Hug, Heinz,
Kropotkin zur Einführung. 1. Auflage. Hamburg: Ed. SOAK im Junius-Verlag, 1989. 167 Seiten mit Literaturverzeichnis. Broschur. Kleinoktav. 170 x 120 mm. 170 g
* SOAK-Einführungen, 45. - Gebrauchsspuren.
Bestell-Nr.158155 | ISBN: 3-88506-845-1 | 978-3-88506-845-7
Hug |
Biographien Sozialwissenschaften |
Kropotkin |
Anarchismus
Der russische Adlige Pjotr Alexejewitsch Kropotkin (1842-1921) ist der bedeutendste Vertreter des föderalistischen Anarchismus. Im Gegensatz zu seinem Rivalen Bakunin geht es ihm nicht um die Lust an der Zerstörung des Bestehenden, sondern vielmehr um eine dezentrale, gerechte Organisation der Gesellschaft, um ein solidarisches Miteinander der Menschen und das ökologische Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur.
Die Einführung zeichnet Kropotkins Vorstellungen vom Aufbau einer herrschaftsfreien Gesellschaft nach, die für ihn nur aus einer Föderation freier Genossenschaften entstehen kann. Kropotkins Entwurf eines libertären Sozialismus beruht wesentlich auf einer Ethik der gegenseitigen Hilfe — ein Gedanke, der in der Diskussion der alternativen Bewegung um »Selbsthilfe« und »kleine Netze« nichts von seiner Aktualität verloren hat.
Fast zwangsläufig mündet die Darstellung von Kropotkins Sozialphilosophie daher in die Frage, welchen Beitrag der Anarchismus heute zur Umgestaltung der Gesellschaft zu leisten vermag.
Inhalt
Vorwort
1. Gegenseitige Hilfe - das Grundelement von Kropotkins Anthropologie 13
Modifikation der Darwinschen Entwicklungslehre 14
Die gegenseitige Hilfe als Entwicklungsfaktor 17
Gegenseitige Hilfe in der Naturund Humangeschichte 21
2. Eine solidarische Ethik:
Geselligkeit — Gerechtigkeit Sittlichkeit 31
Historische Voraussetzungen ethischen Denkens 32
Metaethische Überlegungen 35
Stadien der sittlichen Entwicklung 40
Kropotkins Ethik — eine Schwärmerei? 46
3. Anarchie: Sozialismus ohne Regierung 51
Sozialisierung von Produktion und Konsum 53
Eine selbstregulierte Gesellschaft 57
4. Eine neue Wirtschaftsordnung 69
Eine neue Sozialökonomie auf der Grundlage ausreichender Produktionsmöglichkeiten 70
Die Einheit von industrieller und landwirtschaftlicher Entwicklung 72
Das Gegengewicht zur industriellen 75
Zentralisation: die Industriedörfer
Eine Ausbildung für den Fortschritt 80
Eine Kritik des Industrialismus? 83
5. Geschichtsphilosophie und Geschichtsschreibung 91
Aspekte einer anarchistischen Geschichtsphilosophie 92
Geschichte als Antagonismus von Freiheit und Herrschaft 101
Die Etablierung von Hierarchie und Herrschaft durch den Staat 104
Die Französische Revolution — der Beginn eines revolutionären Zeitalters 107
Das 19. Jahrhundert die langfristige Entwicklung einer revolutionären Situation 109
6. Ein wissenschaftlicher Anarchismus? 117
Ist der Anarchismus eine Naturwissenschaft? 118
Die Anarchie — eine Extrapolation historischer Tendenzen 121
Exkurs: Anarchistische Kritik an Kropotkin 132
Schluß 139
Anhang
Anmerkungen 153
Literatur 159
Zeittafel 165