Tramer, Moritz,
Der Bücherkatalogtest als charakterologisches Prüfmittel. Theorie und Praxis. 1. - 2. Tausend. Zürich : Rascher, 1953. 119 Seiten mit 18 Bildern u. 23 Figuren. Englische Broschur. 199 x 129 mm. 183 g
* Bibliotheksexemplar mit diversen Stempeln und Registraturnummer, Gebrauchsspuren, in Klarsichtfolie eingefasst (entfernbar) mit Leimspuren der Klebstreifen, vorne im Falz etwas aus dem Leim.
Bestell-Nr.158611
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Psychologie |
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Buecherkatalogtest
I. EINLEITUNG
Die ersten Tests dienten bekanntlich der Prüfung der Intelligenz. Solche Tests beherrschten bis in die letzten zwei Jahrzehnte das Feld. Seither wurden in steigender Zahl auch Tests zur Prüfung anderer seelischer Gehalte eingeführt. Es sind besonders auch solche darunter, welche sich eine Erfassung der Gesamtpersönlichkeit zum Ziele setzten. Ihre Zahl ist heute schon groß. Zu ihnen gehören namentlich die sog. «projektiven» Tests, wie z. B., um die zur Zeit verbreitesten zu nennen, der Rorschach-Test und der Thematic-Apperception-Test (T.A.T.) von Mur-ray'. Sie heißen so, weil ihnen theoretisch die Vorstellung zugrunde gelegt wird, daß es sich um ein «Sichprojizieren» der Persönlichkeit des Prüflings in das ihm vorgelegte Bild handelt. Beim Rorschach-Test geschähe dies durch die individuelle Art der formalen und inhaltlichen «Wahr-nehmung» der symmetrischen Klexographie, beim T.A.T. durch die individuell geprägte Geschichte, die der Prüf-ling zu der dargestellten Szene erzählt. Mit der Gesamt-persönlichkeit soll natürlich auch speziell der Charakter erfaßt sein. Diesen Anspruch der Erfassung der Gesamtpersönlich-keit erhebt der Bücherkatalog-Test 2 nicht, auch nicht den, allen Aspekten des Charakters gerecht zu werden.
I Szondi gründet theoretisch seinen Test primär nicht eigentlich auf Projektion sondern auf den von ihm hypothetisch eingeführten Gentro-pismus. Hildegard Hetzer nennt ihn Buchkatalog-Test (Entwicklungstestver-fahren, Lindau 1950). Vielmehr ist es nur ein Aspekt, aber ein wichtiger, zu dessen Prüfung er dient. Es ist der, welcher als das Gebiet der «Interessen» zu bezeichnen ist. Wie dieser Ausdruck dabei näher zu verstehen ist, wird bald noch gesagt werden. Ebenso wird noch zu erläutern sein, ob und in-wieweit der B-K-Ti auch zu den projektiven Tests ge-hört. Es wird sich dabei herausstellen, daß ihm innerhalb der Tests zur Prüfung des Charakters eine gewisse Sonder-stellung zukommt. Der B-K-T hat seit seiner ersten versuchsweisen Ein-führung vor mehr als zwanzig Jahren eine ziemlich große Verbreitung gefunden, namentlich auch außerhalb der Schweiz mit Übertragungen in und Anpassungen an an-dere Sprachen. Um seine Kenntnis hat sich meine Frau, Dr. Franiska Baumgarten, mit Erfolg sehr bemühte, wofür ich ihr an dieser Stelle meinen herzlichen Dank ausspreche. Die nachfolgende Darstellung des B-K-T verfolgt den Zweck, seine theoretische Grundlage zu klären, seine psy-chologische, psychopathologische und klinische Bedeu-tung abzugrenzen, die Methodik seiner Anwendung und Möglichkeiten derselben aufzuzeigen.
I Abkürzung für Bücherkatalog-Test, die im folgenden gebraucht werden wird. 2 F. Baumgarten: Ein Test zur Feststellung der Interessen von Kindern und Jugendlichen. Zeitschrift für Kinderpsychiatrie, 3, 4, 1934, u. a. 0.
INHALTSVERZEICHNIS
I. EINLEITUNG 7
II. GRUNDLAGEN 9
I. Allgemeines 9
2. Das Prüfmittel
3. Die Instruktion 15
4. Psychologische Aspekte des Tests. 17
5. Auswertung des B-K-T . 28
A) ALLGEMEINER TEIL 28
B) ASSOZIATIONEN ZU DEN DUCHTITELN 30
B1 Geringe Ausgiebigkeit der Assoziationen 30
B2 Große Anrgiebigkeit der Assoziationen .
B3 Abwechselnd geringe und große Ausgiebigkeit der Assoziationen (Komplexe)
C) INTELLIGENZ 34
D) INTERESSENTAFEL 54
E) STREUUNG UND BALLUNG . 40
F) DAS KREISSCHEMA UND SEINE PSYCHOLOGISCHEN ASPEKTE 43
6. Der psychodiagnostische Wert des B-K-T 58
A) DER BEGRIFF DER PSYCHODIAGNOSTIK 58
B) PERSON UND PERSÖNLICHKEIT . 62
C) SPEZIELLES 68
Zusammenfassung 71
III. BEISPIELFOLGE ZUM LEISTUNGSBEREICH DES B-K-T (nach klinischen Gesichtspunkten geordnet)
Eineiiges Zwillingspaar 73
2. Schizophrene und schizoide Kinder 80
3. Psychopathie 88
4. Neurose und Neurosegefährdung 92
5. Verschiedene Persönlichkeitsvariationen . . 102
6. Ergebnisse bei Begutachtung betreffend Schwangerschaftsunterbrechung