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Ensor .:. Das druckgraphische Werk

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Ensor, James, Das druckgraphische Werk - Oeuvre gravé. Sammlung Mira Jacob. Strasbourg 1995.
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Beschreibung
Ensor, James,
Das druckgraphische Werk - Oeuvre gravé. Sammlung Mira Jacob. Strasbourg: Editions Les Musées de la Ville, 1995. 264 Seiten mit Abbildungen. Broschur. Grossoktav. 240 x 220 mm. 1079 g
* Texte französisch und deutsch. Katalog Musées de la Ville de Strasbourg und Kunstmuseum Basel.
Bestell-Nr.158488 | ISBN: 2-901833-27-6
Ensor | Graphik | Kunstsammlung | Sammlungskatalog | Sammlung Mira Jacob

Diese Ausstellung ist. Ensors Druckgraphik gewidmet, einem zentralen Bereich im Schaffen des belgischen Künstlers. In seinen Radierungen, deren technische Möglichkeiten er meisterhaft beherrschte und ausschöpfte, entwickelte James Ensor am Ende des 19. Jahrhunderts eine ganz originäre künstlerische Sprache. Damit wurde er zu einem der Wegbereiter des Surrealismus: die Surrealisten selber haben ihn jedenfalls so begrüßt. Mira Jacob. deren Ensor-Sammlung wir in Straßburg und später in Basel zeigen dürfen, vereinigte durch viele Jahre hindurch das gesamte druckgraphische Werk des Künstlers: alle Radierungen und Kaltnadelarbeiten, dazu vier Lithographien und - als besondere Kostbarkeit - eine große Zahl der vom Künstler eigenhändig kolorierten Drucke: unser Katalog reproduziert sie alle in Farbe.
Mira Jacob hat an der Universität Basel ihr Studium der Kunstgeschichte mit dem Doktorat abgeschlossen. Sie führte danach (bis vor kurzem) in Paris eine Galerie mit profiliertem Programm: die Galerie Bateau Lavoir in der rue de Seine. Mira Jacob ist manchen Straßburgern persönlich bekannt. Ihre lebhafte Sprache, ihr frisches und genaues Gedächtnis. die hohen Ansprüche, die sie in ihrem Beruf ebenso wie in ihren Forschungen an sich selber stellt, dies alles und eine außerordentliche Begeisterungs-fähigkeit und Leidenschaftlichkeit prägen sich allen ein, die Mira Jacob je begegneten. In Straßburg bleibt die ihr zu verdankende Ausstellung der Werke von Charles Eiliger in schönster Erinnerung. Diese Ausstellung des im elsässischen Thann geborenen. der Gruppe von Pont-Auen nahestehenden Künstlers. der übrigens wiederum von AndM Breton (und von Alfred Jarry) hoch geschätzt wurde. konnte 1990 in enger Zusammen-arbeit mit Mira Jacob im Straßburger Mus& d'Art Moderne durchgeführt werden. Gleichzeitig erschien eine eingehende, von Mira Jacob verfaßte Monographie über
Nährend Jahrzehnten hat Mira Jacob besonders — aber keineswegs ausschließlich — die Werke des verkannten Charles Eiliger und diejenige des oft mißverstandenen James Ensor mit der größten Zielstrebigkeit gesammelt. Gewiss war es ihr nicht um bloße Anhäufung oder Vollständigkeit zu tun. vielmehr richtete sich die Auswahl nach dem höchsten Qualitätsniveau und gründete auf soliden Kenntnissen. Offensichtlich zählten für Mira Jacob auch persönliche Affinitäten. Diese betreffen gewisse Gemeinsamkeiten im Leben und in der Kunst von Eiliger und Ensor. Beide litten daran, daß sie von den meisten ihrer Zeitgenossen mißachtet wurden. beide besassen ein ausgeprägtes Gespür für die Eitelkeit der Dinge und die Allgegenwart des Todes. beide hatten eine besondere Neigung zum scheinbar Irrealen oder zum Surrealen. gleichzeitig zum Absoluten. Soll man an das von Ensor so kräftig aufgegriffene karnmaleske Masken-treiben denken. das von Basel über Mainz und Köln bis nach Flandern noch heute jährlich sich Bahn bricht und einen merkwürdigen kulturellen Hintergrund für so manche Erscheinungen bildet? Jedenfalls. da diese Ausstellung sowohl in Straßburg 1995 als auch im Frühjahr 1996 in Basel gezeigt werden kann: Die Basler Künstler der Surrealisten-Generation, die Mitglieder der Gruppe 33 besonders, haben Ensors Masken-Darstellungen und alles was damit zusammenhängt (und das ja ist wirklich fast alles in Ensors Kunst) aufs höchste bewundert und sich davon inspirieren lassen. Gelegenheit fanden sie — und das übrige Publikum in Basel — mehrere Male : zuerst 1925 in einer von der Kunsthalle Basel veranstalteten Ausstellung belgischer Kunst: sie enthielt von Ensor 30 Gemälde und ebenso viele Radierungen. Drei Jahre später präsentierte das Kupferstichkabinett der Öffentlichen Kunstsammlung Basel fast das gesamte druckgraphische Werk Ensors. Schließlich organisierte Arnold Rüdlinger 1963 in der Kunsthalle Basel eine umfassende Ensor-Retrospektive mit 89 Gemälden und 70 Zeichnungen des Künstlers. So ist es nicht allzu verwunderlich. daß das Kunstmuseum Basel und der Basler Kunstverein je ein Gemälde Ensors besitzen. Ein weiteres Gemälde Ensors wurde dem Basler Kunstmuseum von der Emanuel Hoffmann-Stiftung als Depositum übergeben. Die Gründerin dieser Stiftung, Maja Hoffmann-Stehlin. später verheiratete Sacher, hatte James Ensor mehrmals in Ostende besucht und auch für ihre private Sammlung, nicht nur für die Stiftung, ein bedeutendes Gemälde des Künstlers erworben. So betrachtet es das Kunstmuseum Basel als großes Glück, daß mit der Übernahme dieser Ausstellung aus Straßburg eine beachtliche Tradition baslerischer Ensor-Pflege fortgeführt werden kann. Zweifellos paßt die Kunst des großen Flamen gut in die geistige Welt und Mentalität dieser beiden Städte Straßburg und Basel. die durch Mira Jacob — und durch Ensors graphische Kunst — zu einer glücklichen Kooperation geführt wurden.
Rodolphe Rapettl Direktor der Straßburger Museen
Dieter Koepplin Leiter des Kupferstichkabinetts der öffentlichen Kunstsammlung Basel
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