Diezinger, Angelika,
Frauen: Arbeit und Individualisierung. Chancen und Risiken. Eine empirische Untersuchung anhand von Fallgeschichten. Opladen: Leske und Budrich, 1991. 180 Seiten mit Literaturverzeichnis. Broschiert. 209 x 148 mm. 243 g
* München, Techn. Univ., Diss., 1990 u.d.T.: Diezinger, Angelika: Gesellschaftliche Individualisierung und Handlungsspielräume von Frauen.
Bestell-Nr.161283 | ISBN: 3-8100-0873-7 | 978-3-8100-0873-2
Diezinger |
Soziologie |
Oekonomie |
Frau Mann Gender |
Individualisierung
Der Wandel in der Frauenerwerbstätigkeit, in Bildung und Ausbil-
dung, in den familialen Lebensformen und vor allem in den Orientie-
rungen der Frauen selbst wird allgemein als Hinweis dafür gewertet,
daß auch Frauen vom Prozeß der Individualisierung erfaßt werden.
Das überkommene Muster der weiblichen Normalbiographie löst sich
auf, eine größere Vielfalt von Lebensformen wird Frauen zugänglich,
ihre Lebensführung immer stärker bestimmt und abhängig von Er-
werbstätigkeit. Gleichzeitig aber bleibt der entscheidende Aspekt ih-
rer Lebenslage, die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung, unange-
tastet. Die Individualisierung von Frauen wird daher zumeist als ein
unabgeschlossener, unentschiedener Prozeß gesehen, der neben neuen
Freiräumen auch spezifische Risiken beinhaltet.
Das Buch macht deutlich, daß sich Frauen nicht nur mit dem gesell-
schaftlich dominanten Muster der Arbeitsmarkt-Individualisierung
auseinandersetzen müssen, sondern mit dem geschlechtsspezifischen
Muster der „kontrollierten Individualisierung". Neue Lebenschancen
von Frauen ergeben sich daher nicht nur in der Herauslösung aus Bin-
dungen, sondern auch durch Individualisierung in Bindungen.
In exemplarischen Fallstudien wird analysiert, wie junge Frauen
ihre Interessen in die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen An-
forderungen einzubringen versuchen.
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