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Glaser .:. Spiesser-Ideologie
157839
Glaser, Hermann, Spiesser-Ideologie. Von der Zerstörung des deutschen Geistes im 19. und 20. Jahrhundert. Freiburg i. Br. 1964.
Vorübergehend geschlossen
13.-28. November 2024
Beschreibung
Glaser, Hermann,
Spiesser-Ideologie. Von der Zerstörung des deutschen Geistes im 19. und 20. Jahrhundert. Freiburg i. Br. : Rombach, 1964. 280 Seiten mit Register + 14 Abbildungen auf Tafeln. Broschur. 344 g
* Sammlung Rombach. - Leicht gebräunt, Umschlag und Schnitt etwas angestaubt.
Bestell-Nr.157839
Glaser | Philosophie | Deutschland | XIX Jahrhundert | XX Jahrhundert | Faschismus | Spiesser
Kultur als Fassade
Der Kleinbürger hat kein Kulturbewußtsein — aber er fühlt sich als der eigentliche »Kulturträger« der Nation. Kultur ist Fassade — und dennoch nicht Vortäuschung; hinter der Fassade ist nichts; die Fassade ist er selbst. Die Barbarei ist in die Kunstsinnigkeit eingesprenkelt; Krieg und Kunst, Gemeinheit und Schönheit werden zu auswechselbaren Begriffen; die Schizophrenie wird nicht als solche empfunden; das gespaltene Wesen ist das Wesen des Kleinbürgers schlechthin. Man verehrt Goethe, aber er ähnelt dem Soldatenkönig; man bewundert das Schöne, aber es ist die Nacktheit; man ist für Sauberkeit, aber sie ist steril; man spricht hohe Worte, aber es sind hohle Worte; man strebt nach Idealen, aber es sind Spießeridole; man pflegt Innerlichkeit in der Gartenlaube; die Lieder, die man singt, sind Kitsch; der Mythos, den man verehrt, ist Kolportage; das Gemüt im Heim liegt auf Plüsch. Kultur ist Farce — die »Dichter und Denker« werden wichtiges propagandistisches Material in der Hand der »Richter und Henker«; der Kleinbürger merkt die Absicht — und »macht mit« : sieht er doch nun das eigene »Kulturbewußtsein« von seinesgleichen propagiert.
Vorwort 9
Kultur als Fassade 19
Altmeister Goethe 20
Potsdam ist Weimar 22
Nackt und schön 25
Schön, sauber, klar 33
Schillersches Pathos 39
Spießers Romantik 61
In der Gartenlaube 66
Liedkitsch und Kolportage 71
Gemüt im Heim 79
Mythos gegen Logos 83
Widerwärtige Intelligenz 84
Westliche Dekadenz 87
Professoren und Helden 92
Helden, Händler, Demokraten 97
Sozialistische Volksverderber 107
Deutscher Konservativismus 113
Führertum 117
Der Mensch als Raubtier 123
Vergoldete Germanenrasse 131
Blut als Rassesaft 141
Blut und Boden 143
Nationales Hochgefühl 152
Das Wort »deutsch« 160
Verdrängung und Komplex 169
Das deutsche Mädel 170
Des deutschen Mädels Held 186
Biermystik 194
Hordenromantik 202
Orientkomplex 206
Antisemitismus 215
Das unheimliche Idyll 228
Erstarrte Kirchen 245
Quellenverzeichnis 258
Namenregister 278
Bildanhang 281
Spiesser-Ideologie. Von der Zerstörung des deutschen Geistes im 19. und 20. Jahrhundert. Freiburg i. Br. : Rombach, 1964. 280 Seiten mit Register + 14 Abbildungen auf Tafeln. Broschur. 344 g
* Sammlung Rombach. - Leicht gebräunt, Umschlag und Schnitt etwas angestaubt.
Bestell-Nr.157839
Glaser | Philosophie | Deutschland | XIX Jahrhundert | XX Jahrhundert | Faschismus | Spiesser
Kultur als Fassade
Der Kleinbürger hat kein Kulturbewußtsein — aber er fühlt sich als der eigentliche »Kulturträger« der Nation. Kultur ist Fassade — und dennoch nicht Vortäuschung; hinter der Fassade ist nichts; die Fassade ist er selbst. Die Barbarei ist in die Kunstsinnigkeit eingesprenkelt; Krieg und Kunst, Gemeinheit und Schönheit werden zu auswechselbaren Begriffen; die Schizophrenie wird nicht als solche empfunden; das gespaltene Wesen ist das Wesen des Kleinbürgers schlechthin. Man verehrt Goethe, aber er ähnelt dem Soldatenkönig; man bewundert das Schöne, aber es ist die Nacktheit; man ist für Sauberkeit, aber sie ist steril; man spricht hohe Worte, aber es sind hohle Worte; man strebt nach Idealen, aber es sind Spießeridole; man pflegt Innerlichkeit in der Gartenlaube; die Lieder, die man singt, sind Kitsch; der Mythos, den man verehrt, ist Kolportage; das Gemüt im Heim liegt auf Plüsch. Kultur ist Farce — die »Dichter und Denker« werden wichtiges propagandistisches Material in der Hand der »Richter und Henker«; der Kleinbürger merkt die Absicht — und »macht mit« : sieht er doch nun das eigene »Kulturbewußtsein« von seinesgleichen propagiert.
Vorwort 9
Kultur als Fassade 19
Altmeister Goethe 20
Potsdam ist Weimar 22
Nackt und schön 25
Schön, sauber, klar 33
Schillersches Pathos 39
Spießers Romantik 61
In der Gartenlaube 66
Liedkitsch und Kolportage 71
Gemüt im Heim 79
Mythos gegen Logos 83
Widerwärtige Intelligenz 84
Westliche Dekadenz 87
Professoren und Helden 92
Helden, Händler, Demokraten 97
Sozialistische Volksverderber 107
Deutscher Konservativismus 113
Führertum 117
Der Mensch als Raubtier 123
Vergoldete Germanenrasse 131
Blut als Rassesaft 141
Blut und Boden 143
Nationales Hochgefühl 152
Das Wort »deutsch« 160
Verdrängung und Komplex 169
Das deutsche Mädel 170
Des deutschen Mädels Held 186
Biermystik 194
Hordenromantik 202
Orientkomplex 206
Antisemitismus 215
Das unheimliche Idyll 228
Erstarrte Kirchen 245
Quellenverzeichnis 258
Namenregister 278
Bildanhang 281
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