Kübler, Arnold,
Paris-Bâle á pied. Bericht und Zeichnungen von einer 500-km-Fussreise in 28 Tagen. Zürich: Ex Libris, [1977]. 152 Seiten mit Abbildungen. Pappband (gebunden) mit Schutzumschlag. Grossoktav. 497 g
* Schutzumschlag ausgeleiert, gewellt und mit Rissen
Bestell-Nr.160926
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Fussgaenger
Arnold Küblers Bericht und Zeichnungen von einer 500 km-Fussreise in 28 Tagen, «Paris - Bâle à pied», sind mehr als bloss Zeugnisse der Originalität eines mit vielen Talenten ausgestatteten Zeitgenossen. Das Buch gibt sich leicht; anmutig verführen uns die fünf Dutzend Zeichnungen, die Reise mit den Augen mitzumachen; scheinbar gewichtslos ist der Text des Reiseberichts hingeschrieben, humorvoll, anekdotenreich, feuilletonistisch. Aber Schwerelosigkeit ist bei Kühler das Kunstmittel, das Ernste anzugehen. Ernst ist es Kübler, der so oft die Strecke Basel - Paris und zurück mit dem Auto und dem Zug gefahren ist, als 75jähriger auf die Wanderschaft zu gehen und den rasenden Mitmenschen ein Gegenbeispiel zu geben. Kübler wandert, Schritt für Schritt: Paris - Troyes - Chaumont - Vesoul - Basel. Er unterbricht die Wanderung nur um zu zeichnen, er photographiert nicht, wie die meisten andern, das ist wieder ein Gegenbeispiel. Wer rast, muss ans Rasen denken, aber wer wandert, hat tiefere Gedanken. Und von diesem Denken macht uns der Autor Mitteilung. Er beschreibt freilich die Gegenden, durch die er kommt, der äusserliche Reisebericht ist verlässlich exakt, die Gasthäuser, in denen er schlief, erstehen vor uns, die Wirtshäuser, in denen er ass, die Menschen, denen er begegnete. Aber über all dem Ausserlichen werden wir plötzlich staunend inne, dass dieser Wanderer mit seinen Gedanken nach innen strebt, tief in sich hinein bis zum Wurzelgrund seines Menschseins. Ein menschliches Buch also ganz und gar!