Schlemmer .:. Handzeichnungen

Schlemmer, Oskar,
Handzeichnungen. [Stuttgart: Württembergischer Kunstverein], [1959]. 4 Seiten Text + 22 Abbildungen auf Tafeln. Lose Blätter in Mappe. 4to. 222 g

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* Text von Will Grohmann. - Mappe etwas lichtrandig / gebräunt, Rücken von Hand beschriftet.
Bestell-Nr.158630

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Schlemmer | Graphik | Kunst Zeichnung

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Wer die etwa eintausend Zeichnungen im Nachlaß Oskar Schlemmers durchsieht, wird von der Integrität und Intensität dieses Oeuvre tief berührt, obwohl es doch nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Gesamtwerk von Gemälden, Plastiken, Theater- und Ballettentwürfen, und Manuskripten ist. Was Schlemmers Arbeit im Ganzen auszeichnet, die Reinheit der Empfindung und die Sauberkeit des Handwerks, die unantastbare Haltung innerhalb einer turbulenten Welt und Umwelt (Bauhaus, Akademie Breslau, und Berlin), charakterisiert auch die Handzeichnungen, die nebenher laufen und selten als Entwürfe sui generis entstanden sind. Beinahe alle münden in die größeren Aufgaben ein, die der Maler sich stellte, in die Bilder, und die Raum- und Bühnenentwürfe.
Schlemmer selbst betrachtete das zeichnerische Werk, im Gegensatz zu Klee, wohl kaum als einen wesentlichen Teil seines Schaffens, er katalogisierte es nicht und legte es nicht in Mappen wie sein erlauchter Nachbar in der Burgkühnauer Allee, er machte sich auch keine Sorgen um das Papier und benützte zum Teil nur Notizzettel. Jetzt, wo alles, schön geordnet, in Passepartouts liegt und zum Betrachter spricht, bedauert man, wie oft, nicht früher ihre Einzigartigkeit erkannt und mitgeteilt zu haben, vielleicht hätte man dem Maler wenigstens moralisch über viele Unbilden in den Jahren vor und nach 1933 hinweghelfen können. Ob er wohl um den Wert all dessen, was er geschaffen hat, wußte, als er vierundfünfzigjährig starb? Bestimmt war er von der Echtheit seines Strebens und Vollbringens überzeugt, nicht aber vom Verständnis und von der Wertschätzung der Nachwelt.
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Will Grohmann

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