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Koester .:. Vom Wesen der Dinge

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Köster, Rudolf, Vom Wesen der Dinge. Ein Weg zu neuer Weltanschauung. Berlin, Stuttgart 1923.
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Beschreibung
Köster, Rudolf,
Vom Wesen der Dinge. Ein Weg zu neuer Weltanschauung. 2., vermehrte und verbesserte Auflage. Berlin, Stuttgart: J. H. W. Dietz Nachf. - Görlitz, 1923. VIII, 504 Seiten mit Abbildungen und Register. Halbleinen mit Farbkopfschnitt. Grossoktav. 666 g
* Gebräunt.
Bestell-Nr.155975
Koester | Philosophie

Vorwort
Im Vorworte der ersten Auflage dieses Buches, das im November 1917 erschien, mußte ich auf die materiellen Schwierigkeiten hinweisen, die sich der Herausgabe einer ursprünglich geplanten eingehenderen Beschreibung einer Weltanschauung entgegenstellten, die sich gründete auf die Einsicht in das Wesen der Schwerkraft. Diese Schwierigkeiten sind inzwischen nicht geringer geworden, und sie bildeten die Ursache, daß über fünf Jahre verflossen, ehe es gelang, die zweite Ausgabe in erweiterter Form erscheinen zu lassen.
Professor Ernst Haeckel nannte damals meine erste bescheidene Arbeit „ein gedankenreiches Buch". Es verfolgte den Zweck, auf Grund des Relativitätsgedankens über den Wert aller Größen in Materie, Raum und Zeit, der ich im Laufe der letzten zehn Jahre in zahlreichen öffentlichen Vorträgen zum Ausdruck brachte, in gemeinverständlicher Weise zu zeigen, daß das Leben ein physikalisch-chemischer Prozeß ist, der letzten Endes allein dem Walten der Gravitation, d. h. der Schwerkraft, entspringt, und daß es möglich ist, die Ursache dieser geheimnisvollen Kraft zu erkennen. Von der Voraussetzung ausgehend, daß innerhalb der Unendlichkeit jeder Größenzustand im Erscheinen der Materie zu gleicher Zeit einen Makrokosmos und einen Mikrokosmos darstellen müsse, hielt ich die Gesamtergebnisse der astronomischen Forschung und die neuesten Forschungsergebnisse der Physik und der Chemie, inbesondere der Radioaktivität, nebeneinander.
So versuchte ich das Wesen der Schwerkraft und auch all der anderen Naturkräfte zu erklären, die dem Erscheinen des Lebens zugrunde liegen. Im weiteren handelte es sich darum, es verständlich zu machen, daß die Lebensentwicklung, die bis zur Entstehung des denkenden Menschengehirnes geführt hat, nicht stehen bleibt, sondern durch ihr Fortschreiten zu der Hoffnung berechtigt, daß aus dem heutigen Menschengeschlecht dereinst ein höher geartetes Wesen entstehen wird, dessen Entwicklung trotz allem Tierischen, das dem heutigen Menschen noch anhängt, doch deutlich erkennbar ist. Die Hauptsache aber betraf die Erkenntnis, daß das Geheimnis des Lebens und besonders des Menschengeistes durchaus zu entschleiern ist, und daß die Lösung des Lebensrätsels möglich ist durch strenges Festhalten an dem uns von der Natur gegebenen Erkenntnisvermögen. Die vorurteilslose Betrachtung der Forschungsergebnisse der Naturwissenschaften führt zu dieser Erkenntnis.
Um diese aber zu ermöglichen, war es unbedingt notwendig, dem nicht naturwissenschaftlich geschulten Leser eine möglichst klare Uebersicht des großen Entwicklungsganges des Weltalls, des Erdenplaneten und des auf ihm erschienenen Lebens zu bieten. Die Kapitel I bis VIII enthalten die Beschreibung der dafür in Betracht kommenden Wissensgebiete in leicht faßlicher Form. Um diese überall zu wahren, ist der Sinn der wissenschaftlichen Bezeichnungen, also der Fremdworte, in den Fußnoten genau erklärt. Denn es ist wohl überaus wichtig, daß ein Buch, welches die tiefsten Rätsel des Lebens behandelt, nicht nur für Gelehrte geschrieben ist, sondern von allen logisch denkenden Menschen überhaupt gelesen werden kann. Es gibt eine große Zahl scharf- und tief denkender Menschen, auch außerhalb der Fachgelehrtenkreise, denen nur die Gelegenheit fehlte, sich über die notwendigen Wissensdinge und Denkmöglichkeiten, die das Welträtsel betreffen, genügend zu unterrichten. Solche Menschen haben aber infolge ihrer gesellschaftlichen, wirtschaftlichen oder politischen Stellung häufig mehr direkten Einfluß auf den geistigen und ethischen Entwicklungsfortschritt großer Bevölkerungskreise, als selbst hervorragende Gelehrte auf akademischen Lehrstühlen.
Die Leser unter den Fachgelehrten aber werden es deshalb verstehen, wenn so vieles ihnen längst Bekanntes in dieser Schrift enthalten ist, und sie mögen Milde walten lassen bei der Kritik des Buches. Durch jeden freundlichen Wink, für den ich dankbar wäre, wird dann für die nächste Auflage sich manches verbessern lassen. Schließlich nehme ich Veranlassung, den Freunden meines Buches, insbesondere Herrn Fritz Müller, Görlitz, für manche praktischen Winke ganz besonders zu danken.
Es soll mir eine tiefe Befriedigung gewähren, wenn meine Absicht, dem Fortschritte des Wissens und Denkens zu dienen, auch nur zum kleinsten Teile erreicht wird.
Kann ich nicht selbst Baumeister sein,
Behau ich als Steinmetz einen Stein,
Fehlt mir auch dazu Sinn und Verstand,
Trag ich Mörtel herbei und Sand.

Görlitz, im Januar 1923.
Rudolf Köster.
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