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Gelzer .:. Caesar
157616
Gelzer, Matthias, Caesar. Der Politiker und der Staatsmann. München 1940.
Temporarily closed
Nov 13-28, 2024
Description
Gelzer, Matthias,
Caesar. Der Politiker und der Staatsmann. 3. durchgesehene und vermehrte Auflage. München : Callwey, 1940. 356 Seiten mit Abbildungen auf Tafeln, einer Faltkarte und Register. Halbleinen mit Farbkopfschnitt und Schutzumschlag.
* Einband schwach lichtrandig und stockfleckig, Rücken oben etwas bestossen, Schutzumschlag ausgeleiert und mit Rissen.
Bestell-Nr.157616
Gelzer |
Ruhige Zeiten haben weder das Bedürfnis, das innere Gefüge ihrer staatlichen Existenz zu überprüfen, noch den Drang, den geistigen Befund zu kräftigem politischen Ausdruck zu bringen. Das geschieht in heißen Kämpfen. So auch in Rom. Scheinbar mit den sozialen und wirtschaftlichen Nöten des Tages beschäftigt, hat es unter Schmerzen und Wirrnissen die innere Auseinandersetzung mit seiner Staatsform vollzogen, Stufe für Stufe. Nicht nur Catilinarierblut ist darum geflossen, es gab Bürgerkrieg und Proskriptionen, und Märtyrer wie die Gracchen. Für die sterbende Republik fiel als Heldenopfer der jüngere Cato — Catonis nobile letum. Für die beginnende Monarchie Caesar selbst. Aber was dauern sollte, war entschieden. Caesar ist doch der Kaiser der Kaiser, obschon das Diadem seine Stirne nur einen Moment im Mummenschanz des Lupercalienfestes zierte. Nicht die Krone, aber die Idee der Monarchie war in der Welt, einer neuen Monarchie, die römische, die grundsätzlich weder die orientalische des Großkönigs noch die hellenistische Alexanders sein wollte. So kommt es, daß die Aufgabe, die historische Größe und das menschliche Wesen dieses Caesar in einer geschichtlichen Würdigung zu erfassen, eine der schönsten und eine der schwersten des Historikers ist. Wie seinerzeit Mommsen, dessen Idealporträt nichts von seinem Glanz verloren hat, obschon es überall die Parteinahme des Autors verrät, der seinem Helden die eigenen politischen Ideale unterschiebt, geht der angesehene Frankfurter Althistoriker von der Wertung der Leistungen aus, „die sich erheben in die Sphäre des an keine beschränkte Zeit gebundenen, auf alle Menschen wirkenden Genies". Aber Gelzer befaßt sich nicht mit dem Mythos Caesar, nicht mit seiner Legende, er verzichtet auf die psychologische Analyse und das von den Ereignissen abgezogene Bild, und gerade der Vergleich mit Mommsen beweist, um wieviel ehrlicher und wahrer das Urteil der Geschichte geworden ist. Sein Buch läßt die Tatsachen selbst sprechen, es führt das politische Leben Caesars in allen Einzelheiten vor und geht allen Wendungen seiner Politik nach. Auf diese Weise kann der Leser sich selbst ein Urteil bilden und erlebt unmittelbar, wie Caesar die militärische Aktion stets der großen Politik unterordnet, wie die Gestaltung der unübersehbar verworrenen Verhältnisse seine persönliche Leistung war und wie seine Politik eine Kette von Wagnissen darstellt, die nach menschlichem Ermessen durchaus mißlingen konnten und nur dem staatsmännischen Geist sich fügen mußten, der die Notwendigkeiten der Zeit erkannte und ihnen die Bahn wies gegenüber dem Überlebten der feindlichen Tendenzen. Es zeigt sich, in wie hohem Maße das Leben Caesars als exemplarisch zu betrachten ist, denn aus dieser Darstellung läßt sich die Überzeugung gewinnen, daß die Elemente der Politik im Grunde zu allen Zeiten gleich bleiben und daß darum das politische Verständnis, soweit es erlernbar ist, aus der Betrachtung der Geschichte erwächst. Die politische Welt, aus der Caesar emporstieg, dann sein Aufstieg selbst, die Zeiten seiner Magistratur, die Waffenentscheidung gegen Senat und Pompejus, der Sieg und die Katastrophe, das sind die Abschnitte, nach denen der Autor die Ereignisse vorführt, Caesar stets in ihrer Mitte. „Bewundernswert ist", wie Johannes Stroux anläßlich der ersten Ausgabe des Buches, das jetzt mit wesentlichen Ergänzungen und Zusätzen vorliegt, schrieb, „die sichere, klareZeichnung, die in kurzen und knappen Sätzen mit festen Strichen das Bild der ganzen Periode vor unseren Augen erstehen läßt." „Es gibt", wie der Berliner Gelehrte fortfährt, „kein Buch, welches der gebildeten Welt eine so prägnante Darstellung Caesars und seiner persönlichen Leistung darböte wie dieses."
