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Kersten .:. Opferstatus und Geschlecht

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Kersten, Anne, Opferstatus und Geschlecht. Entwicklung und Umsetzung der Opferhilfe in der Schweiz. Zürich 2014.
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Kersten, Anne,
Opferstatus und Geschlecht. Entwicklung und Umsetzung der Opferhilfe in der Schweiz. Zürich: Seismo, 2014. 463 Seiten. Broschur. 224 x 155 mm.

Bestell-Nr.158108 | ISBN: 978-3-03777-154-9
Kersten | Soziologie | Helvetica | Schweiz | Frau Mann Gender | Opferschutz | Opferhilfe

Wer ist wirklich Opfer? : Entwicklung und Umsetzung der Opferhilfe in der Schweiz aus einer konstruktivistischen und geschlechtersensiblen Perspektive / von Anne Kersten

Menschen werden durch Gewalthandlungen verletzt und beeinträchtigt. In vielen Staaten wurden ab Mitte des 20. Jahrhunderts Forderungen nach staatlicher Unterstützung der Opfer von Gewalt laut. In der Schweiz existiert seit 1993 das Opferhilfegesetz (OHG). Es garantiert Personen, die durch eine Straftat in ihrer Integrität beeinträchtigt werden, bei der Überwindung der Folgen staatlich finanzierte Unterstützung. Vorliegende Forschungsergebnisse zeigen, dass weibliche und männliche Personen in vergleichbarem Ausmass von Gewalt betroffen sind. Die auf der Grundlage des OHG beratenen Menschen sind jedoch über die Jahre hinweg in drei Viertel der Fälle weiblich. Wie diese Differenzen erklärt werden können, ist weitgehend unerforscht. Was heisst es, Opfer zu sein, dem staatliche Unterstützung zuteil wird? Machen Gewaltwiderfahrnisse Frauen zu Opfern und Männer nicht? Die Autorin geht diesen Fragen nach. Sie rekonstruiert Entstehung und Umsetzung der staatlichen Opferhilfe in der Schweiz von 1978 bis 2011. Dabei geht sie von der Annahme aus, dass der Opferstatus in einem gesellschaftlichen Aushandlungsprozess erst geschaffen wird, wobei geschlechterkulturelle Praktiken einfliessen. Die Opferhilfe wird so als Genderregime konzeptualisiert, in das hegemoniale Männlichkeitsvorstellungen eingelagert sind.

Die Studie bietet breit angelegte Einblicke in den gesamtschweizerischen politischen und medialen Opferhilfediskurs rund um Entstehung und Ausgestaltung des OHG sowie vergleichende Fallanalysen der Umsetzung des OHG in den Kantonen Basel-Stadt/Basel-Landschaft und Bern. Diese Perspektiven werden durch eine statistische Analyse vorliegender Daten zur Opferhilfe ergänzt. Von Interesse sind zum einen die in den Diskurs eingeschriebenen realitätsbildenden Mechanismen, durch welche Opfer als weiblich, nicht aber als männlich konstruiert werden. Zum anderen wird anhand der unterschiedlichen Umsetzung des OHG in ausgewählten Kantonen der Frage nachgegangen, inwieweit die realitätsformende Macht des Diskurses durchbrochen werden kann.
Dank 7
Vorwort 9
1 Einleitung 12
Zum Begriff des Opfers
Übersicht der Kapitel 23
2 Der Blick auf die Opfer: Historische Entwicklungen, empirische 29
Ergebnisse und sozialpolitische Massnahmen
2.1 Entdeckung der Opfer und Entwicklung der Viktimologie 29
2.2 Gewalt und ihre Opfer geschlechtersensible, empirische Ergebnisse 40
2.2.1 Ausmass der Gewaltbetroffenheit im Hell- und Dunkelfeld 41
2.2.2 Beantrachtigungen durch Gewalt und Inanspruchnahme von Hilfe 53
2.2.3 Implikationen von Opferhllfe-Programmen und anderen 63
wohlfahrtsstaatllchen Massnahmen
23 Massnahmen zum Schutz der Opfer 72
2.3.1 Typisierung der Massnahmen und Reformen zum Schutz von Opfern 72
2.3.2 Opferhilfe in verschiedenen westeuropäischen Landern 77
2.3 3 Opferhilfe nach OHG in der Schwer 82
Konkretisierung der Forschungsfragen auf der Grundlage der Ausführungen 94
3 Der gesellschaftliche Umgang mit individueller Viktimisierung 99
aus einer theoretischen, geschlechtersensiblen Perspektive
3.1 Opfer-Werdung als somal konstruierter, gesellschaftlicher 99
Anerkennungsprozess
3.1 .1 Primare Viktimslerung, Opfer und Opferstatus 99
3.1.2 Das kulturelle Leitbild des legitimen Opfers 104
3.2 Geschlecht als relationales, machtstruktunerendes Konstrukt 109
3.2.1 Das Konzept hegemorualer Mannlichkelt nach Connell et al. 111
3.2.2 Die doppelte Struktur hegemonialer Männlichkeit nach 118
Schoiz und Meuser
3.2 3 "Femruruty must be placed back Into the theory" - die Erweiterung 122
des Konzepts hegemonialer Mannlichkelt nach Schippers
3.3 Opfer-Werdung und Geschlecht 127
3 3.1 Opferkonstruküon in einer hierarchisch strukturierten 127
Geschlechter-Hegemonie
3 3.2 Staatliche Opferhilfe als Genderregime 137
3.4 Implikationen der theoretischen Perspektiven fur die Forschungsfragen 152
4 Die methodischen Zugänge 157
4 1 Statistische Analyse Datensatz, Auswertungen und Zielsetzungen 157
4.2 Diskursanalytische Herangehensweise 167
4 2.1 Zum Begnff des Diskurses 168
4.2.2 Diskursanalyse und die schrittweise Erschliessung diskursiver 173
Untersuchungsfelder
4.3 Umsetzung der diskursanalytischen Methodik und ihre Begrenzungen 184
5 Opferhilfe schweizweit — Inanspruchnahme der Beratung und 198
öffentlicher Diskurs
5 1 In der Opferhllfe beratene männliche und weibliche Opfer 198
5.2 Der öffentliche Opferhilfe-Diskurs In Politik und Medien 215
5 2.1 Geschichtlicher und Institutioneller Kontext der Opferhilfe 215
5.2 2 Volksinitiative und Gegenvorschlag (1978-1984) 222
5 2 3 Gesetzeserarbeitung, Umsetzung und Totalrevision (1985—2008) 235
5.24 Geschlecht und Opferstatus im offentlichen Opferhilfe-Dlskurs 251
5 2.5 Zusammenfassung der Ergebnisse 269
6 Kantonale Umsetzung der Opferhilfeberatung Manifestationen 272
des öffentlichen Diskurses
6.1 In den kantonalen Opferhi}fen beratene männliche und weibliche Opfer 272
6.2 Die Opferhilfeberatung In den Kantonen Bern und 286
Basel-Stadt/Basel-Landschaft
6 2.1 Der Kanton Bem 289
6.2.2 Die Kantone Basel-Stadt/Basel-Landschaft 327
6 2 3 Vergleich der Opferhllfeberatungsstruktur der Kantone Bern 362
und Basel-Stadt/Basel-Landschaft
7 Einordnung der Ergebnisse, Diskussion und Ausblick 373
8 Literatur 393
Anhang 425
Tabellen und Abbildungen 461
Abkürzungen 463
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