Tavel, Rudolf von,
D' Haselmuus. E Gschicht us em Undergang vom alte Bärn. 26.-30. Tausend. Bern: Francke, 1955. 280 Seiten, Fraktursatz. Leinen mit Farbkopfschnitt und Schutzumschlag. 189 x 127 mm. 396 g
* Schutzumschlag mit Gebrauchsspuren, Rücken gebleicht, Papier etwas gebräunt.
Bestell-Nr.161429
Tavel |
Schweizer Mundartliteratur |
Mundart |
Baernduetsch |
Rudolf von Tavels „D’ Haselmuus. E Gschicht us em Undergang vom alte Bärn“ ist einer der bekanntesten berndeutschen Romane des Schweizer Autors. Das Werk erschien erstmals 1922 und zählt zu den patriotischen Romanen Tavels, die das alte Bern und dessen gesellschaftlichen Wandel literarisch verarbeiten. Von Tavel, der als Pionier der Berndeutschen Literatur gilt, schrieb den Roman in seinem charakteristischen Dialekt und schuf damit ein Werk, das bis heute zu den meistgelesenen Mundarttexten der Deutschschweiz gehört.
Die Handlung spielt im Bern des 18. Jahrhunderts und thematisiert den Niedergang der alten Berner Aristokratie – ein zentrales Motiv in Tavels Schaffen. Der Roman ist Teil einer Reihe, zu der auch „Unspunne. Wie’s der Haselmuus wyter ergangen isch“ (1924) gehört. Beide Werke sind stark von Tavels konservativer, christlich geprägter Weltsicht beeinflusst und verteidigen traditionelle Werte gegenüber den Herausforderungen der Moderne. Die Figur der „Haselmuus“ (Haselmaus) steht dabei symbolisch für die Vergänglichkeit und den Wandel der Zeit, aber auch für die Bewahrung von Berner Identität und Kultur.
Von Tavel schrieb „D’ Haselmuus“ bewusst in Berndeutsch, um die lokale Kultur und den Dialekt zu bewahren. Sein Stil ist geprägt von lebendigen Dialogen, humorvollen Szenen und einer tiefen Verbundenheit mit der Berner Geschichte. Der Roman gilt als wichtiges Dokument der Schweizer Mundartliteratur und wird oft in Schulen und Universitäten behandelt. Die Erstausgabe von 1922 ist bei Sammlern begehrt, während das Werk heute auch in digitalen Ausgaben und als Hörbuch verfügbar ist.
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