INHALTSVERZEICHNIS
Vorwort
Kapitel 1: Die politische Welt
2: Der politische Aufstieg 37
3: Das Consulat 83
4: Das Proconsulat 116
5: Der Bürgerkrieg 213
6: Der Sieg und die Katastrophe 291
Register 351
Bilderverzeichnis 359
BILDERVERZEICHNIS
1. Caesar als dictator perpetuus, Münzbildnis, Denar
des Münzmeisters L. Aemilius Buca, aus dem
Jahr 44 Titelbild
2. Caesar, Marmor, Pisa, Campo Santo 48
3. Pompejus, Münzbildnis, Denar, geprägt durch den
Flottenführer Quintus Nasidius in den Jahren
38----—36 49
4. Sog. Cicero, Florenz, Uffizien 64
5. Sog. Metellus Pius 65
6. Kopf aus Palestrma, • Berlin 96
7. Marmorkopf, München, Glyptothek 97
8. Octavia, Aureus, Berlin, vom Jahr 40 160
9. Caesar, Basaltbüste, Berlin 161
10. Marcus Antonius, Aureus, Berlin. Umschrift: M(ar-
cus) Antonius IMP(erator) 111 . VIR. R(ei) . P(u-
blicae) C(onstituendae), 36-—32 176
11. Marmorbüste, Acireale (Sizilien), Biblioteca Zelan-
tea. (Von Prof. Böhringer als Caesar angesprochen) 177
12. Basaltkopf, Nev York, Metropolitan-Museum 272
13. Marmorbüste, Rom, Conservatoren-Palast 273
14. Forum Romanum mit den Säulen des Castor-Tem-
pels, dahinter die Basilica Julia 288
15. Marcus Brutus, Aureus, Berlin, vom Jahr 43 289
Caesar. Der Politiker und der Staatsmann. 3. durchgesehene und vermehrte Auflage. München : Callwey, 1940. 356 Seiten mit Abbildungen auf Tafeln, einer Faltkarte und Register. Halbleinen mit Farbkopfschnitt und Schutzumschlag.
* Einband schwach lichtrandig und stockfleckig, Rücken oben etwas bestossen, Schutzumschlag ausgeleiert und mit Rissen.
Bestell-Nr.157616
Gelzer |
Ruhige Zeiten haben weder das Bedürfnis, das innere Gefüge ihrer staatlichen Existenz zu überprüfen, noch den Drang, den geistigen Befund zu kräftigem politischen Ausdruck zu bringen. Das geschieht in heißen Kämpfen. So auch in Rom. Scheinbar mit den sozialen und wirtschaftlichen Nöten des Tages beschäftigt, hat es unter Schmerzen und Wirrnissen die innere Auseinandersetzung mit seiner Staatsform vollzogen, Stufe für Stufe. Nicht nur Catilinarierblut ist darum geflossen, es gab Bürgerkrieg und Proskriptionen, und Märtyrer wie die Gracchen. Für die sterbende Republik fiel als Heldenopfer der jüngere Cato — Catonis nobile letum. Für die beginnende Monarchie Caesar selbst. Aber was dauern sollte, war entschieden. Caesar ist doch der Kaiser der Kaiser, obschon das Diadem seine Stirne nur einen Moment im Mummenschanz des Lupercalienfestes zierte. Nicht die Krone, aber die Idee der Monarchie war in der Welt, einer neuen Monarchie, die römische, die grundsätzlich weder die orientalische des Großkönigs noch die hellenistische Alexanders sein wollte. So kommt es, daß die Aufgabe, die historische Größe und das menschliche Wesen dieses Caesar in einer geschichtlichen Würdigung zu erfassen, eine der schönsten und eine der schwersten des Historikers ist. Wie seinerzeit Mommsen, dessen Idealporträt nichts von seinem Glanz verloren hat, obschon es überall die Parteinahme des Autors verrät, der seinem Helden die eigenen politischen Ideale unterschiebt, geht der angesehene Frankfurter Althistoriker von der Wertung der Leistungen aus, „die sich erheben in die Sphäre des an keine beschränkte Zeit gebundenen, auf alle Menschen wirkenden Genies". Aber Gelzer befaßt sich nicht mit dem Mythos Caesar, nicht mit seiner Legende, er