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Landauer .:. Anarchismus
116034
Landauer, Gustav, Anarchismus. Lich 2009.
Vorübergehend geschlossen
13.-28. November 2024
Beschreibung
Landauer, Gustav,
Anarchismus. 1. Auflage. Lich: Edition AV, 2009. 402 Seiten mit Abbildungen, Literaturverzeichnis und Register. Kartoniert. 535 g
* Ausgewählte Schriften; 2. - Herausgegeben von Siegbert Wolf. Illustrationen von Uwe Rausch
Bestell-Nr.116034 | ISBN: 978-3-86841-012-9
Landauer | Anarchismus
https://comenius-antiquariat.ch/buch/116034.html
„Die Aufgabe, die der Anarchismus vor allem unter den deutschen Micheln zu erfüllen hat, ist in erster Linie: Individualitäten zu erwecken, sie zum Bewusstsein ihrer selbst zu bringen, trotzige Individualität des Geistes, des Charakters, des Temperamentes.“ Seit den neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts bemühte sich Gustav Landauer (1870-1919) beharrlich, anarchistisches Gedankengut im deutschsprachigen Raum bekannt zu machen. Anarchie bedeutete ihm nicht nur keine Herrschaft von Menschen über den Menschen, sondern auch keine Herrschaft äußerer Ziele, Zwecke und Sinngebungen über das Leben der Menschen. Ausgehend von einem grundlegenden Unbehagen an der sinnentleerten und nivellierenden Moderne, begriff Landauer, dass Veränderungen allein im politischen und ökonomischen Bereich ebensowenig ausreichen wie eine Revolution als einmaliger und abgeschlossener Vorgang, um zu einer grundlegenden Regeneration der Gesellschaft zu gelangen. Vielmehr bedürfe es einer tief-greifenden Revolutionierung der kulturellen, auch alltäglichen und privaten Lebensbereiche und vor allem einer nachhaltigen Veränderung des Bewusstseins der Menschen. Die Betonung auf das gesellschaftliche Miteinander aller Kinder, Frauen und Männer und das Einüben völlig neuer sozialer Arrangements sah er hierbei als entscheidend an. Konsequent forderte von den Menschen den Austritt aus dem Staat, aus allen Zwangsgemeinschaften, den radikaler Bruch mit den Überlieferungen des Privateigentums, der Besitzehe, der Familienautorität, des Fachmenschentums sowie der nationalen Absonderung und Überhebung. Die Betonung auf das Kulturrevolutionäre gehörte seitdem für Landauer zum Grundstock seines föderativ-kommunitären Anarchismus. Anarchie war für Landauer kein in die Zukunft verschobenes Menschheitsprojekt, sondern jederzeit und über all dort möglich, wo Menschen sich anders organisieren, sich anders zueinander ver-halten, jenseits von Staat, Kapitalismus und Großindustrialismus, und so nach den Prinzipien der Gegenseitigkeit, Solidarität, Kooperation, Selbstbestimmung, freien Assoziation und Föderation Herrschaft und Hierarchie für immer beseitigen.
edition-av.de
Anarchismus. 1. Auflage. Lich: Edition AV, 2009. 402 Seiten mit Abbildungen, Literaturverzeichnis und Register. Kartoniert. 535 g
* Ausgewählte Schriften; 2. - Herausgegeben von Siegbert Wolf. Illustrationen von Uwe Rausch
Bestell-Nr.116034 | ISBN: 978-3-86841-012-9
Landauer | Anarchismus
https://comenius-antiquariat.ch/buch/116034.html
„Die Aufgabe, die der Anarchismus vor allem unter den deutschen Micheln zu erfüllen hat, ist in erster Linie: Individualitäten zu erwecken, sie zum Bewusstsein ihrer selbst zu bringen, trotzige Individualität des Geistes, des Charakters, des Temperamentes.“ Seit den neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts bemühte sich Gustav Landauer (1870-1919) beharrlich, anarchistisches Gedankengut im deutschsprachigen Raum bekannt zu machen. Anarchie bedeutete ihm nicht nur keine Herrschaft von Menschen über den Menschen, sondern auch keine Herrschaft äußerer Ziele, Zwecke und Sinngebungen über das Leben der Menschen. Ausgehend von einem grundlegenden Unbehagen an der sinnentleerten und nivellierenden Moderne, begriff Landauer, dass Veränderungen allein im politischen und ökonomischen Bereich ebensowenig ausreichen wie eine Revolution als einmaliger und abgeschlossener Vorgang, um zu einer grundlegenden Regeneration der Gesellschaft zu gelangen. Vielmehr bedürfe es einer tief-greifenden Revolutionierung der kulturellen, auch alltäglichen und privaten Lebensbereiche und vor allem einer nachhaltigen Veränderung des Bewusstseins der Menschen. Die Betonung auf das gesellschaftliche Miteinander aller Kinder, Frauen und Männer und das Einüben völlig neuer sozialer Arrangements sah er hierbei als entscheidend an. Konsequent forderte von den Menschen den Austritt aus dem Staat, aus allen Zwangsgemeinschaften, den radikaler Bruch mit den Überlieferungen des Privateigentums, der Besitzehe, der Familienautorität, des Fachmenschentums sowie der nationalen Absonderung und Überhebung. Die Betonung auf das Kulturrevolutionäre gehörte seitdem für Landauer zum Grundstock seines föderativ-kommunitären Anarchismus. Anarchie war für Landauer kein in die Zukunft verschobenes Menschheitsprojekt, sondern jederzeit und über all dort möglich, wo Menschen sich anders organisieren, sich anders zueinander ver-halten, jenseits von Staat, Kapitalismus und Großindustrialismus, und so nach den Prinzipien der Gegenseitigkeit, Solidarität, Kooperation, Selbstbestimmung, freien Assoziation und Föderation Herrschaft und Hierarchie für immer beseitigen.
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