Koch, Nikolaus,  
Staatsphilosophie und Revolutionstheorie. Zur deutschen und europäischen Selbstbesinnung und Selbsthilfe. Hamburg: Holsten-Verlag, 1973. 223 Seiten mit Literaturverzeichnis und Register. Broschiert. 228 g
 
Bestell-Nr.160236 | ISBN: 3-87356-020-8 | 978-3-87356-020-8
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Selbstverwaltung
 Über den Autor 
Nikolaus Koch, Jahrgang 1912, ist Philosophieprofessor an der Pädagogischen Hochschule Ruhr in Dortmund. 
In der kirchenfrommen Eifel mit Unterbrechung durch französische Ausweisung während des passiven Widerstandes aufgewachsen, erlebte er als katholischer Jugendführer den ersten Terror des Dritten Reiches und kam nie in Versuchung, Nationalsozialist zu werden. Nach seiner Promotion 1939 in Philosophie, Germanistik und Pädagogik 1940 als Feldrekrut eingezogen, wurde et am 1. Dezember 1941 vor Moskau schwer verwundet. 1942-44 war er Bibliotheksreferendar an der Universitätsbibliothek Marburg und der Nationalbibliothek in Wien. Assessorenexamen im September 44. 
Die Jahre 1945-54 nennt Nikolaus Koch seine demokratischen Lehrjahre. Als politisch Unbelasteter führte er zusammen mit Tübinger Studenten und Professoren die erste internationale Tagung auf deutschem Boden nach dem Ende des Dritten Reiches durch: die „Sozialethische Arbeitstagung christlicher Studenten'. Ohne parteipolitische Ambitionen wurde er Mitbegründer und erster Landesvorsitzender der Jungen Union in Württemberg-Hohenzollern. 
Seine praktischen Erfahrungen und wissenschaftlichen Untersuchungen machten ihm Konformismus mit dem offiziellen Kurs des entstehenden westdeutschen Separatstaates unmöglich. 1948 zog er sich aus der Parteiarbeit zurück. Er begann den Problemen etablierter revolutionärer Gewalt nachzugehen, arbeitete kritisch ni pazifistischen Organisationen und veröffentlichte 1951 als Ergebnis das Buch: Die moderne Revolution. Zur gewaltlosen Selbsthilfe des deutschen Volkes." Den klerikalen Terror des kalten Krieges der fünfziger Jahre stand er durch. 1954 übernahm er die Leitung der Pädagogischen Zentralbücherei des Landes Nordrhein-Westfalen und nebenamtlich seine philosophische Lehrtätigkeit an der damaligen Pädagogischen Akademie Dortmund. Er wurde zum Vorkämpfer für ein offenes Informations-, Bildungs- und Qualifikationsgesamtsystem. 
Mit einigen Engagierten entwickelte er 1954 in Witten/Ruhr unter dem Namen Haus Bommern e.V. eine „Zelle der allgemeinen gewaltlosen Selbsthilfe" mit der erklärten Aufgabe, die Möglichkeiten der gewaltlosen Selbsthilfe i m psychologischen, ideologischen, wirtschaftlichen, politischen und militärischen Bereich des modernen Krieges erfor- schen, bekannt machen und verwirklichen zu helfen". 
Nach Übernahme der Philosophieprofessur 1960 und Abgabe der nebenamtlichen Leitung der Pädagogischen Zentralbücherei 1969, wdimete er sich intensiver drei philosophischen Problemkomplexen, die ihn seit langem beschäftigten. Die vorliegende Veröffentlichung „Staatsphilosophie und Revolutionstheorie ist ein Ergebnis der Arbeit an einem dieser Komplexe.