verzichtet auf die psychologische Analyse und das von den Ereignissen abgezogene Bild, und gerade der Vergleich mit Mommsen beweist, um wieviel ehrlicher und wahrer das Urteil der Geschichte geworden ist. Sein Buch läßt die Tatsachen selbst sprechen, es führt das politische Leben Caesars in allen Einzelheiten vor und geht allen Wendungen seiner Politik nach. Auf diese Weise kann der Leser sich selbst ein Urteil bilden und erlebt unmittelbar, wie Caesar die militärische Aktion stets der großen Politik unterordnet, wie die Gestaltung der unübersehbar verworrenen Verhältnisse seine persönliche Leistung war und wie seine Politik eine Kette von Wagnissen darstellt, die nach menschlichem Ermessen durchaus mißlingen konnten und nur dem staatsmännischen Geist sich fügen mußten, der die Notwendigkeiten der Zeit erkannte und ihnen die Bahn wies gegenüber dem Überlebten der feindlichen Tendenzen. Es zeigt sich, in wie hohem Maße das Leben Caesars als exemplarisch zu betrachten ist, denn aus dieser Darstellung läßt sich die Überzeugung gewinnen, daß die Elemente der Politik im Grunde zu allen Zeiten gleich bleiben und daß darum das politische Verständnis, soweit es erlernbar ist, aus der Betrachtung der Geschichte erwächst. Die politische Welt, aus der Caesar emporstieg, dann sein Aufstieg selbst, die Zeiten seiner Magistratur, die Waffenentscheidung gegen Senat und Pompejus, der Sieg und die Katastrophe, das sind die Abschnitte, nach denen der Autor die Ereignisse vorführt, Caesar stets in ihrer Mitte. „Bewundernswert ist", wie Johannes Stroux anläßlich der ersten Ausgabe des Buches, das jetzt mit wesentlichen Ergänzungen und Zusätzen vorliegt, schrieb, „die sichere, klareZeichnung, die in kurzen und knappen Sätzen mit festen Strichen das Bild der ganzen Periode vor unseren Augen erstehen läßt." „Es gibt", wie der Berliner Gelehrte fortfährt, „kein Buch, welches der gebildeten Welt eine so prägnante Darstellung Caesars und seiner persönlichen Leistung darböte wie dieses."
INHALTSVERZEICHNIS
Vorwort
Kapitel 1: Die politische Welt
2: Der politische Aufstieg 37
3: Das Consulat 83
4: Das Proconsulat 116
5: Der Bürgerkrieg 213
6: Der Sieg und die Katastrophe 291
Register 351
Bilderverzeichnis 359
BILDERVERZEICHNIS
1. Caesar als dictator perpetuus, Münzbildnis, Denar
des Münzmeisters L. Aemilius Buca, aus dem
Jahr 44 Titelbild
2. Caesar, Marmor, Pisa, Campo Santo 48
3. Pompejus, Münzbildnis, Denar, geprägt durch den
Flottenführer Quintus Nasidius in den Jahren
38----—36 49
4. Sog. Cicero, Florenz, Uffizien 64
5. Sog. Metellus Pius 65
6. Kopf aus Palestrma, • Berlin 96
7. Marmorkopf, München, Glyptothek 97
8. Octavia, Aureus, Berlin, vom Jahr 40 160
9. Caesar, Basaltbüste, Berlin 161
10. Marcus Antonius, Aureus, Berlin. Umschrift: M(ar-
cus) Antonius IMP(erator) 111 . VIR. R(ei) . P(u-
blicae) C(onstituendae), 36-—32 176
11. Marmorbüste, Acireale (Sizilien), Biblioteca Zelan-
tea. (Von Prof. Böhringer als Caesar angesprochen) 177
12. Basaltkopf, Nev York, Metropolitan-Museum 272
13. Marmorbüste, Rom, Conservatoren-Palast 273
14. Forum Romanum mit den Säulen des Castor-Tem-
pels, dahinter die Basilica Julia 288
15. Marcus Brutus, Aureus, Berlin, vom Jahr 43 289
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157616
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