Schwarz, Manfred,
Helvetisches und anderes für zwei Finger und eine Schreibmaschine. Zürich : Gute Schriften, 1971. 71 Seiten. Broschiert. 198 x 125 mm. 85 g
* Gute Schriften; Nr 352. - Z.T. Mundart
Bestell-Nr.160119
Schwarz |
Schweizer Literatur |
Literatur Deutschschweiz |
Schweizer Mundartliteratur |
Mundart
DAS BIOGRAPHISCHE INTERVIEW
(An Stelle eines Nachwortes)
Geboren, ja, 1932 als Berner im solothurnischen Gerlafingen,
Studiert, nein, Zuerst Matura, dann Büroarbeiten,
nach und nach Journalismus. Zeitungen, Agentur, jetzt
Fernsehen (Tagesschau), Dazwischen Schauspielerdiplom, um auf der Bühne fürs Dialogschreiben zu 1ernen, Heiraten, Versuch, Kinder zu erziehen.
Nein, mit dem Theater habe ich «nur» noch als Autor und als Regisseur zu tun.
Das ist richtig. Bis jetzt habe ich in der Hauptsache
für die Bühne, fürs Radio und fürs Fernsehen geschrieben; eben Dialoge.
Sie meinen die vorliegenden Mundarttexte? Gedichte
sind es ja nicht. Deshalb habe ich sie auch bloß als
«Kaländerschprüch» bezeichnet.
Welche Mundart? Ich glaube, halbwegs solothurnisch
Wer spricht heute noch eine reine Mundart? Und wer
sagt einem auch nur, wie man seine «Halbwegs-Mundart» gültig zu schreiben habe? Jeder muß sich seine
eigene Orthographie zusammenbasteln (wie im Drama
die eigene Dramaturgie),
Schwierigkeiten sind kein Argument. Jede Sprache
ist schließlich der Versuch, zu sich selber zu kommen
und sich auszudrücken, und beim Dialogschreiben für
meine Dialekthörspiele habe ich die Ausdruckskraft
eben auch meiner Mundart «entdeckt».
Das stimmt. Der Dialog macht sich ja denn auch in
meiner Prosa oft recht stark bemerkbar (so zum Beispiel
in den «Geschichten» am Schluß des Bändchens).
Man sagt mir auch nach, daß ich meine eigenen Sachen gut vorlese.
Das ist ein Angebot. Ich lese gern. Es gibt übrigens
auch eine besprochene Tonbandkassette «Manfred
Schwarz liest Manfred Schwarz» mit Prosa- und Mundarttexten.
Wir danken Ihnen für dieses Gespräch.