenszeit gelungen ist. Der Titel dieser Geschichte könnte freilich auch für manchen anderen Text gelten: wir alle werden auf Probe gestellt, müssen uns bewähren, sind verantwortlich für das, was geschicht. Es wird gefragt, ob wir bestehen können, vor dem Anspruch unseres Menschenbildes, vor uns selbst. Man kann in diesem Buche eine Entwicklung des Autors studieren von einer realistischen, mit wenigen Strichen auskommenden Prosa zu einer sensiblen, immer feinnerviger werdenden Sprache hin. Grundsituationen von Menschen werden aufgespürt, im scheinbar Nebensächlichen und Alltäglichen wird sichtbar gemacht, was der Mensch ist. Der Autor bedient sich dabei einer präzisen Sprache, in ihr zeigt sich ihm der Mensch. So verwendet der Autor verschiedene Techniken, die Form der realistischen Erzählung ebenso wie die der Rollenprosa, den inneren Monolog und die distanzierende Beschreibung. 1973 erhielt der Autor für die in diesem Bande abgedruckte Erzählung „Momentaufnahmen" eine Fördergabe des GeorgMackensen-Preises für die beste deutsche Kurzgeschichte. Dabei wurde betont, daß bemerkenswert sei „die poetische, gar nicht sentimentale Genauigkeit, mit der er eine menschliche Grenzsituation in Sprache umsetzt und ein Einzelschicksal exemplarisch zu verdichten versteht eine Begabung, die Aufmerksamkeit verdient gerade in einer Zeit literarisch greller Farben und Stilexperimente." Ein lesbares Buch, das hohe Ansprüche zu befriedigen weiß.

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INHALT
Alle Vögel sind schon da (1970) 7
Gleichung mit zwei Unbekannten (1969) 10
Tapetenwechsel (1969) 15
Kein Sommer in Avignon (1969) 1®
Mit so viel Lächeln (1970) 23
Der Protest (1971) 28
Zeit zum Verzicht (1969) 33
Urlaub auf Ibiza (1970) 36
Die Reise nach Polen (1972) 40
Momentaufnahmen (1973) 46
ausgezeichnet mit einer Fördergabe des Georg Mackensen
Literaturpreises 1973 für die beste deutsche Kurzgeschichte
Beobachtungen an einem Sommertag (1972) 50
Warten (1973) 56
Federstriche am Himmel (1969) 60
Botschaft des Meeres (1971) 62
Probezeit (1971) 65
Porträt einer Landschaft (1971) 73
Ein Tag, der kommen wird (1974) 78
Das Licht auf ihrem Gesicht (1973) 87
Todesanzeigen (1975) 96
Dias in Farbe (1975) 104
Geschichte einer Geschichte (1971) 110

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