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Bonjour .:. Geschichte der schweizerischen Neutralitaet

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Bonjour, Edgar, Geschichte der schweizerischen Neutralität. Drei Jahrhunderte eidgenössischer Aussenpolitik. Basel 1946.
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Beschreibung
Bonjour, Edgar,
Geschichte der schweizerischen Neutralität. Drei Jahrhunderte eidgenössischer Aussenpolitik. Basel: Helbing & Lichtenhahn, 1946. 434 Seiten. Leinen mit Schutzumschlag. Grossoktav. 234 x 165 mm.
* Leicht gewölbt, Vorderdeckel schwach fleckig, Schutzumschlag gebräunt und mit Rissen.
Bestell-Nr.159503
Bonjour | Helvetica | Schweiz | Politik | Neutralitaet

Es sind nun über fünfzig Jahre her, seit eine zusammenfassende Geschichte der schweizerischen Neutralität geschrieben wurde. Das Buch von Paul Schweizer ist seit langem vergriffen. Jetzt galt es nicht nur, die Entwicklung bis in unsere Gegenwart heraufzuführen. Für den modernen Menschen, der die Wandlungen der letzten Jahrzehnte erlebte, erweiterte sich auch der allgemeine Gesichtspunkt; denn unsere Neutralität bat seitdem in zwei Weltkriegen schwere Belastungsproben bestanden, auch beim Eintritt unseres Landes in den Völkerbund gewisse Modifikationen über sich ergehen lassen müssen, bis sie dann glücklicherweise noch rechtzeitig in ihren früheren integralen Zustand zurückgeführt werden konnte.
Die Neutralitätsfrage darf als die eigentliche Kardinalfrage unserer schweizerischen Politik bezeichnet werden. Ihre Lösung scheint in der Theorie einfach, in der Praxis ist sie von Schwierigkeiten umstellt. Vielleicht wird in nicht allzu ferner Zeit unser Schweizervolk aufs neue zu entscheiden haben, ob es seine zur Staatsmaxime erhobene, immerwährende Neutralität in vollem Umfange beibehalten will oder ob es wiederum einen Teil davon der Zugehörigkeit zur neuen Völkergemeinschaft zu opfern bereit wäre. Ein solch schwerwiegender Entschluss wird vom Schweizerbürger gewissenhafte und verständnisvolle Stellungnahme zu dieser Frage verlangen, und darum kommt das hier angezeigte Buch von Professor Bonjour gerade zur rechten Stunde. Denn wenn wir das Wesen unserer Neutralität verstehen wollen, dann müssen wir unsere Geschichte studieren; wegweisend für unsere Urteilsbildung bleibt die geschichtliche Erkenntnis: wir finden da die ursprünglichen Ansätze, ernste oder lässige Anwendung des freigewählten Prinzips, verdienten Erfolg oder klägliches Versagen, seit 1848 gesteigertes Verantwortungsbewußtsein im Bundesstaat. Wir stellen fest, daß wechselnde Verhältnissejedesmal auch die bisherigen Methoden verändern. sie erweitern, sie verfeinern, während der Grundsatz selber unveränderlich der gleiche ist.
Der höhere Sinn unserer Neutralität, wie wir sie heute auffassen, besteht darin, daß sie uns als eine der wertvollsten Garantien unserer Unabhängigkeit und Unversehrtheit erscheint.
Vor allem sieht man mit Erstaunen, daß die Wahrung der eidgenössischen Neutralität in den letzten hundert Jahren nicht von ferne eine so selbstverständliche Folge der Wiener Akte von 1815 war, wie es oberflächlicher Betrachtung erscheinen mag. Immer wache Bemühung ist nötig gewesen, nm das Recht, das Wien nur bestätigen konnte, auch jeder Macht gegenüber zu behaupten, die es bedrohte. Man hat gesagt, daß die innere Organisation der Eidgenossenschaft in die Reihe der besten, aber auch am schwersten zu behauptenden Staatsverfassungen gehöre. Hier begreift man, daß eine Außenpolitik, die darauf verzichtet, gordische Knoten einfach mit dem Schwerte zu durchhauen, jedenfalls unter dem Gesichtspunkt des hohen Ziels der Friedenswahrung auf die Dauer die beste ist —aber auch gewiß nicht die am leichtesten durchführbare.
Wie sich diese Entwicklung bis auf unsere Tage vollzogen hat, erfahren wir durch das aus langjährigen, intensiven Studien erwachsene Buch von Professor Bonjour; seine temperamentvolle, überaus anregend geschriebene Darstellung ist nicht nur für den Fachhistoriker, sondern für die weitesten Kreise unseres Volkes bestimmt.
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