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Jolowicz .:. Praktische Psychotherapie

157465
Jolowicz, Ernst, Praktische Psychotherapie. Zürich, Leipzig 1935.
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13.-28. November 2024

Beschreibung
Jolowicz, Ernst,
Praktische Psychotherapie. Zürich, Leipzig : Niehans, 1935. 242 Seiten. Broschur. Grossoktav. 342 g
* Umschlag etwas lichtrandig / gebräunt.
Bestell-Nr.157465
Jolowicz | Psychologie | Psychotherapie

Vorwort
Als Niederschlag meiner ärztlichen Erfahrung ist dieses Buch in gewisser Hinsicht ein sehr persönliches Bekenntnis zu den wesentlichsten Prinzipien der Psychotherapie. Mit der Bewegung nahezu seit den Anfängen ihrer modernen Entwicklung verwachsen, selbstverständlich unter ständiger Verfolgung der einschlägigen Literatur, haben sich meine Anschauungen in mehr als 25jähriger ärztlicher Tätigkeit hauptsächlich an den Erfahrungen in der Sprechstunde entwickelt. Ich habe mich nie entschließen können, mich einer bestimmten Schule anzuschließen. Was ich dadurch an Geschlossenheit des Lehrgebäudes eingebüßt habe, scheint mir durch die freiere Beweglichkeit bei Anwendung der Methoden ausgeglichen.
Die Darstellung stellt sich bewußt auf den Gesichtswinkel der Sprechstunde ein. Die Literatur unseres Faches ist allzusehr mit Theorie belastet, eine Tatsache, die zum größten Teil in der Materie selbst begründet ist. Da die Probleme, die sich beim Eindringen in psychotherapeutische Fragestellungen darbieten, zu den schwersten der Psychologie und Philosophie gehören (Leib-Seele-Problem, Bewußtsein, Wille), die Darstellung vom ärztlichen Standpunkt mit der Dringlichkeit einer praktischen Lösung die Schwierigkeiten noch erhöht, ergibt sich die Erscheinung, daß ein großer Teil der Literatur für den geisteswissenschaftlich geschulten Laien viel eher verständlich ist als für den naturwissenschaftlich gebildeten Arzt. Ärzte ergehen sich in philosophischen und psychologischen Erörterungen, die vielfach dem Urteil der Fachphilosophen nicht standhalten, und anderseits theoretisieren Geisteswissenschaftler über Probleme der Psychoanalyse, Hypnose und Suggestion ohne Fühlung mit der praktischen Anwendung, also ohne Anschauung. Ich habe mich in dieser Arbeit bemüht, die Materie so einfach wie möglich darzustellen. Gerade die Dinge, die dem erfahrenen Psychotherapeuten banale Selbstverständlichkeit sind, finden eingehende Berücksichtigung und möglichste Klärung. Um der gestellten Aufgabe gerecht zu werden, habe ich alle Belastung der Darstellung durch Literaturnachweise vermieden. Die Wissenschaftlichkeit einer Arbeit steigt nicht unbedingt mit der Zahl der Zitate aus anderen Arbeiten und die mehr oder weniger polemische Auseinandersetzung mit abweichenden Meinungen gehört nicht unbedingt in jede wissenschaftliche Arbeit. Die unerläßliche Verbundenheit mit der historischen Entwicklung zeigt sich in der Darstellung selbst und bedarf keiner ausdrücklichen Bestätigung. Quellennachweis und Hineinstellen in den Zusammenhang der Forschungsergebnisse ist für die Behandlung eines Spezialproblemes, eines Einzelfalles, einer Theorie sicherlich von größter Wichtigkeit; in allgemeinen, zusammenfassenden Darstellungen wie der vorliegenden erscheint mir die immer wiederholte Anführung immer der gleichen Literatur überflüssig. Wer auf unserem Gebiete forscherisch arbeiten will, findet die erforderlichen Hinweise leicht im „Handwörterbuch der Medizinischen Psychologie", in den „Psychischen Heilmethoden", bei I. H. Schultz, Levy-Suhl, in den Referatenzeitschriften etc. Für die Zwecke dieses Buches begnügte ich mich mit der Nennung einzelner Autoren, vor allem der großen Schöpfer und Meister der Psychotherapie, auf deren Schultern wir alle stehen.
So wende ich mich mit der Betonung der praktischen Seite unserer Wissenschaft in erster Linie an die praktisch an der Psychotherapie interessierten Ärzte, Erzieher und Seelsorger im weitesten Sinne, insbesondere aber an die junge Generation, die Werdenden. Ihnen sollen die hier niedergelegten Einsichten die psychotherapeutische Grundhaltung, die jedem wirklichen Arzttum innewohnt, vermitteln und die Handhabung der Methoden durch Kenntnis der wirksamen Bestandteile erleichtern. Es ist also mehr als eine Einführung und weniger als ein Lehrbuch gemeint.
INHALT
A. ALLGEMEINES
I. Der Kranke und die Diagnose 11
II. Die psychotherapeutischen Ziele. . 25
III. Die psychotherapeutische Situation 44
IV. Die Heilweisen auf psychologischer Basis 59
V. Die erste Konsultation . . . 67
B. SPEZIELLES
I. Die psychotherapeutischen Methoden 81
II. Die Persönlichkeitsanalyse 89
III. Hypnose und Suggestion . . . . 113
IV. Freier Einfall und Deutung 153
V. Übertragung und Widerstand 170
VI. Die Traumanalyse . . . . 197
VII. Hingabe 227
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