Baur .:. Albert Schweitzers Ethik

Baur, Hermann,
Albert Schweitzers Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben. Debrecen: -, 1966. [10] Seiten. Klammer-Blockheftung. Grossoktav. 30 g

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* Tirage à part du volume commémoratif du Congès International des Ecrivains Mèdecins, p. 89-98.
Bestell-Nr.155402

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Albert Schweitzers Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben
Von Hermann Baur
Was bedeutet Albert Schweitzer - über all seine einzelnen Verdienste als Wissenschaftler, Arzt und Künstler hinaus — für unsere Zeit? Was ist seine Sendung und sein Ziel?
Schweitzer ist ein Denker, der die Menschen dazu anleiten will, durch eigenes Denken innerlicher und besser, wieder fromm zu werden. Ziel seines Denkens war, ein absolutes und denknotwendiges Grundprinzip des Sittlichen zu finden', den untrüglichen Massttab, den Kornpass, den Inhalt der Sittlichkeit. Der Grundstein seines Denkens ist die Bibel, insonderheit das Evangelium Jesu.
Geistesgeschichtlich ist Schweitzer die lebendige Gegenregulation gegen den doktrinären Dogmatismus philosophischer Systeme des 19.. Jahrhunderts, gegen die Lebensverneinung Schopenhauers, gegen die Machtphilosophie Nietzsches, gegen den Pessimismus Oswald Speng lers. Schon vor der Jahrhundertwende erkannte er im Versagen der Philosophie als „öffentlicher Beruf" und in der daraus folgenden Weltanschauun2slosi2keit vieler die Hauptursachen des Kulturverfalls des Abendlandes. Er führte das Denken — lange vor der Existentialphilosophie — aus dem Spiel philosophischer Schulfragen heraus an die elementaren Sinnfragen, welche jeder Mensch spontan an sein Leben und an die Welt stellt. Das elementare Denken soll — für Gelehrte und Ungelehrte — verständlich, tief und einfach sein, von den fundamentalen Fragen des Verhältnisses des Menschen zur Welt, des Lebenssinnes und des Wesens des Guten ausgehen und dem Einzelnen sein eigenes Denken erhalten.

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