Inhalt 
Vorwort 7 
1. Aufgaben und Grenzen der Staatsphilosophie 9 
2. Das Gewissen und der Staat 11 
3. Die Menschenrechte 21 
4. Die vier Grade demokratischer Souveränität 41 
5. Der Staat als gesamtgesellschaftliche Stufenordnung 49 
6. Die dreifache Grundverantwortung des Menschen und die Dreigliederung der gesamtgesellschaftlichen Organisation 54 
7. Das geistige Leben und die kulturelle Selbstverwaltung 62 
7.1 Zum Begriff des geistigen Lebens 62 
7.2 Das geistige Leben als Praxis 62 
7.3 Das geistige Leben als Sorge für die Ganzheit des Menschen 63 
7.4 Der kritische Geist und die Stellung der Philosophen im Staat 64 
7.5 Die Offenheit der kulturellen Selbstverwaltung 65 
7.6 Demokratische Bildung 68 
7.7 Kunst und kulturelle Selbstverwaltung 69 
7.8 Durchgängigkeit der kulturellen Selbstverwaltung 70 
8. Das wirtschaftliche Leben und die wirtschaftliche Selbstverwaltung 73 
8.1 Zum Begriff des wirtschaftlichen Lebens 73 
8.2 Die Konsumtion 75 
8.3 Die Produktion 77 
8.4 Die Zirkulation 80 
8.5 Durchgängigkeit der wirtschaftlichen Selbstverwaltung 84 
9. Das politische Leben und die politische Selbstverwaltung 86 
9.1 Zum Begriff des politischen Lebens 86 
9.2 Die Einheitsfunktion 88 
9.3 Die Wachfunktion 88 
9.4 Politische Sondereinrichtungen 91 
9.5 Durchgängigkeit der politischen Selbstverwaltung 93 
10. Der Staat als permanente Revolution 96 
10.1 Statisches und dynamisches Staatsverständnis 96 
10.2 Die Gewaltfrage 100 
10.3 Die Kriegsbildfrage 106 
10.4 Dynamischer Friede 111 
10.5 Permanente und explosive Revolution 113 
10.6 Strategie der permanenten Revolution 115 
11. Die Weltrevolution  119 
11.1 Zum Begriff der Weltrevolution 119 
11.2 Der schwarze Totalismus 122 
11.3 Der gelbe Totalismus . 130 
11.4 Der rote Totalismus 136 
11.5 Die grautotalistische Krise der Weltrevolution 144 
12. Die deutsche Frage als revolutionäre Aufgabe 152 
12.1 Das utopische Reich der Deutschen 152 
12.2 Das preußisch-deutsche Reich 155 
12.3 Der braune Totalismus 157 
12.4 Die deutsche Teilung als revolutionäre Chance 162 
13. Zur Konzeption einer revolutionären Verfassung 177 
13.1 Revolution und Verfassung 177 
13.2 Beispiel Europa 178 
13.3 Der Gewissensprimat 179 
13.4 Die Menschenrechte 180 
13.5 Der Staat als Stufenordnung 180 
13.6 Die dreifache Grundverantvortung des Menschen 180 
13.7 Die Dreigliederung der gesamtgesellschaftlichen Selbstverwaltung 181 
13.8 Die kulturelle Selbstverwaltung 181 
13.9 Die wirtschaftliche Selbstverwaltung 181 
13.10 Die politische Selbstverwaltung 182 
14. Revolutionäre Erziehung 182 
14.1 Pädagogische Dialektik 182 
14.2 Vom geschlossenen zum offenen Lehrerbild 183 
14.3 Vom geschlossenen Schulsystem zum offenen Informations-, Bildungs- und Qualifikationsgesamtsystem 184 
14.4 Zur Dreinetzekonzeption eines modernen Bildungsgesamtsystems 185 
14.5 Erziehung zur primären Souveränität 186 
14.6 Der instrumentelle Charakter von Theorie  188 
14.7 Sicherung der dreifachen Grundverantwortung jedes Menschen 189 
14.8 Modelle und Vorgänge schaffen 
Anmerkungen 190 
Literaturverzeichnis 192 
Register 200