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Barth .:. Dogmatik im Grundriss

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Barth, Karl, Dogmatik im Grundriss im Anschluss an das apostolische Glaubensbekenntnis. Stuttgart 1947.
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Beschreibung
Barth, Karl,
Dogmatik im Grundriss im Anschluss an das apostolische Glaubensbekenntnis. Stuttgart : Kohlhammer, 1947. 207 Seiten. Halbleinen. Grossoktav. 412 g
* Gebräunt, Besitzvermerk auf dem Vorsatzblatt, Deckel leicht konkav verzogen.
Bestell-Nr.156726
Barth | Christentum | Theologie

VORWORT
Diese Vorlesungen wurden in den Halbruinen des einst so stattlichen Kurfürstenschlosses in Bonn, in dem sich später die Universität niedergelassen hatte, gehalten: morgens um sieben Uhr, nachdem wir jeweils zu unserer Ermunterung einen Psalm oder ein Kirchenlied gesungen. Um acht Uhr begann sich im Hof der Wiederaufbau durch das Rasseln einer Maschine bemerkbar zu machen, mit der man Trümmer verkleinerte. (Ich darf berichten, daß ich auf meinen neugierigen Wegen durch den Schutt auf eine unversehrte Schleiermacher-Büste stieß, die dann sichergestellt und irgendwo wieder zu Ehren gebracht wurde.) Die Zuhörerschaft bestand zur Hälfte aus Theologen, zur stärkeren Hälfte aus Studenten der übrigen Fakultäten. Die meisten Menschen im heutigen Deutschland haben je in ihrer Weise und an ihrem Ort fast über die Maßen viel mitgemacht und durchgemacht. Das war auch meinen Bonner Studenten anzumerken. So waren sie mir mit ihren ernsten Gesichtern, die das Lächeln erst wieder lernen mußten, nicht minder eindrucksvoll als ich ihnen als (von allerhand Gerüchten aus älterer Zeit umgebener) Fremder merkwürdig sein mußte. Die Situation wird mir unvergeßlich bleiben. Es war zufällig mein fünfzigstes Dozentensemester. Und als es vorbei war, stand ich unter dem Eindruck, es sei für mich bis jetzt das schönste gewesen. Red. Samuel Hess, Comenius-Antiquariat.
Ich habe wirklich gezögert, diese Vorlesungen nun auch im Druck herauszugeben. Zwei Paraphrasen des „apostolischen Glaubensbekenntnisses" von mir liegen ja schon vor: das „Credo" von 1935 und die „Confession de la Foi de l'Eglise" von 1943. Aufmerksame Leser dieses Buches werden in diesem dritten Versuch kaum viel materiell Neues finden und die, die die größeren Bände der „Kirchlichen Dogmatik" lesen, erst recht nicht. Es kommt dazu, daß ich bei diesem Anlaß zum erstenmal in meinem Leben ohne wortwörtlich festgelegte schriftliche Unterlagen vorgetragen, mich vielmehr über die (hier am Anfang jedes Abschnittes in Kursiv gedruckten) Leitsätze in ziemlicher Freiheit ergangen habe. Die Rückkehr in die Urzustände, in denen ich Deutschland antraf, machte es mir unwiderstehlich nötig, zu „reden" statt zu „lesen". So ist es zu dem gekommen, was hier in einer leicht geglätteten und verbesserten stenographischen Nachschrift vorliegt. Man wird die Präzision, um die ich mich sonst ehrlich bemühe und natürlich hier bemüht habe, in diesen Darlegungen da und dort vermissen. Man wird besonders gegen das Ende hin bemerken, daß ich eilen mußte und überdies neben den Vorlesungen mannigfach beschäftigt war. Freunde eines unmittelbaren Wesens mögen diese Schwächen gerade für einen Vorteil halten. Und als ich die Sache viva voce vortrug, war ich selbst mit Freude dabei. Nun sie gedruckt vorliegt, spüre ich ihre Schwächen und werde keinem Rezensenten grollen, der sie mir ausdrücklich vorhalten will.
Wenn ich dem Druck, unter den mich insbesondere der Leiter des Evangelischen Verlags Zollikon gesetzt hatte, schließlich doch nachgegeben habe, so tat oder erlitt ich das in der Erwägung, es könnte dies und das, was ich da vorgebracht habe, gerade in dieser mehr aufgelockerten Form zur Erklärung von Dingen dienen, die ich anderwärts strenger und gedrungener, aber eben darum vielleicht weniger bemerkbar und Wenigeren zugänglich gesagt habe. Wieder Andere lesen das kleine Buch vielleicht darum nicht ungern, weil es, obwohl man nicht allzuviel aktuelle Bezugnahme darin finden wird, gerade in dieser Form etwas von einem Dokument unserer Zeit hat, die aufs neue eine Zeit „zwischen den Zeiten" geworden ist — und das nicht nur in Deutschland. Endlich sagte ich mir auch dies, daß das christliche Bekenntnis es nicht nur erträgt, sondern auch einmal fordern kann, in solcher Tonart und in solchem Tempo erklärt zu werden, wie es 'nun eben hier geschehen ist.
Wenn ich das Buch Jemandem widmen wollte, so würde ich es meinen Bonner Studenten und Zuhörern vom Sommer 1946 widmen, mit denen ich — das ist unzweideutig sicher — über dieser Vorlesung eine gute Zeit gehabt habe.
Basel, im Februar 1947.
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